Camerarius an Baumgartner d.Ä., 1554

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Werksigle OCEp 0670
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 1554, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (22.09.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0670
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 262-263
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1554
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum im Druck: Γενεθλίοις Ἰησοῦ Χριστοῦ ... 54.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Quae facilia esse futura mihi
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554); Osiandrischer Streit
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen VG, 8.3.23: noch einige Unklarheiten
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:VG
Gegengelesen von
Datumsstempel 22.09.2023
Werksigle OCEp 0670
Zitation Camerarius an Baumgartner d.Ä., 1554, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (22.09.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0670
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 262-263
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Hieronymus Baumgartner d.Ä.
Datum 1554
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum im Druck: Γενεθλίοις Ἰησοῦ Χριστοῦ ... 54.
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Nürnberg
Gedicht? nein
Incipit Quae facilia esse futura mihi
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Zweiter Markgrafenkrieg (1552-1554); Osiandrischer Streit
Datumsstempel 22.09.2023


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich

Regest

Was C. bei der Rückkehr (aus Nürnberg?) für leicht gehalten habe (einen Stellenwechsel), das erscheine ihm nun bei gründlicherer Überlegung von Tag zu Tag schwerer und er wisse nicht, was er tun solle und wie. Er warte auf eine geeignete Gelegenheit. Kürzlich hätte es Gerüchte über eine Friedenshoffnung gegeben. C. hoffe auf ein Ende der Selbstzerfleischung Deutschlands (2. Markgrafenkrieg?). B.s Namensvetter, der vorher παρὰ Κυζικηνοῖς (in Kitzingen?) Ältester war, ein Großsprecher, hätte öffentlich gleichsam über den Aufwand (der Stadt Nürnberg?) gesprochen und über die Kosten des Krieges. So hätten C. die Ohrenzeugen berichtet: er hätte die hohe Summe der monatlichen Soldzahlungen und anderer Aufwendungen berechnet.

B. wisse, dass C. über anderes Unbekanntes weder spreche noch schreibe, außer im Rahmen allgemeiner Zeitenklage. Und weder habe sein Amt es verlangt noch habe er den Willen gehabt, sich in politische Belange verwickeln zu lassen. In kirchlichen und universitären Angelegenheiten hätte er sich angestrengt und hoffe sich auszeichnen zu können. Aber könne jene Schaumschlägerei mehr nützen als schaden? Man müsse dennoch viel ertragen und auch in solchen konfliktreichen Zeiten gute Ratschläge erteilen. C. habe noch nicht mit dem ihrigen (Philipp Melanchthon?) gesprochen, hoffe aber auf seine Ankunft zur (Leipziger) Messe. Nichtsdestotrotz denke er an ihn. B.s Besorgnis liege C. am Herzen.

Arktische Winde brächten wieder unangenehme Luftströmungen. Über das Wüten des Scintilla höre man auch in Leipzig einiges. Wenn jener, den sie erwarteten (Johannes Aurifaber, als Superintendent für Nürnberg), dieses zum Übergreifen hierher bringen sollte, wolle C. zugeben, dass seine Meinung über ihn falsch gewesen sei. (Griechisch:) Besser, er wäre da geblieben (in Königsberg) als dorthin zu kommen, wohin sie ihn holen wollten, In Kürze werde man es wissen. Lebewohl, unklare Abschiedformel (s. Anm.).

(Vinzenz Gottlieb)

Anmerkungen

  • Rückkehr aus Nürnberg: Von August bis November 1553 war C. in Nürnberg.
  • Philipp Melanchthon reiste am 17.4.1554 zur Leipziger Messe (vgl. MBW - Regesten online, Nr. 7155.4 und 7154.2). Er war aber auch auf der Neujahrsmesse (MBW 7047.2, 7060) und Anfang Oktober auf der Michaelismesse (MBW 7298). Auch thematisch ist es schwierig, die genaue Messe zu bestimmen. Aus MBW 7038, 7133 und 7312 sieht man, dass die Thematik mit Johann Funck das ganze Jahr über aktuell war. Die Friedenshoffnungen geben vielleicht einen Hinweis auf ein bevorstehendes Ende des 2. Markgrafenkriegs. Da im Juli 1554 dieser Krieg endete, fällt die Michaelismesse wahrscheinlich aus den Erwägungen heraus.
  • Die Abschlussformel (Γενεθλίοις Ἰησοῦ Χριστοῦ mitto versus hic propositos) lässt sich doppelt deuten: Entweder sind die Verse zu Weihnachten publiziert worden, oder Weihnachten ist das Datum des Briefes und C. schickt Verse mit. Es ist aber möglich, dass der Brief Ende 1553 oder Anfang 1554 entstanden ist.
  • B.s Namensvetter: Er müsste Hieronymus heißen. Vielleicht Hieronymus Berbing (MBW 4907)?