Camerarius an Stiebar, 07.06.1546: Unterschied zwischen den Versionen
MH (Diskussion | Beiträge) (→Regest) |
MH (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
|Paratext_jn=nein | |Paratext_jn=nein | ||
|Regest_jn=ja | |Regest_jn=ja | ||
|Notizen=Anmerkung an Korrekturleser (MH): | |Notizen=Anmerkung an Korrekturleser (von MH): Folgender Satz unklar: "Aber wenn auch Stiebar (in Leipzig ?) wäre, könnte Camerarius darauf hoffen, dass es gut ausgehe." Im Text steht eigentlich "Sed tu illic (=in Regensburg) si etiam esses", aber wenn Regensburg gemeint ist, würde Camerarius zweimal das Thema wechseln... | ||
|Handschrift=unbekannt | |Handschrift=unbekannt | ||
|Bearbeitungsstand=korrigiert | |Bearbeitungsstand=korrigiert | ||
Zeile 27: | Zeile 27: | ||
Könnte Stiebar doch nur schon nach [[Erwähnter Ort::Regensburg]] (auf den Reichstag) kommen! Dort seien nämlich der Fürst des Camerarius ([[Erwähnte Person::Moritz (Sachsen)|Moritz von Sachsen]]) und diejenigen, von deren Zuneigung und Wohlwollen Camerarius sich alles verspreche: [[Erwähnte Person::Christoph von Carlowitz|(Christoph von) Carlowitz]], [[Erwähnte Person::Georg von Komerstadt|(Georg von) Komerstadt]] und [[Erwähnte Person::Ludwig Fachs|(Ludwig) Fachs]]. Es seien einflussreiche Leute, die ihm viel bedeuteten. | Könnte Stiebar doch nur schon nach [[Erwähnter Ort::Regensburg]] (auf den Reichstag) kommen! Dort seien nämlich der Fürst des Camerarius ([[Erwähnte Person::Moritz (Sachsen)|Moritz von Sachsen]]) und diejenigen, von deren Zuneigung und Wohlwollen Camerarius sich alles verspreche: [[Erwähnte Person::Christoph von Carlowitz|(Christoph von) Carlowitz]], [[Erwähnte Person::Georg von Komerstadt|(Georg von) Komerstadt]] und [[Erwähnte Person::Ludwig Fachs|(Ludwig) Fachs]]. Es seien einflussreiche Leute, die ihm viel bedeuteten. | ||
Sofort nach seiner Ankunft (in [[Erwähnte Person::Leipzig]]) habe man ihn zum Rektor (der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|der Leipziger Universität]]) gewählt, was ihn sehr behindere. Und er wisse nicht, ob das Schicksal anderer besser sei als sein eigenes. Aber wenn auch Stiebar (in Leipzig ?) wäre, könnte Camerarius | Sofort nach seiner Ankunft (in [[Erwähnte Person::Leipzig]]) habe man ihn zum Rektor (der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)|der Leipziger Universität]]) gewählt, was ihn sehr behindere. Und er wisse nicht, ob das Schicksal anderer besser sei als sein eigenes. Aber wenn auch Stiebar (in Leipzig ?) wäre, könnte Camerarius darauf hoffen, dass es gut ausgehe. Denn auch wenn Camerarius' gegenwärtige Lage sehr gut sei, wünschte er sich doch mehr Zeit für seine Studien. Stiebar sei der beste Zeuge dafür, dass dies immer sein Wunsch gewesen sei. Camerarius werde (in dieser Sache) an Fürst (Moritz von Sachsen) und seine Freunde schreiben und die Angelegenheit "mit einem leichten Rippenstoß klären" (''rem agam molli brachio''). Alles Übrige werde er Gott überlassen. | ||
Die Polen stünden unter Waffen wegen der Drohungen der Türken. Aber Camerarius wisse nicht, was geschehen werde. Die Polen seien zwar tapfer, aber die Macht der Feinde sei gewaltig, und man dürfe nicht auf Unterstützung von anderswo hoffen. Vermutlich würden sie den Feind durch Tributzahlungen aufhalten. Er fordere aber aufgrund einiger kleiner Streifzüge eine beträchtliche Summe. Camerarius habe auch einige andere (Werke ?) geschickt, die er hier gefunden habe. | Die Polen stünden unter Waffen wegen der Drohungen der Türken. Aber Camerarius wisse nicht, was geschehen werde. Die Polen seien zwar tapfer, aber die Macht der Feinde sei gewaltig, und man dürfe nicht auf Unterstützung von anderswo hoffen. Vermutlich würden sie den Feind durch Tributzahlungen aufhalten. Er fordere aber aufgrund einiger kleiner Streifzüge eine beträchtliche Summe. Camerarius habe auch einige andere (Werke ?) geschickt, die er hier gefunden habe. | ||
