Camerarius an Cracow, 20.10.1566: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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|Notizen=VG, 6.4.22:
Der Amtmann von Salza und der erwähnte Taxiarch (Oberst oder Kommandeur) sind noch unbekannt.
Die erwähnten ''calamitates'' könnte die Pest in Leipzig sein, die auch in den Briefen Camerarius an Crato, 17.10.1566 und Camerarius an Canter, 21.10.1566 erwähnt werden.
US 29.6.22:
* Ist Langensalza sicher? Das liegt jedenfalls kaum zwischen Leipzig und Dresden
VG, 22.7.22: Langensalza ist hoch wahrscheinlich:
* Es ist ein sächsisches Amt.
* 1566 hieß es noch Salza.
* Wahrscheinlich ist der Amtmann auf dem Weg nach Dresden gewesen, der ihn dann sicher über Leipzig geführt hat.
* Eine andere Interpretation von ''Salcensis'' fällt mir nicht ein; außer das wäre der Name des Amtmanns.
US 31.7.22:
Ja, das stimmt. Dann machen wir es so. - Den Taxiarchen würde ich evtl. nicht als Kommandanten (klingt nach Festung) übersetzen, sondern als Offizier.
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=== Regest ===
=== Regest ===
Der Amtmann (''praefectus'') von [[Erwähnter Ort::Bad Langensalza|Salza]], dem C. ein von seinem [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Sohn Joachim]] geschicktes Bild mitgegeben habe, habe C. seine Aufwartung gemacht. Das Bild solle er Cr. zusammen mit dem Brief übergeben. Im Anhang schicke C. eine Schilderung der öffentlichen Probleme. Kürzlich habe er historische Abhandlungen in die Hand bekommen, deren Lektüre auch den [[Erwähnte Person::August (Sachsen)|Kurfürsten]] sicher erfreuen würde. Er glaube, sie (dem Fürsten) senden zu sollen, bevor sie veröffentlicht würden. Der Kommandant (''ταξιάρχης'') Petrus N. habe ihnen letztens einige Mühe bereitet, nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Sorglosigkeit. Zwar verhalte er sich liebenswürdig; aber das, was zum Schaden der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)]] gereichen könne, dürfe nicht verborgen bleiben. Es werde aber einen offenen Brief geben, der alles erkläre. C. habe für alles gesorgt; der Rest ließe sich leicht klären. C. wolle das aber Cracow wissen lassen, damit er sich nicht wundere. Die Universität benötige dringend Hilfe. Mehr wolle er nicht schreiben, sondern lieber persönlich erzählen.
Der [[Erwähnte Person::Unbekannt (Praefectus Salcensis)|Amtmann]] (''praefectus'') von [[Erwähnter Ort::Bad Langensalza|Salza]], dem C. ein von seinem [[Erwähnte Person::Joachim Camerarius II.|Sohn Joachim]] geschicktes Bild mitgegeben habe, habe C. seine Aufwartung gemacht. Das Bild solle er Cr. zusammen mit dem Brief übergeben. Im Anhang schicke C. eine Schilderung der öffentlichen Probleme. Kürzlich habe er historische Abhandlungen in die Hand bekommen, deren Lektüre auch den [[Erwähnte Person::August (Sachsen)|Kurfürsten]] sicher erfreuen würde. Er glaube, sie (dem Fürsten) senden zu sollen, bevor sie veröffentlicht würden. Der Offizier (''ταξιάρχης'') [[Erwähnte Person::Unbekannt (Offizier Petrus)|Petrus N.]] habe ihnen letztens einige Mühe bereitet, nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Sorglosigkeit. Zwar verhalte er sich liebenswürdig; aber das, was zum Schaden der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)]] gereichen könne, dürfe nicht verborgen bleiben. Es werde aber einen offenen Brief geben, der alles erkläre. C. habe für alles gesorgt; der Rest ließe sich leicht klären. C. wolle das aber Cracow wissen lassen, damit er sich nicht wundere. Die Universität benötige dringend Hilfe. Mehr wolle er nicht schreiben, sondern lieber persönlich erzählen.


