Gelen an Camerarius, 22.12.1550: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Camerarius höre wohl aufgrund ihrer alten Verbundenheit nicht auf, Gelen immer wieder Briefe zu schreiben. Neulich bereits habe [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]] ihm Camerarius' Weihnachtsgedicht zugesandt und vor kurzem erst den Hymnos τῆς τοῦ σωτῆρος προσευχῆς τῆς ἐξοδικῆς. Er hätte nichts Willkommeneres schicken können. <br>
Camerarius höre wohl aufgrund ihrer alten Verbundenheit nicht auf, Gelen immer wieder Briefe zu schreiben. Neulich bereits habe [[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]] ihm Camerarius' Weihnachtsgedicht zugesandt und vor kurzem erst den Hymnos τῆς τοῦ σωτῆρος προσευχῆς τῆς ἐξοδικῆς (s. Anm.). Er hätte nichts Willkommeneres schicken können. <br>
Eigentlich ziehe er es vor, Menschen bei anderen zu loben anstatt persönlich (''Non laudabo in faciem, malo apud alios''), doch dieses eine werde Camerarius ihm direkt zu sagen gestatten: Camerarius Schrift sei würdig, wörtlich auswendig gelernt zu werden.<br>
Eigentlich ziehe er es vor, Menschen bei anderen zu loben anstatt persönlich (''Non laudabo in faciem, malo apud alios''), doch dieses eine werde Camerarius ihm direkt zu sagen gestatten: Camerarius Schrift sei würdig, wörtlich auswendig gelernt zu werden.<br>
Gelen habe dem Übersender Melanchthon gedankt, Camerarius gratuliere er, weil er Gottes Gabe hervorragend gebrauche und die Musen vom Helikon auf den Berg Zion geholt habe zum Nutzen und zur Freude der frommen Jugend.<br>
Gelen habe dem Übersender Melanchthon gedankt, Camerarius gratuliere er, weil er Gottes Gabe hervorragend gebrauche und die Musen vom Helikon auf den Berg Zion geholt habe zum Nutzen und zur Freude der frommen Jugend.<br>
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(Alexander Hubert)
(Alexander Hubert)
===Anmerkungen===
Das Weihnachtsgedicht ist nicht identifiziert. Der Hymnus τῆς τοῦ σωτῆρος προσευχῆς τῆς ἐξοδικῆς kann vielleicht mit [[Erwähntes Werk::OC 0574]] oder [[Erwähntes Werk::OC 0578]] identifiziert werden; dann müsste es sich allerdings um eine handschriftliche Version handeln, da der Erstdruck 1552 entstand. Gelens sprachliches Bild, dass Camerarius die Musen vom Helikon auf den Zion gebracht hatte, rückt den Leipziger in die erste Riege der klassischen Dichter, allerdings unter christlichen Vorzeichen.<br>
Die "Troststücke" sind nicht identifiziert. Die entsprechenden Schriften des C. sind überwiegend erst später gedruckt worden. Vielleicht handelt es sich um handschriftliche Versionen.

Version vom 17. Juli 2024, 16:42 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Gelen an Camerarius, 11.01.1548?11 Januar 1547 JL
Camerarius an Gelen, 15351535 JL
Camerarius an Gelen, 02.11.15292 November 1529 JL
 Briefdatum
Gelen an Camerarius, 22.12.155022 Dezember 1550 JL

kein passender Brief gefunden

Werksigle OCEp 0399
Zitation Gelen an Camerarius, 22.12.1550, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (17.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0399
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N6v-N7r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Sigmund Gelen
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1550/12/22
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum: solstitio; der Inhalt verweist auf die Wintersonnenwende
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Facis pro nostra inveterata benevolentia
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Werkgenese
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen Für MH: Wie geben wir Solstitium an - julianisch = 12.12. oder greg. = 22.12.?

Außerdem: Weder das Weihnachtsgedicht, noch der Hymnus (von PhM oder JC?) noch die "gnomologische" Arbeit konnte ich finden. US 4/20

VG, 5.1.23: Der J. Chrysostomus erschien in einer 5bänd. Ausg. 1547 (VD16 J 401). Daran hat Gelen mitgewirkt. Die könnte noch angelegt werden. Der Brief Melanchthons fehlt im MBW; das könnte man dorthin melden.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 17.07.2024
Werksigle OCEp 0399
Zitation Gelen an Camerarius, 22.12.1550, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (17.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0399
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. N6v-N7r
Fremdbrief? nein
Absender Sigmund Gelen
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1550/12/22
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum: solstitio; der Inhalt verweist auf die Wintersonnenwende
Sprache Latein
Entstehungsort Basel
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Facis pro nostra inveterata benevolentia
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Werkgenese
Datumsstempel 17.07.2024


Regest

Camerarius höre wohl aufgrund ihrer alten Verbundenheit nicht auf, Gelen immer wieder Briefe zu schreiben. Neulich bereits habe Philipp Melanchthon ihm Camerarius' Weihnachtsgedicht zugesandt und vor kurzem erst den Hymnos τῆς τοῦ σωτῆρος προσευχῆς τῆς ἐξοδικῆς (s. Anm.). Er hätte nichts Willkommeneres schicken können.
Eigentlich ziehe er es vor, Menschen bei anderen zu loben anstatt persönlich (Non laudabo in faciem, malo apud alios), doch dieses eine werde Camerarius ihm direkt zu sagen gestatten: Camerarius Schrift sei würdig, wörtlich auswendig gelernt zu werden.
Gelen habe dem Übersender Melanchthon gedankt, Camerarius gratuliere er, weil er Gottes Gabe hervorragend gebrauche und die Musen vom Helikon auf den Berg Zion geholt habe zum Nutzen und zur Freude der frommen Jugend.
Camerarius solle so weitermachen; gerade in diesen Zeiten brauche es exquisite Troststücke. Gelen erwarte begierig, was Camerarius über die Gnomen schreibe. Gregor von Nazianz falle in den Bereich Herwagens, Johannes Chrysostomos in den Frobens, denn in dessen Druckerei sei er vor drei Jahren bereits einmal erschienen. Camerarius möge auch bei der Arbeit zur gnomologia (auf die Spezialgebiete der Verleger?) Rücksicht nehmen.
Gelen würde mehr schreiben, doch unter jedem Stein lauere ein Spion (κωρυκαῖός τις). Alles Gute C. und den Seinen.

(Alexander Hubert)

Anmerkungen

Das Weihnachtsgedicht ist nicht identifiziert. Der Hymnus τῆς τοῦ σωτῆρος προσευχῆς τῆς ἐξοδικῆς kann vielleicht mit OC 0574 oder OC 0578 identifiziert werden; dann müsste es sich allerdings um eine handschriftliche Version handeln, da der Erstdruck 1552 entstand. Gelens sprachliches Bild, dass Camerarius die Musen vom Helikon auf den Zion gebracht hatte, rückt den Leipziger in die erste Riege der klassischen Dichter, allerdings unter christlichen Vorzeichen.
Die "Troststücke" sind nicht identifiziert. Die entsprechenden Schriften des C. sind überwiegend erst später gedruckt worden. Vielleicht handelt es sich um handschriftliche Versionen.