Schwendi an Camerarius, 20.11.1566
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Werksigle | OCEp |
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Zitation | Schwendi an Camerarius, 20.11.1566, bearbeitet von Moritz Stock (07.11.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Onosander, Strategikos, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. b7r-c1r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Lazarus von Schwendi |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 20.11.1566 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Kaschau |
Zielort | Leipzig? |
Gedicht? | nein |
Incipit | |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Onosander, Strategikos, 1595 |
Kurzbeschreibung | Dank für Camerarius‘ Onosander-Übersetzung; der Text habe nichts an Aktualität eingebüßt. Klage über die moralische Depravation. Befürchtungen zur gegenwärtigen Lage im Krieg gegen die Türken. Übersendung eines Geschenks an Camerarius. |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | MS:
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Wiedervorlage | nein |
Bearbeiter | Benutzer:MS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 7.11.2019 |
Werksigle | OCEp |
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Zitation | Schwendi an Camerarius, 20.11.1566, bearbeitet von Moritz Stock (07.11.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Onosander, Strategikos, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. b7r-c1r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Lazarus von Schwendi |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 20.11.1566 |
Datum gesichert? | nein |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Kaschau |
Zielort | Leipzig? |
Gedicht? | nein |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Onosander, Strategikos, 1595 |
Kurzbeschreibung | Dank für Camerarius‘ Onosander-Übersetzung; der Text habe nichts an Aktualität eingebüßt. Klage über die moralische Depravation. Befürchtungen zur gegenwärtigen Lage im Krieg gegen die Türken. Übersendung eines Geschenks an Camerarius. |
Datumsstempel | 7.11.2019 |
Regest
Camerarius' Onosander-Übersetzung wurde Schwendi vor kurzem von Crato übergeben. Er hat sie dankbar angenommen und gelesen. Obwohl sich Zeiten, Verfassungen, Religionen, Menschen und Sitten ändern, scheinen Anfänge, Ursachen, Entwicklungen und Neigungen immer gleich zu bleiben. Das sei Beweis für die providentia divina. Auch der Inhalt des Buches sei in diesen verwirrten Zeiten kaum anders darzustellen.
Wichtigste Aufgabe des Menschen sei es, sich den Gesetzen und der Ordnung der ewigen, göttlichen Weisheit anzupassen und in seinem Handeln zu folgen. Dafür bedürfe es zweifellos der Gnade Gottes. In der heutigen Zeit sei die Lage besonders schlecht, da der Staat kranke und moralische Verderbtheit herrsche. Das Wohl des Staates würde im Krieg nicht mehr berücksichtigt. Auch Fürsten würden, selbst wenn sie eigentlich die rechte Absicht hätten, auf inkompetente Ratgeber hereinfallen. Die richtige Absicht und die Tugend des Fürsten allein reichten in so großer Gefahr nicht aus.
Schwendi fürchtet, dass sie der Macht und Geschlossenheit des Feindes unterlegen sind und sich nicht bemühen, ihre Schwäche durch Ordnung und Fleiß zu kompensieren. Das sei die Ursache des unglücklichen und bisweilen beklagenswerten Ausgangs ihrer Kriege. Auf Verbesserung könne er nicht hoffen, wenn die Feinde ihr Wachstum nicht selbst durch innere und äußere Konflikte beendeten. Es sei wünschenswert, dass dies unter dem neuen türkischen Herrscher (Selim II.), der wie man höre, schwächer als seine Vorgänger ist, beginnen werde. Er habe länger als gedacht, bei diesem Thema verweilt.
Er sende ein honorarium, das Camerarius gutheißen möge.
Lebewohl.
(Moritz Stock)
Anmerkung
Das Autograph des Briefes werde, wie Joachim II. und Philipp Camerarius in der Widmung des Drucks schreiben, mitsamt anderer Schriftstücke Schwendis bei den Camerariii aufbewahrt (Bl. a6r).