(Vinzenz Gottlieb)
(Vinzenz Gottlieb)
=== Anmerkungen ===
* ''historica modo quaedam'': Bisher war nicht zu ermitteln, um welche Schrift(en) es sich handelt. Camerarius hat in der auf den Brief folgenden Zeit nichts Historisches herausgebracht, auf das die Formulierung passen könnte.
* Die geschilderten ''calamitates publicae'' sind unklar. Zwar war zu jener Zeit in Leipzig die Pest/eine Seuche ausgebrochen ([[Camerarius an Crato, 17.10.1566]] und [[Camerarius an Canter, 21.10.1566]]), doch ist es wahrscheinlicher, dass C. eine Abhandlung über Probleme der Universität oder der Politik geschrieben hat.

Version vom 3. August 2022, 16:42 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Cracow, 08.10.15668 Oktober 1566 JL
Camerarius an Cracow, 26.08.156626 August 1566 JL
Camerarius an Cracow, 26.07.156626 Juli 1566 JL
 Briefdatum
Camerarius an Cracow, 20.10.156620 Oktober 1566 JL
 Briefdatum
Camerarius an Cracow, 25.10.156625 Oktober 1566 JL
Camerarius an Cracow, 28.11.156628 November 1566 JL
Camerarius an Cracow, 15671567 JL
Werksigle OCEp 0956
Zitation Camerarius an Cracow, 20.10.1566, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (03.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0956
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 085-086
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Cracow
Datum 1566/10/20
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Salutavit me pro summa humanitate sua
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Büchersendung
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von Benutzer:US
Datumsstempel 3.08.2022
Werksigle OCEp 0956
Zitation Camerarius an Cracow, 20.10.1566, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (03.08.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0956
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 085-086
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Cracow
Datum 1566/10/20
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Salutavit me pro summa humanitate sua
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Büchersendung
Datumsstempel 3.08.2022


Regest

Der Amtmann (praefectus) von Salza, dem C. ein von seinem Sohn Joachim geschicktes Bild mitgegeben habe, habe C. seine Aufwartung gemacht. Das Bild solle er Cr. zusammen mit dem Brief übergeben. Im Anhang schicke C. eine Schilderung der öffentlichen Probleme. Kürzlich habe er historische Abhandlungen in die Hand bekommen, deren Lektüre auch den Kurfürsten sicher erfreuen würde. Er glaube, sie (dem Fürsten) senden zu sollen, bevor sie veröffentlicht würden. Der Offizier (ταξιάρχης) Petrus N. habe ihnen letztens einige Mühe bereitet, nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Sorglosigkeit. Zwar verhalte er sich liebenswürdig; aber das, was zum Schaden der Universität (Leipzig) gereichen könne, dürfe nicht verborgen bleiben. Es werde aber einen offenen Brief geben, der alles erkläre. C. habe für alles gesorgt; der Rest ließe sich leicht klären. C. wolle das aber Cracow wissen lassen, damit er sich nicht wundere. Die Universität benötige dringend Hilfe. Mehr wolle er nicht schreiben, sondern lieber persönlich erzählen.

(Vinzenz Gottlieb)

Anmerkungen

  • historica modo quaedam: Bisher war nicht zu ermitteln, um welche Schrift(en) es sich handelt. Camerarius hat in der auf den Brief folgenden Zeit nichts Historisches herausgebracht, auf das die Formulierung passen könnte.
  • Die geschilderten calamitates publicae sind unklar. Zwar war zu jener Zeit in Leipzig die Pest/eine Seuche ausgebrochen (Camerarius an Crato, 17.10.1566 und Camerarius an Canter, 21.10.1566), doch ist es wahrscheinlicher, dass C. eine Abhandlung über Probleme der Universität oder der Politik geschrieben hat.