Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0383 |
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Zitation | Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Alexander Hubert (18.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0383 |
Besitzende Institution | Paris, BNF |
Signatur, Blatt/Seite | Ms. Suppl. grec. 1361 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M2r-M3r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Freytag 1831, S. 66-68; Astruc 1945 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Adrien Turnèbe |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1560/05/23 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 23.05.(o.J.; Jahr ermittelt aus dem erwähnten Tod Philipp Melanchthons) (τῇ πρὸ δέκα καλ. Ιουλίου) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Griechisch |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ὑπερήμερος ὁμολογῷ γέγονά σοι |
Link zur Handschrift | http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b10532611s/f16.item |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Redaktionelle Überarbeitung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 18.07.2018 |
Werksigle | OCEp 0383 |
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Zitation | Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Alexander Hubert (18.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0383 |
Besitzende Institution | Paris, BNF |
Signatur, Blatt/Seite | Ms. Suppl. grec. 1361 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. M2r-M3r |
Sonstige Editionen | Freytag 1831, S. 66-68; Astruc 1945 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Adrien Turnèbe |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1560/05/23 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 23.05.(o.J.; Jahr ermittelt aus dem erwähnten Tod Philipp Melanchthons) (τῇ πρὸ δέκα καλ. Ιουλίου) |
Sprache | Griechisch |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ὑπερήμερος ὁμολογῷ γέγονά σοι |
Link zur Handschrift | http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b10532611s/f16.item |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Redaktionelle Überarbeitung |
Datumsstempel | 18.07.2018 |
Regest
Turnèbe sei bereits säumig geworden, denn Camerarius' zweiter Brief sei seiner Antwort zuvorgekommen (s. Anm.). Doch eine kurze Krankheit habe ihn an das Bett gefesselt und ihn daran gehindert, seinen Antwortbrief zu beginnen. Wie Camerarius wisse, sei ein Verschiebungseid ja auch für diejenigen, die nicht ins Rathaus vor die Versammlung kamen, eine gültige Entschuldigung gewesen (s. Anm.).
In Bezug auf das, was Camerarius im vorherigen Brief geschrieben habe: Er habe dort den Schrecken nicht übertrieben und gut daran getan, im zweiten Brief dazu aufzufordern, davon zu schweigen (s. Anm.). Denn auch ihm, der es ja beurteilen könne, erschienen diese Dinge wert, vergessen zu werden, und er würde deshalb nur allzu bereitwillig zum Kelch des Vergessens gezogen. Denn die Erinnerung an das unerwünschte Grauen erlaube dem Geiste nicht mehr, sich auf die angenehmen Dinge zu konzentrieren, sondern zwinge ihn immer wieder, sich mit allem zu beschäftigen.
Was die Veröffentlichung von Büchern angehe (s. Anm.), so habe er bereits vor zwei Jahren eine große Menge gedruckt und der Druckerei entsagt, weil sie seinem Geld, seiner Zeit und seiner Gesundheit zu viel abverlange. Nun übernehme Morellius die königliche Druckerei (s. Anm.), der über die gemeinsamen Briefe sage, die seien unveröffentlicht.
Wenn Camerarius aber gleichsam die Götter anrufend und anflehend klage, dass bei ihm die freien Künste untergingen, so könne er ihm sagen, dass das selbe Unglück sich auch in Frankreich ereigne, wo gleichsam eine Dürrezeit anbreche, was die Gelehrsamkeit angehe. Und wie ein Lakonier wohl sagen würde: Die Schiffe seien verloren (X. HG I, 1, 15). Denn die, die bei ihnen die Gelehrsamkeit verfolgten, zeigten mit dem Finger auf sie und rieben sich dabei selbst auf.
Während er dies schreibe, habe er das Gerücht vernommen, wonach Philippus verstorben sei und Lagneos habe ihm versichert, dass es sich tatsächlich so verhalte, und ihm einen Brief mit ebendiesem Inhalt gezeigt, den er erhalten hatte (s. Anm.).
Anmerkungen
- "Camerarius' zweiter Brief sei seiner Antwort zuvorgekommen": Gemeint ist wohl Camerarius an Turnèbe, 12.03.1560 als dem vorliegenden Briefe vorhergehend (vgl. auch Freytag 1831, S. 66, Anm. 2).
- "für diejenigen, die nicht ins Rathaus vor die Versammlung kamen": Nach Freytag ist mit der "Versammlung" (ἡ σύνκλητος) der Senat von Paris gemeint. Die Aussage beziehe sich auf diejenigen, die unter der Anklage, Hugenotten zu sein oder diese zu unterstützen, vor dieses Gremium gerufen wurden. (vgl. Freytag 1831, S.66f., Anm. 3)
- "In Bezug auf das, was Camerarius im vorherigen Brief geschrieben habe: Er habe dort den Schrecken nicht übertrieben und gut daran getan, im zweiten Brief im zweiten Brief dazu aufzufordern, davon zu schweigen": Der "vorherige Brief" ist Camerarius an Turnèbe, 10.-12.06.15XX, in dem Camerarius den Schrecken der Hugenottenkriege (?) kommentiert, den Turnèbe ihm geschildert hatte. Der "zweite Brief" ist Camerarius an Turnèbe, 12.03.1560. (vgl. Freytag 1831, S. 67, Anm. 4)
- "Was die Veröffentlichung von Büchern angehe": Nach dieser hatte Camerarius ihn in den vorhergehenden Briefen gefragt.
- "Nun übernehme Morellius die königliche Druckerei": Turnèbe stand von 1552 bis 1556 der königlichen Druckerei für Griechisches vor. Sein Nachfolger war Guillaume Morel.
- "habe er das Gerücht vernommen, wonach Philippus verstorben sei und Lagneos habe ihm versichert, dass es sich tatsächlich so verhalte": Philipp Melanchthon starb am 19.4.1560 (daher kommt das ermittelte Jahr des vorliegenden Briefes). Lagneos (Λάγνεος) könnte Hubert Languet sein (vgl. Freytag 1831, S. 68, Anm. 9).