Camerarius, Dirae seu lupus, 1540
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0376 |
Zitation | Dirae seu lupus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0376 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | Dirae seu lupus |
Kurzbeschreibung | Bereits der Titel reiht das Gedicht in die Tradition der antiken deprecatio ein: Dirae bedeutet sowohl die "Verfluchungen", "Verwünschungen" als auch die "Furien", die im Kontext einer solchen Verwünschung angerufen werden. Der Text ebenso wie ein Rückverweis aus der folgenden Ekloge "Querela sive Agelaeus εἰς ποτηριοκλέπτην" evozieren beide Bedeutungen. Die Ekloge präsentiert einen Monolog, der in Gebetform mit einem Anruf der Götter beginnt. Zahlreiche Ausrufe und Fragen kennzeichnen den mündlichen Stil. Es folgen Äußerungen der Klage über die Verstümmelung des Hirtenhundes Argemus durch den Wolf. Der Sprecher versucht, auch Zuflucht bei der Magie zu nehmen, um den Wolf abwehren zu können. Das Gedicht endet mit einer Verfluchung des Wolfes. |
Erstnachweis | 1540 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Gesichert (Titelblatt) |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | |
Schlagworte / Register | Bukolik; Magie; Polemik (konfessionell); Allegorie |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Poematia duo Bucolica, 1540; Oporinus, Bucolicorum autores, 1546; Camerarius, Eclogae, 1568 |
Erstdruck in | Camerarius, Poematia duo Bucolica, 1540 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. A2r-A4r |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Omnia lustratis certo qui lumine divi |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 3.02.2020 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0376 |
Zitation | Dirae seu lupus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0376 |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Latein |
Werktitel | Dirae seu lupus |
Kurzbeschreibung | Bereits der Titel reiht das Gedicht in die Tradition der antiken deprecatio ein: Dirae bedeutet sowohl die "Verfluchungen", "Verwünschungen" als auch die "Furien", die im Kontext einer solchen Verwünschung angerufen werden. Der Text ebenso wie ein Rückverweis aus der folgenden Ekloge "Querela sive Agelaeus εἰς ποτηριοκλέπτην" evozieren beide Bedeutungen. Die Ekloge präsentiert einen Monolog, der in Gebetform mit einem Anruf der Götter beginnt. Zahlreiche Ausrufe und Fragen kennzeichnen den mündlichen Stil. Es folgen Äußerungen der Klage über die Verstümmelung des Hirtenhundes Argemus durch den Wolf. Der Sprecher versucht, auch Zuflucht bei der Magie zu nehmen, um den Wolf abwehren zu können. Das Gedicht endet mit einer Verfluchung des Wolfes. |
Erstnachweis | 1540 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Gesichert (Titelblatt)
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Schlagworte / Register | Bukolik; Magie; Polemik (konfessionell); Allegorie |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Poematia duo Bucolica, 1540; Oporinus, Bucolicorum autores, 1546; Camerarius, Eclogae, 1568 |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Omnia lustratis certo qui lumine divi |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 3.02.2020 |
Widmung und Entstehungskontext
Das Gedicht soll wohl im Kontext des Druckes der konfessionellen Polemik dienen. Mundt 2004, S. 223-224 vertritt die plausible, wenngleich letztlich nicht unumstößlich belegbare These, dass die Ekloge allegorisch zu deuten und der Wolf mit dem Papst zu identifizieren ist. Hierfür spricht die auch von anderen Autoren, wie etwa Johannes Sapidus und Johannes Sturm gepflegte Verwendung der Bukolik für konfessionspolemische Zwecke. Da auch diese Werke im Jahr 1540 gedruckt wurden, braucht jedoch nicht mit Mundt 2004, S. 224 eine frühere Entstehung um das Jahr 1527 für die beiden Gedichte vermutet zu werden. Rückbezüge auf die Ekloge im folgenden Gedicht ("Querela sive Agelaeus εἰς ποτηριοκλέπτην") legen eine gemeinsame Entstehung nahe. Da diese Ekloge mit größerer Sicherheit auf 1540 datiert werden kann (Begründung siehe dort), spricht nichts dagegen, den Entstehungszeitraum unmittelbar vor dem Erstdruck anzusetzen.
Aufbau und Inhalt
Bereits der Titel reiht das Gedicht in die Tradition der antiken deprecatio ein: Dirae bedeutet sowohl die "Verfluchungen", "Verwünschungen" als auch die "Furien", die im Kontext einer solchen Verwünschung angerufen werden. Der Text ebenso wie ein Rückverweis aus der folgenden Ekloge "Querela sive Agelaeus εἰς ποτηριοκλέπτην" evozieren beide Bedeutungen. Die Ekloge präsentiert einen Monolog, der in Gebetform mit einem Anruf der Götter beginnt. Zahlreiche Ausrufe und Fragen kennzeichnen den mündlichen Stil. Es folgen Äußerungen der Klage über die Verstümmelung des Hirtenhundes Argemus durch den Wolf. Der Sprecher versucht, auch Zuflucht zur Magie zu nehmen, um den Wolf abwehren zu können. Das Gedicht endet mit einer Verfluchung des Wolfes.
Es liegen intertextuelle Bezüge zu Cicero, "Epistulae ad Atticum", Vergil, "Eklogen", "Aeneis", Ovid, "Metamorphosen", Calpurnius Siculus und dem "1. Petrusbrief" vor (Vgl. Mundt 2004, S. 235-236).
Anmerkungen
In seinem Nachwort weist Ludwig Camerarius auf die metonymische Bedeutung des Wortes "Wolf" hin, das eine Person bezeichnen könne, die schwere Verletzungen und Schäden zufüge (126). er stehe für ein Verhalten, das für die Gemeinschaft verderblich ist. Gleiches gelte für "Fuchs". Ferner behandelt Ludwig die allegorische Bedeutung von Göttern.
Überlieferung
Der Erstdruck erfolgte 1540. Die Ekloge erscheint auch in der Auswahl von Johann Oporinus und in der Gesamtausgabe von 1568, deren Herausgeber Ludwig Camerarius den Druck Anton von Ortenburg widmet.
Forschungsliteratur
Mundt 2004, S. 6-11 (Text und Übersetzung), S. 223-226 (Kommentar).