Camerarius an Kram, 14.09.1547
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0572 |
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Zitation | Camerarius an Kram, 14.09.1547, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (27.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0572 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 149-150 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Franz Kram |
Datum | 1547/09/14 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 186 (im Druck: 1549) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nihil litterarum abs te attulisse Anhaltinum Secretarium |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten; Universität (Leipzig); Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Reichstag 1547/48 (Augsburg) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Unklar: fata = allgemein Worte, Reden, oder Sterbeworte wenn depositus = verstorben? Ist der parens depositus C'. „ verstorbener akademischer Vater“ Georg Helt, der 1545 gestorben ist? Oder ein Amtsvorgänger, dann depositus = abgetreten/abgesetzt? (VG, 9.3.22) US:
VG, 27.20.22: Wahrscheinlich ist das richtig, die Schrift ist dann vielleicht die über den Schmalkaldischen Krieg. Dazu kann vielleicht MS mehr sagen. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 27.10.2022 |
Werksigle | OCEp 0572 |
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Zitation | Camerarius an Kram, 14.09.1547, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (27.10.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0572 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 149-150 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Franz Kram |
Datum | 1547/09/14 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 186 (im Druck: 1549) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Nihil litterarum abs te attulisse Anhaltinum Secretarium |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten; Universität (Leipzig); Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Reichstag 1547/48 (Augsburg) |
Datumsstempel | 27.10.2022 |
Entstehungsort mutmaßlich.
Regest
C. wundere sich, dass der anhaltinische Sekretär (wohl Wolfgang Furmann) keinen Brief von K. überbringe, wenngleich aus seinen Äußerungen hervorgegangen sei, dass K. sich um C'. Angelegenheiten sorge.
Chizingus sei gestern hier vorbeigekommen, nachdem er von K. (in Augsburg) mit den Erfurtern aufgebrochen sei. C. habe viel mit ihm besprochen.
Heute habe er einen Brief von Georg von Anhalt erhalten, aus dem dessen Sorge um das Kirchen- und Schulwesen abzulesen sei. Diese Unruhe des Fürsten mache C. große Sorgen. Er könne zwar nicht am Wohlwollen und der Großzügigkeit des eigenen Fürsten Moritz (Sachsen) zweifeln, aber von allen werde quasi einstimmig eine Menge an Schwierigkeiten aufgezeigt. Was solle C. erst über fremde Fürsten (de externis) sagen, wenn bereits die Rede über die eigenen voll von Zweifel und Klage sei?
C. selbst habe bereits soviel Mut geschöpft – wie er es K. bereits persönlich gesagt habe – dass er die Akademie in Leipzig quasi auf dem Krankenbett besuchen wolle und wenn es ihm möglich wäre, wolle er depositi proferre fata parentis. Sollte er dabei etwas finden, was gar keine oder nur wenig Hoffnung schenke, so wolle er die Hände davon lassen und gemäß Hippokrates den Heilungsversuch eines Todkranken unterlassen. Bei dieser Reise aber wolle er K. und Georg von Anhalt gehorchen.
Jedoch sehe C. nicht mehr, was er tun solle, jetzt, da Bornerus verstorben und Stramburger abwesend sei. Wenn Stramburger also dort festgehalten werde, so werde C'. Rückkehr die Hoffnungen Vieler enttäuschen. Denn wenn er zurückkehre, werde er eine Schar von Schülern mitbringen und die Universität wäre dann, da so viele fehlten, bereits weniger von K.s Fakultät (Jura) bestimmt.
Ferner werde berichtet, dass ihr gemeinsamer Freund Irenäus zurückgekehrt sei. Wenn es denn möglich sei, auf Stramburgers Menschlichkeit, Vernunft und Glauben zurückzugreifen, so dürfe C. Hoffnungen auf Erfolg hegen. Daher bitte er K. erneut, sich für Stramburgers freundliche und sanfte Entlassung (Erlaubnis zur Rückkehr nach Leipzig) einzusetzen.
Jetzt erwarte C. einen Brief von Philipp Melanchthon, nach dessen Erhalt er sich Gedanken bzgl. seiner Rückreise machen werde. In 5 Tagen werde er allerdings zu Stiebar aufbrechen müssen. Er glaube, dass neulich einiges mit den Nachbarn vorgefallen sei. So rücke schließlich die Messezeit (mercatus tempus) näher. Über den vorgelegten Entschluss sage jeder etwas anderes, alle Vernünftigen aber fürchteten um den Ausgang. Lebewohl. (Michael Pöschmann)
Literatur
Woitkowitz 2003, S. 182-186
Anmerkungen
- Hintergrund des Briefes ist, dass C. während des Schmalkaldischen Krieges in Nürnberg Zuflucht gesucht hat und die Rückreise vorbereitet. Von verschiedenen Seiten wurde er gedrängt, die Arbeit in Leipzig wieder aufzunehmen. Stramburger, Kram und andere Räte sind zu der Zeit beim Reichstag in Augsburg.
- depositi proferre fata parentis: Möglicherweise geht es hier um den ehemaligen Kurfürsten Johann Friedrich I. (Sachsen). Als Publikation von dessen Schicksal kommt allenfalls Camerarius, Belli Smalcaldici commentarius, 1611 (1547) in Frage. Die Vorsicht der Erwähnung korrespondiert mit der Tatsache, dass dieses Werk erst posthum veröffentlicht wurde.