Camerarius an Niger, 01.06.1536

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Niger an Camerarius, nach dem 15.03.153015 März 1530 JL
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Camerarius an Niger, 01.06.15361 Juni 1536 JL
 Briefdatum
Niger an Camerarius, 03.08.15363 August 1536 JL
Niger an Camerarius, 20.08.153620 August 1536 JL
Niger an Camerarius, 12.11.154712 November 1547 JL
Werksigle OCEp 0452
Zitation Camerarius an Niger, 01.06.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Michael Pöschmann und Manuel Huth (01.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0452
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. T5v-T6v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 365-367 (gekürzt)
Sonstige Editionen John L. Flood / David J. Shaw: Johannes Sinapius (1505-1560), Hellenist and physician in Germany and Italy, Genf 1997, 178 f., Nr. 21 (Auszug)
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Antonius Niger
Datum 1536/06/01
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Cal. Iunii
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Post diuturnam ignorationem rerum tuarum
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen Kürzung in Ed. 1583 überprüfen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:HIWI4; Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 1.08.2018
Werksigle OCEp 0452
Zitation Camerarius an Niger, 01.06.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch, Michael Pöschmann und Manuel Huth (01.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0452
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. T5v-T6v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 365-367 (gekürzt)
Sonstige Editionen John L. Flood / David J. Shaw: Johannes Sinapius (1505-1560), Hellenist and physician in Germany and Italy, Genf 1997, 178 f., Nr. 21 (Auszug)
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Antonius Niger
Datum 1536/06/01
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Cal. Iunii
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Post diuturnam ignorationem rerum tuarum
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung
Datumsstempel 1.08.2018


In der Ausgabe von 1583 wurde der Satz über die Familie (s.u.) herausgekürzt. Ansonsten wurden nur kleinere Änderungen (z.B. Umstellungen) vorgenommen.

Regest

Nach langer Unwissenheit über die Angelegenheiten von Niger habe Camerarius neulich von ihrem Freund Johannes Meckbach etwas über sein Befinden und seine Studien erfahren. Wenn Camerarius mit beständiger und sorgfältiger Nachforschung etwas (über Niger) in Erfahrung bringen könnte, dann wüsste er schon längst alles über Niger. Unablässig (und bisher vergeblich) habe er versucht, etwas Zuverlässiges über Nigers Leben, Schicksal und Studien zu erfahren . Diese (seit langem) erste Nachricht sei umso erfreulicher wegen ihres Urhebers (Meckbach/Magenbuch), den Camerarius neulich in Begleitung des Helius Eobanus Hessus|(Helius Eobanus) Hessus sah, einen ehrenwerten und achtbaren Mann. So steigere es seine Freude noch, dass er nun nicht nur zuverlässige, sondern auch nur gute Nachrichten über Niger erhalten habe. Camerarius habe einige Briefe nach Leipzig und nach Hessen (wohl nach Marburg) geschickt, wo man sagte, dass sich Niger gerade aufhalte, aber er glaube nicht, dass sie bei ihm angekommen seien. Er selbst sei nach Schwaben (genauer nach Tübingen) umgezogen, habe also seine Heimat, bzw. beinahe schon die Erde verlassen, in der Hoffnung, sich dort wieder den Musen widmen zu können, denn auch wenn er (in Nürnberg) Unterstützer und Freizeit hatte, hatte er sich doch hier bessere Bedingungen erhofft. Was aus dieser Hoffnung werdee, sei immer noch unklar. Umso weniger seine Werke in der Öffentlichkeit geschätzt werden, umso mehr werde er von der Sorge und dem Mitleid um sie berührt.

(Jakob) Micyll lehre nun in Heidelberg, aber strebe eine andere Stelle an (s. Anm.). Wenn er diesen Plan verfolge, werde er dafür kämpfen müssen. Nachdem, wie Niger sicherlich wisse, Helius Eobanus Hessus|(Helius) Eobanus (Hessus) nach Erfurt zurückgekehrt, sei nun vom hessischen Fürsten (Philipp I. (Hessen)) ehrenvoll und freimütig eingeladen worden (s. Anm.). Camerarius freue das Wohlwollen dieses Fürsten gegenüber Hessus. Cordus sei gestorben, was er erst neulich mit großer Trauer erfahren habe. Camerarius habe ihn mit Epitaphien bezeugt, die er Niger schicke, um an ihrer alten Tradition festzuhalten, sich gegenseitig ihre Werke zuzuschicken.

Er freue sich, dass Niger, nachdem es ihn an verschiedene Orte verschlagen hatte, endlich in Italien angekommen sei, von wo aus er bereits auf das Ziel seiner langen und unsicheren Laufbahn (sc. das medizinische Doktorat) blicken könne. Wenn es ihm nicht lästig sei, möge er Camerarius doch seine Pläne mitteilen.

Johannes Sinapius|(Johannes) Sinapius sei zwar (an die Universität Tübingen) berufen worden, zögere aber, wie Camerarius gehört habe. Vielleicht wolle er nicht die Fülle des Lebens in Italien mit den ärmlichen Umständen (in Tübingen) tauschen, und er habe nicht unrecht. Könnten sie (Camerius und Niger) doch (einst) am selben Ort oder zumindest in der Nähe voneinander leben. Ihn würde das sehr freuen und Niger doch vermutlich auch.

(Der folgende Satz fehlt fehlt in der Ausgabe von 1583:) Wie sich Niger denken könne, sei Camerarius durch seine Frau (Anna Truchseß von Grünsberg|Anna) und Kindern stark eingespannt, wo auch immer er sich gerade befinde.

Seine Gesundheit sei seit einigen Jahren (wegen seines Beinleidens) etwas angeschlagen, sodass er bereits Thermenbesuche in Erwägung gezogen habe, worüber er immer sehr gern und eifrig mit ihrem Meckbach diskutiert habe. Er habe diesen Brief mit Händlern aus Nürnberg verschickt und wenn Niger etwas antworten wolle, so solle er sie an Camerarius adressieren und an den Nürnberger Ratsherren Caspar Nützel II.|Caspar Nützel schicken.

(Michael Pöschmann / Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "sei nun vom hessischen Fürsten (Philipp) ehrenvoll und freimütig eingeladen worden (s. Anm.)": Hessus wurde 1536 an die Universität Marburg berufen.
  • "aber strebe eine andere Stelle an": Micyll wurde 1536 an die Lateinschule in Frankfurt berufen.
  • „(Johannes) Sinapius sei zwar (an die Universität Tübingen) berufen worden“: Zum Versuch, Johannes Sinapius für die Annahme einer Medizinprofessur in Tübingen zu bewegen vgl. Flood 2015, S. 11-12.

Literatur und weiterführende Links

http://www.aerztebriefe.de/id/00006648