Camerarius, Carolus sive Vienna Austriaca, 1536
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Carolus sive Vienna Austriaca, bearbeitet von Jochen Schultheiß (06.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | Carolus sive Vienna Austriaca |
Kurzbeschreibung | Das Encomium in Hexametern auf Kaiser Karl und seine Zurückdrängung der Türken in der Schlacht um Wien ordnet sich in einen generellen Sittendiskurs ein, bei dem die Ursache des Vordringens der Türken durch den moralischen Verfall auf der eigenen Seite erklärt wird. |
Erstnachweis | 1536 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Gesichert (Titelblatt); Brief des Camerarius an Stiebar datiert auf XV. Cal. Iunii |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1536/05/18 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1536/12/31 |
Schlagworte / Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Panegyrik; Theodizee; Europa; Zeitgeschichtsschreibung |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | (Althamer), Commentarius captae urbis, 1536; Camerarius, Eclogae, 1568 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | O deplorati numquam satis aspera fati |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 6.11.2017 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Carolus sive Vienna Austriaca, bearbeitet von Jochen Schultheiß (06.11.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Latein |
Werktitel | Carolus sive Vienna Austriaca |
Kurzbeschreibung | Das Encomium in Hexametern auf Kaiser Karl und seine Zurückdrängung der Türken in der Schlacht um Wien ordnet sich in einen generellen Sittendiskurs ein, bei dem die Ursache des Vordringens der Türken durch den moralischen Verfall auf der eigenen Seite erklärt wird. |
Erstnachweis | 1536 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Gesichert (Titelblatt); Brief des Camerarius an Stiebar datiert auf XV. Cal. Iunii |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1536/05/18 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1536/12/31 |
Schlagworte / Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Panegyrik; Theodizee; Europa; Zeitgeschichtsschreibung |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | (Althamer), Commentarius captae urbis, 1536; Camerarius, Eclogae, 1568 |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | O deplorati numquam satis aspera fati |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 6.11.2017 |
Widmung und Entstehungskontext
Das Gedicht ist infolge des einleitenden Widmungsbriefes Daniel Stiebar von Rabeneck gewidmet.
Aufbau und Inhalt
Der Dichter beginnt mit einer Klage über das Schicksal und richtet sich an Gott mit der Frage nach der Theodizee. Er berichtet vom Siegeszug der Türken, der auf dem Gebiet der heutigen Türkei beginnt, sich dann über die griechischen Inseln fortsetzt und schließlich nach Europa eindringt. Das Voranschreiten der Türken wird über das ganze Gedicht hinweg als Ausdruck von Affekten gedeutet (ira, furor, rabies). In den besetzten Gebieten herrscht Unterdrückung (servitium). Es kommt zu Vergewaltigungen. In Griechenland liegt die Kultur danieder. Darauf bewegt sich die Darstellung weiter nach Norden auf den Balkan. Aber auch die Ausbreitung nach Süden bis nach Arabien wird nachgezeichnet. Eine sehr emphatische Mitleidsbekundung erhält das Heilige Land (Iudaea). In stark subjektiver Erzählhaltung kehrt der Sprecher auf den europäischen Schauplatz zurück und somit zu den Orten, die ihm näherliegen. Es folgt Ungarn (Pannonia), bis der Krieg schließlich in Wien angelangt. Die Schlacht um die Stadt wird in düsteren Farben gezeichnet. Die Rettung erfolgt durch Kaiser Karl V. Er wendet den Durchmarsch in weitere Gebiete Deutschlands, bis nach Franken oder Schwaben ab. Den Grund für den Siegeszug der Feinde macht der Sprecher nicht in deren Stärke aus, sondern im Abfall von der Tüchtigkeit (virtus) auf der eigenen Seite. Diese nostra ignavia zeige sich in einem Verfall der Sitten. Das Gedicht endet in einer Bitte an Gott um Beistand bei der Behebung der eigenen Wunden und der Wiederherstellung der virtus. Im Mittelpunkt steht nicht so sehr die Panegyrik auf Karl als vielmehr der Sittendiskurs.
Überlieferung
Das Gedicht ist eines von drei nicht-bukolischen hexametrischen Gedichten, die Camerarius in seine Eklogen-Ausgabe von 1568 aufnimmt. Vermutlich hat seine hohe literarische Qualität Camerarius dazu bewogen, es in dieser Sammlung mitabzudrucken (vgl. Mundt 2004, XXII).