Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 1531 |
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Zitation | Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540, bearbeitet von Jochen Schultheiß (30.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1531 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. C2r-C4r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Freundeskreis (Straßburg);Johannes Sturm;Jakob Bedrott;Kraft Müller;Nikolaus Gerbel;Martin Bucer;Johannes Sapidus;Wolfgang Capito;Caspar Hedio |
Datum | 1540/07/23 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: An. XL. X. Cal. Sextil. Abweichende Datierungen bei Wiegand 1984, S. 117: 22. Mai 1540; S. 457: 23. Juli 1541 (gefolgt von Mundt 2004, S. 268, Döpp 2017, S. 309); Das späte Datum 23.07.1570 ist unwahrscheinlich, da zu diesem Zeitpunkt wieder in Tübingen war. Möglicherweise bezieht sich dieses Datum auf die nachträgliche Überarbeitung nach der Rückkunft in die Universitätsstadt (Hinweis Torsten Woitkowitz), oder es ist vielleicht auch falsch (Hinweis Marion Gindhart) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Plombières |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Quam legitis vobis Ioachimus mitto salutem / Hinc ubi de plumbo |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | Das Briefgedicht trägt den Titel "῾Οδοιπορική Plumbaria ad amicos Argentinenses" und umfasst 60 elegische Distichen. Es beschreibt die Reise von Straßburg nach Plombières. |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Balneologie; Briefgedicht; Pest; Elegie; Hodoeporicum |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 30.04.2023 |
Werksigle | OCEp 1531 |
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Zitation | Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540, bearbeitet von Jochen Schultheiß (30.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1531 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. C2r-C4r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Freundeskreis (Straßburg);Johannes Sturm;Jakob Bedrott;Kraft Müller;Nikolaus Gerbel;Martin Bucer;Johannes Sapidus;Wolfgang Capito;Caspar Hedio |
Datum | 1540/07/23 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung des Briefes: An. XL. X. Cal. Sextil. Abweichende Datierungen bei Wiegand 1984, S. 117: 22. Mai 1540; S. 457: 23. Juli 1541 (gefolgt von Mundt 2004, S. 268, Döpp 2017, S. 309); Das späte Datum 23.07.1570 ist unwahrscheinlich, da zu diesem Zeitpunkt wieder in Tübingen war. Möglicherweise bezieht sich dieses Datum auf die nachträgliche Überarbeitung nach der Rückkunft in die Universitätsstadt (Hinweis Torsten Woitkowitz), oder es ist vielleicht auch falsch (Hinweis Marion Gindhart) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Plombières |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | ja |
Incipit | Quam legitis vobis Ioachimus mitto salutem / Hinc ubi de plumbo |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Kurzbeschreibung | Das Briefgedicht trägt den Titel "῾Οδοιπορική Plumbaria ad amicos Argentinenses" und umfasst 60 elegische Distichen. Es beschreibt die Reise von Straßburg nach Plombières. |
Register | Biographisches (Krankheit); Balneologie; Briefgedicht; Pest; Elegie; Hodoeporicum |
Datumsstempel | 30.04.2023 |
Regest
Während der Titel einen Kollektivbegriff für die Adressaten des Gedichts wählt (ad amicos Argentinenses), werden diese als Einzelpersonen aus dem Gedicht ersichtlich, sei es, dass sie direkt im Vokativ apostrophiert werden, sei es, dass sie in sonstiger Form Erwähnung finden. Das Briefgedicht trägt den Titel "῾Οδοιπορική Plumbaria ad amicos Argentinenses" und umfasst 60 elegische Distichen. Zunächst beschreibt Camerarius eine Reise, die mit vielen Beschwerlichkeiten verbunden ist. Camerarius beklagt einen Krankheitsanfall und bittet Gott, ihn davon zu befreien. Es folgt ein Gebet mit Bitten an Jesus Christus. Die Situation, in der der Leser sich das Gedicht vom Sprecher abgefasst denken muss, liegt zwischen der Ankunft in Plombières und dem Beginn der Behandlungen (vgl. Döpp 2017, S. 307). Mit diesem Hodoeporicon erschließt Camerarius das in der Folgezeit beliebte Badegedicht für die neulateinische Literatur (vgl. Wiegand 1984, S. 118, 125). Ältere Gedichte zu dieser Thematik sind in der lateinischen Literatur der Neuzeit nicht bekannt. Im Zentrum des Gedichts steht ein Bittgebet um die heilsame Wirkung des Wassers, wodurch sich die Behandlung der Badethematik sowohl von sachlichen als auch didaktischen Behandlungen des Themas in der zeitgenössischen Literatur unterscheidet. Der Ton des Gedichts ist in auffällig starkem Maße christlich (vgl. Wiegand 1984, S. 123). Auf der Wegstrecke werden Gérardmer (Cherama) und Remiremont genannt. In einen Gasthof werden die Reisenden erst eingelassen, wenn sie versichern können, dass sie aus einem Ort kommen, in dem keine Pest herrsche.
(Jochen Schultheiß)
Adressaten
Das Gedicht stellt das Abschiedsgedicht des Camerarius von seinen Gastgebern in Straßburg dar. Dort hatte sich Camerarius, ohne dass er am Religionsgespräch von Hagenau im Juni teilgenommen hätte (an einer solchen Vermutung lässt der Brief Camerarius an Stiebar, 10.06.1540 berechtigte Zweifel aufkommen) einige Zeit bei Humanisten, die der Reformation anhingen, aufgehalten. Die Beziehungen zu Straßburg sollten sich in der folgenden Zeit noch intensivieren. 1544 verfasst Camerarius ein Epithalamium auf seinen mittlerweile in Straßburg lebenden ehemaligen Tübinger Kollegen Ludwig Gremp von Freudenstein (Camerarius an Gremp und Münch, 1544) (vgl. Mundt 2004, S. 268).
Dieser Brief ist nach der Sichtperspektive des Gedichtes in Plombières verfasst (Hinweis Torsten Woitkowitz).
Überlieferung
Die Thermen von Plombières als dichterisches Thema wird Camerarius später in einem 145 Hendekasyllaben umfassenden Gedicht Camerarius, De eisdem thermis Plumbariis hendecasyllabi, 1553 nochmals aufnehmen. Dass sich Johann Wolfgang von Goethe mit seinem in einem Brief, der vom 30. Juli 1816 datiert, geäußerten Satz ("Lateinisches Gedicht von Camerarius auf die Wasser von Plombieres, sehr schön und erfreulich") auf das spätere Gedicht bezieht, hat Döpp 2017 überzeugend gezeigt.