Camerarius, Illus, 1568: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Gedicht behandelt eine pädagogische Thematik. Eine Hirte übergibt seine Herde seinem Sohn und gibt ihm dabei Anweisungen. Angeregt ist Camerarius hierbei von der 5. Ekloge des [[Beeinflusser::Calpurnius Siculus]]. Hierebi wird die Bukolik zu einer symbolischen Form, bei der es um eine allgemeiner definierte moralische Thematik geht, als dies die der Gegenstand zunächst vorgibt. Vielmehr geht es hier um die Vermittlung von Lebensmaximen für ein gutes und erfolgreiches Leben. Die Ekloge | Das Gedicht behandelt eine pädagogische Thematik. Eine Hirte übergibt seine Herde seinem Sohn und gibt ihm dabei Anweisungen. Angeregt ist Camerarius hierbei von der 5. Ekloge des [[Beeinflusser::Calpurnius Siculus]]. Hierebi wird die Bukolik zu einer symbolischen Form, bei der es um eine allgemeiner definierte moralische Thematik geht, als dies die der Gegenstand zunächst vorgibt. Vielmehr geht es hier um die Vermittlung von Lebensmaximen für ein gutes und erfolgreiches Leben. Die Ekloge steht somit den erzieherischen Ratschägen in seinen pädagogischen Schriften [[Camerarius, Praecepta vitae puerilis (Werk), 1536]] oder oder [[Camerarius, Praecepta honestatis atque decoris puerilis, 1536]] nahe. Außer zu Calpurnius Siculus finden sich intertextuelle Beziehungen zu [[Beeinflusser::Vergil]], Eclogen, [[Beeinflusser::Hesiod]], Erga, [[Beeinflusser::Cicero]], Cato maior, [[Beeinflusser::Catull]] sowie [[Beeinflusser::Euripides]], Iphigenie bei den Tauern (vgl. [[Mundt 2004]], 262-263).<br /> | ||
Ein Rahmenerzähler referiert die Binnenrede des Illus in einer Lauscherszene. Gewarnt wird insbesondere vor Wollust (''voluptas'') und ''otia'' (Müßiggang). Wichtig hingegen sind Eigeninitiative und Scham (''pudor''), die als "schönste Tugend" (''pulcherrima pudor'') bezeichnet wird, da sie von schlechten Taten abhält und zum Ruhm und zur Rechtschaffenheit führt. ''pudor'' bildet gewissermaßen als Themabegriff das abschleiießende Wort der Rede.<br /> | Ein Rahmenerzähler referiert die Binnenrede des Illus in einer Lauscherszene. Gewarnt wird insbesondere vor Wollust (''voluptas'') und ''otia'' (Müßiggang). Wichtig hingegen sind Eigeninitiative und Scham (''pudor''), die als "schönste Tugend" (''pulcherrima pudor'') bezeichnet wird, da sie von schlechten Taten abhält und zum Ruhm und zur Rechtschaffenheit führt. ''pudor'' bildet gewissermaßen als Themabegriff das abschleiießende Wort der Rede.<br /> | ||
=== Überlieferung === | === Überlieferung === | ||
Das Gedicht ist in die Eklogenausgabe von 1568 als Ecloga XIV aufgenommen. | Das Gedicht ist in die Eklogenausgabe von 1568 als Ecloga XIV aufgenommen. | ||
=== Forschungsliteratur === | === Forschungsliteratur === | ||
[[Mundt 2004]], 96-99 (Textausgabe und Übersetzung); 262-263 (Kommentar). | [[Mundt 2004]], 96-99 (Textausgabe und Übersetzung); 262-263 (Kommentar). |
Version vom 3. August 2018, 10:37 Uhr
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Illus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | Illus |
Kurzbeschreibung | |
Erstnachweis | 1568 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem ersten nachweisbaren Druck in der Eklogenausgabe von 1568 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | |
Schlagworte / Register | Bukolik; Pädagogik |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Eclogae, 1568 |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Incipit | Forte Sub umbrosa quercu consederat Illus |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | noch nicht am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 3.08.2018 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Illus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Latein |
Werktitel | Illus |
Kurzbeschreibung | |
Erstnachweis | 1568 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem ersten nachweisbaren Druck in der Eklogenausgabe von 1568
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Schlagworte / Register | Bukolik; Pädagogik |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Eclogae, 1568 |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Incipit | Forte Sub umbrosa quercu consederat Illus |
Bearbeitungsdatum | 3.08.2018 |
Widmung und Entstehungskontext
Der Entstehungskontext und eine mögliche ursprüngliche Widmung lassen sich nicht meh ermitteln.
Aufbau und Inhalt
Das Gedicht behandelt eine pädagogische Thematik. Eine Hirte übergibt seine Herde seinem Sohn und gibt ihm dabei Anweisungen. Angeregt ist Camerarius hierbei von der 5. Ekloge des Calpurnius Siculus. Hierebi wird die Bukolik zu einer symbolischen Form, bei der es um eine allgemeiner definierte moralische Thematik geht, als dies die der Gegenstand zunächst vorgibt. Vielmehr geht es hier um die Vermittlung von Lebensmaximen für ein gutes und erfolgreiches Leben. Die Ekloge steht somit den erzieherischen Ratschägen in seinen pädagogischen Schriften Camerarius, Praecepta vitae puerilis (Werk), 1536 oder oder Camerarius, Praecepta honestatis atque decoris puerilis, 1536 nahe. Außer zu Calpurnius Siculus finden sich intertextuelle Beziehungen zu Vergil, Eclogen, Hesiod, Erga, Cicero, Cato maior, Catull sowie Euripides, Iphigenie bei den Tauern (vgl. Mundt 2004, 262-263).
Ein Rahmenerzähler referiert die Binnenrede des Illus in einer Lauscherszene. Gewarnt wird insbesondere vor Wollust (voluptas) und otia (Müßiggang). Wichtig hingegen sind Eigeninitiative und Scham (pudor), die als "schönste Tugend" (pulcherrima pudor) bezeichnet wird, da sie von schlechten Taten abhält und zum Ruhm und zur Rechtschaffenheit führt. pudor bildet gewissermaßen als Themabegriff das abschleiießende Wort der Rede.
Überlieferung
Das Gedicht ist in die Eklogenausgabe von 1568 als Ecloga XIV aufgenommen.
Forschungsliteratur
Mundt 2004, 96-99 (Textausgabe und Übersetzung); 262-263 (Kommentar).