Theologie (CamLex)
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Zitation | Vinzenz Gottlieb, Art. "Theologie (CamLex)", in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/Theologie_(CamLex) (06.12.2023). |
Bearbeiter | Benutzer:VG |
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Zitation | Vinzenz Gottlieb, Art. "Theologie (CamLex)", in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/Theologie_(CamLex) (06.12.2023). |
Forschungsstand
Die theologische Position des Camerarius
In einem Gutachten vom 15.2.1559 nimmt Camerarius im Auftrag von Kurfürst August Stellung zum Weimarer Konfutationsbuch 1559, an dessen Aufbau in neun Kapitel er sich orientiert. Eine Edition seiner Schrift befindet sich auf der Werkseite. Er bekennt sich unter anderem zur Gewissensfreiheit und zur Trinität, nimmt Stellung zur Abendmahlsfrage sowie zur Rechtfertigungslehre und verteidigt adiaphoristische Positionen, die er seit 1545 zusammen mit Georg III. (Anhalt-Plötzkau) und Philipp Melanchthon vertreten hat. Anklänge der vier protestantischen Prinzipien sola scriptura, sola gratio, sola fide, solus Christus finden sich ebenso.
Deutlich verworfen werden u.a. die Lehren Servets und Schwenckfelds, der Antinomismus und andere Positionen. Die Lehren von Osiander und Stancaro teilt C. zwar nicht, verwirft sie aber auch nicht. Er nimmt aber Stellung gegen das Papsttum. Starke Kritik übt er an Matthias Flacius Illyricus und Nikolaus Gallus.
Kirchengeschichtlich relevante Taten und Bedeutung
Die frühen Jahre bis 1526
1526 bis 1541
Die Leipziger Zeit (1541-1560)
Das Jahr 1541 bildet eine Zäsur nicht nur im Leben des Camerarius, sondern auch Sachsens: Der neue albertinische Herzog Moritz (Sachsen) sollte das Machtgefüge im Territorium, unter den protestantischen Reichsständen und im gesamten Reich erheblich durcheinanderwirbeln. Es gibt eine ganze Reihe von Ereignissen, die dabei eine Rolle spielen: Die Einführung der Reformation durch Hz. Heinrich (Sachsen) im albertinischen Herzogtum 1539, der Schmalkaldische Krieg 1546/47, der „geharnischte Reichstag“ 1547/48, die Belagerung Magdeburgs 1550/51 oder der Fürstenaufstand 1552. Ein Ereignis wie die Berufung des Camerarius an die Universität (Leipzig) nimmt sich dagegen eher unbedeutend aus. Für das Ergehen der Institution hatte sie aber Konsequenzen, die keineswegs gering zu achten sind.[1] Seine Rolle in der Universitätspolitik wird von der bisherigen Forschung als sehr bedeutend angesehen,[2] während die Reformationsgeschichtsforschung ihm nur eine kleine Nebenrolle zubilligt – zumeist an der Seite Melanchthons. Wir werden hier zeigen, was seine Leistungen in der Theologie waren; die Einordnung und Bewertung sei Berufeneren überlassen.
Seine Wirkenszeit in Leipzig wollen wir in vier Phasen einteilen: 1541 bis 1546, 1547 bis 1553, 1553 bis 1560 und 1560 bis 1574. Diese Phasen sind überwiegend politisch motiviert: In den ersten Regierungsjahren[3] wurde Herzog Moritz von seinen Amtskollegen noch nicht ernstgenommen.[4] Seine Rolle in der Politik, aber auch in der Theologie blieb daher zunächst eine untergeordnete. 1547 erfolgte seine Erhebung zum Kurfürsten und die Eingliederung der Kurlande um Wittenberg ins albertinische Herrschaftsgebiet. Dadurch und auch durch den Tod Luthers 1546 wurde das „neue“ Kurfürstentum damit zu einem der wichtigsten Zentren der Reformation, da so bedeutende Theologen wie Melanchthon und Johannes Bugenhagen nun in diesem Land wirkten. Moritzens Tod im Jahr 1553 bildet die nächste Zäsur, da sein Bruder August (Sachsen) vorsichtiger agierte und weniger Eigeninitiative zeigte.[5] Viele unter Moritz begonnene Vorhaben endeten damit abrupt. Nur wenige Monate später verstarb Georg von Anhalt, der sich zu einem der führenden Theologen des Kurfürstentums gemausert und gerade in der Religionspolitik großen Einfluss erworben hatte. Er prägte als "Bischof" von Merseburg die Ausgestaltung der albertinisch-sächsischen Kirchenordnungen in bedeutendem Maße, wirkte an der Ausarbeitung zur Leipziger Landtagsvorlage 1548 mit (dem sog. Leipziger Interim), des weiteren an der Confessio Saxonica 1551, und nahm an mehreren Religionsgesprächen teil.[6] Das Jahr 1560 bringt den Tod Melanchthons. Diesem kommt in der Rückschau eine größere theologische Bedeutung zu als seinem Leipziger Kollegen. Wir können aber oft nicht ermessen, wieviel „Camerarius“ in jedem Werk steckt, auf dem „Melanchthon“ draufsteht. Mit dessen Tod war Camerarius der letzte Überlebende der ersten Reformatorengeneration, wenn man ihn dazu zählen will. Ob Camerarius nun den Drang spürte, das Erbe Melanchthons weiterzuführen, oder aus anderen Gründen: Jedenfalls verfasste er in den nächsten 14 Jahren mehr theologische Werke als zuvor. Den nächsten Einschnitt bildet nicht nur sein Tod 1574, sondern im gleichen Jahr die religionspolitische Wende Augusts, der viele „Philippisten“ wegen des Verdachts auf Kryptocalvinismus aus ihren Ämtern entfernte; Georg Cracow und Caspar Peucer wurden sogar eingekerkert. Auch Camerarius-Schüler wie Gregor Bersman, [7] Ernst Vögelin und Andreas Freyhub konnten sich nicht mehr lange halten.[8]
1541 bis 1546
1547 bis 1553
1553 bis 1560
1560 bis 1574
Schulvisitationen
Camerarius und bedeutende Theologen
Theologische Schriften des Camerarius
Kirchengeschichtsschreibung
Bibelexegese
Gebete und Frömmigkeit
Polemisches
Anmerkungen
- ↑ Vgl. Wartenberg 2003, S. 17-19.
- ↑ Vgl. Rudersdorf 2009, S. 357-365 und Rudersdorf 2015.
- ↑ Die Jahre 1541 bis 1546 sieht auch Wartenberg 1988, S. 19 als Einheit.
- ↑ Vgl. Herrmann 2013, S. ###.
- ↑ Vgl. Herrmann 2013, S. ###.
- ↑ Vgl. zu Georg vor allem die Biographie, die Camerarius über Georg verfasst hat, den Briefwechsel mit Camerarius sowie Wartenberg 1988 und Gabriel 1997 passim.
- ↑ Vgl. Zinck 1908, S. 118,
- ↑ Vgl. Hasse 2000, S. 140-148 und 229-232.