Zeile 36: | Zeile 36: | ||
(Manuel Huth) | (Manuel Huth) | ||
=== Literatur und weiterführende Links === | === Literatur und weiterführende Links === | ||
* [[Woitkowitz 2003]], S. 148 f. | * [[Woitkowitz 2003]], S. 148 f. |
Version vom 29. Januar 2018, 16:34 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
|
|
|
Werksigle | OCEp 1024 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 07.06.1546, bearbeitet von Manuel Huth (29.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1024 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 170-171 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1546/06/07 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 148 f. (im Druck fälschlich: VII. Id. Iunii 44) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Utinam posses venire |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Anmerkung an Korrekturleser (von MH): Folgender Satz unklar: "Aber wenn auch Stiebar (in Leipzig ?) wäre, könnte Camerarius darauf hoffen, dass es gut ausgehe." Im Text steht eigentlich "Sed tu illic (=in Regensburg) si etiam esses", aber wenn Regensburg gemeint ist, würde Camerarius zweimal das Thema wechseln... |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 29.01.2018 |
Werksigle | OCEp 1024 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 07.06.1546, bearbeitet von Manuel Huth (29.01.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1024 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 170-171 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1546/06/07 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr lt. Woitkowitz 2003, S. 148 f. (im Druck fälschlich: VII. Id. Iunii 44) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Utinam posses venire |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 29.01.2018 |
Regest
Könnte Stiebar doch nur schon nach Regensburg (auf den Reichstag) kommen! Dort seien nämlich der Fürst des Camerarius (Moritz von Sachsen) und diejenigen, von deren Zuneigung und Wohlwollen Camerarius sich alles verspreche: (Christoph von) Carlowitz, (Georg von) Komerstadt und (Ludwig) Fachs. Es seien einflussreiche Leute, die ihm viel bedeuteten.
Sofort nach seiner Ankunft (in Leipzig) habe man ihn zum Rektor (der der Leipziger Universität) gewählt, was ihn sehr behindere. Und er wisse nicht, ob das Schicksal anderer besser sei als sein eigenes. Aber wenn auch Stiebar (in Leipzig ?) wäre, könnte Camerarius darauf hoffen, dass es gut ausgehe. Denn auch wenn Camerarius' gegenwärtige Lage sehr gut sei, wünschte er sich doch mehr Zeit für seine Studien. Stiebar sei der beste Zeuge dafür, dass dies immer sein Wunsch gewesen sei. Camerarius werde (in dieser Sache) an Fürst (Moritz von Sachsen) und seine Freunde schreiben und die Angelegenheit "mit einem leichten Rippenstoß klären" (rem agam molli brachio). Alles Übrige werde er Gott überlassen.
Die Polen stünden unter Waffen wegen der Drohungen der Türken. Aber Camerarius wisse nicht, was geschehen werde. Die Polen seien zwar tapfer, aber die Macht der Feinde sei gewaltig, und man dürfe nicht auf Unterstützung von anderswo hoffen. Vermutlich würden sie den Feind durch Tributzahlungen aufhalten. Er fordere aber aufgrund einiger kleiner Streifzüge eine beträchtliche Summe. Camerarius habe auch einige andere (Werke ?) geschickt, die er hier gefunden habe.
Lebewohl.
Grüße von der Familie.
(Manuel Huth)
Literatur und weiterführende Links
- Woitkowitz 2003, S. 148 f.