Camerarius an Sturtz, 22.01.1544
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0741 |
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Zitation | Camerarius an Sturtz, 22.01.1544, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (09.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0741 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 328-331 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Sturtz |
Datum | 1544/01/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (11. Cal. Febr. (o.J.)); s. Bem. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Orator ad te venio |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Glückwunschschreiben; Biographisches (Reise); Pest (Leipzig); Briefe/Bittschreiben |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | VG, 9.11.22: Masurius ist wohl eher der röm. Rechtswissenschaftler M. Sabinus als der Franzose Louis de Mazures (GND 120858576), da von letzterem im Jahr 1544 noch keine Werke bekannt sind. Und wen man nicht kennt, von dem kann man schwer Bücher suchen... |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 9.11.2022 |
Werksigle | OCEp 0741 |
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Zitation | Camerarius an Sturtz, 22.01.1544, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (09.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0741 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 328-331 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Sturtz |
Datum | 1544/01/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (11. Cal. Febr. (o.J.)); s. Bem. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Orator ad te venio |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Glückwunschschreiben; Biographisches (Reise); Pest (Leipzig); Briefe/Bittschreiben |
Datumsstempel | 9.11.2022 |
Entstehungs- und Zielort erschlossen
Hinweise zur Datierung
- Die Erstausgabe von Vesals "Fabrica" erschien 1543.
- Im Herbst 1543 herrschte in Leipzig eine Seuche (vgl. Woitkowitz 2003, S. 120)
Regest (von www.aerztebriefe.de)
Bevor C. mit einer Bitte an St. herantrete, wolle er zunächst auf dessen Schreiben antworten. Die Neujahrswünsche seien ihm und seiner Familie sehr willkommen, und man erwidere sie gleichermaßen. Die von St. gesuchten Bücher könne er (in Leipzig) nicht finden. Die Dialoge (nicht identifiziert) des (Petrus) Alcyonius solle es aber geben, und er hoffe sie bald zu bekommen. Die Abhandlung des Lazare de Baïf über die Seefahrt sei erhältlich, St. kenne sie wohl bereits. Schwieriger sei es mit dem Buch des Leonardus (Leonardo Bruni?) aus Florenz und dem Masurius (Masurius Sabinus?), doch werde C. weiter danach suchen. Die "Anatomie" des (Andreas) Vesalius besitze St. gewiß, und C. wünsche dessen Ansicht darüber zu erfahren. C. habe eigentlich zu St. reisen wollen, doch hielten ihn private und dienstliche Verpflichtungen davon ab. Er hoffe die Reise im Frühling nachzuholen. Bei ihnen herrsche Ruhe, die Angst vor der Pest lege sich langsam. Über die Lage in seiner Heimat (Bamberg) sei er jedoch im Unklaren und bitte St. deshalb, sein Haus in Erfurt, das er ihm früher so freundlich geöffnet habe, im Falle einer Epidemie im Fränkischen der Familie seines Bruders (Hieronymus Kammermeister) öffnen zu wollen. Wenn es gewünscht werde, könne C. dann auch dazustoßen. Behage St. dies nicht, solle er es nur sagen.
Ein anderes sei vielleicht schwieriger zwischen ihnen beiden auszumachen, und St. solle sich die Antwort gut überlegen. Ein Sohn (Unbekannt) von St.s Bruder (Johannes Sturtz) sei zum Studium der artes und der Rechte (nach Leipzig) gekommen, und zwar mit Erlaubnis seines Landesherrn, des Rigaer Erzbischofs Wilhelm. Von diesem habe der junge Mann auch Briefe für St. und seinen Bruder mitgebracht. Wilhelms Ansinnen sei, daß jener den Doktor der Rechte erwerben und dann zu ihm zurückkehren solle. Als er von der Freundschaft zwischen C. und St. erfahren habe, habe ihm der junge Mann sein Herz ausgeschüttet: Ruhm und Reichtum erwarteten ihn (und er scheine C. auch begabt und fleißig), der Fürst schätze ihn, nur gebe es das Gerücht, daß die Familie Sturtz ihn ablehne. St. wisse zweifellos, daß er der Sohn seines Bruders Johannes sei, geboren in Zeiten legitimer Ehe. Wenn es nun heiße, diese Ehe sei getrennt, so könne der Sohn nichts dafür.
Und - sei das alles überhaupt wichtig, angesichts der Karriere des Sohnes und des Todes des Bruders, seines Vaters, dem der junge Mann zum Verwechseln ähnele? Dieser nun habe nur die eine Bitte: seinen Familiennamen behalten und mit Zustimmung seiner Verwandten führen zu dürfen. Was das Erbe angehe, so stelle jener die Entscheidung ganz der Familie anheim und werde niemals einen Anteil für sich fordern. Kurzum, er sehe eine große Karriere vor sich und bitte nur darum, den genannten Makel tilgen zu können. Dafür habe er C. als Fürsprecher in Anspruch genommen. Angesichts der frommen und wohltätigen Gesinnung der Familie, die er kenne, zweifle C. nicht an deren wohlwollender Entscheidung. Selbst wenn es einen Schatten auf der Ehe des Bruders gegeben haben sollte, so sei dieser eher zu verhüllen als dem Jungen aufzubürden. Er bitte somit eindringlich für diesen, zumal ihnen aus dessen Bitte keinerlei Schaden erwachsen könne. Sollte St. dennoch einen Zweifel hegen, so möge er die Bittschrift nicht fortwerfen, bevor er nicht C. persönlich angehört habe.
(Ulrich Schlegelmilch)