Camerarius an Volland, 01.05.1551: Unterschied zwischen den Versionen
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Wie Camerarius am Tag zuvor hörte, sei [[Erwähnte Person:: | Wie Camerarius am Tag zuvor hörte, sei [[Erwähnte Person::Wolf von Dinstetten|ein Vertreter aus Württemberg]] (Wolf von Dinstetten? s. Anm.) hier (in [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) eingetroffen, um über Dinge zu verhandeln, über die man bereits in Camerarius‘ Anwesenheit beraten habe (s. Anm.). Dieser Mann schien ihm allerdings nicht so recht geeignet für derartige Beratungen zu sein. Er solle ja gänzlich ungebildet, vielmehr ein Mann des Militärs sein. Darüber habe sich Camerarius sehr gewundert, da die Württemberger ja nach seinem Eindruck sehr bedacht in dieser Angelegenheit vorgingen. Obwohl Volland dies vermutlich zu spät durch den Brief des Camerarius erfahren werde, habe dieser es dennoch für mitteilenswert gehalten. | ||
Man sage, der Kaiser ([[Erwähnte Person::Karl V. (HRR)|Karl V.]]) wolle unbedingt, dass das Konzil erfolgreich verlaufe. Es sei in der Tat ein bedeutendes Unterfangen, aber irgendwie werde (sein Gelingen) durch die (im Vorfeld stattfindenden) Beratungen und durch Verzögerungen in Frage gestellt, und viele hätten keine hohe Meinung mehr davon. | Man sage, der Kaiser ([[Erwähnte Person::Karl V. (HRR)|Karl V.]]) wolle unbedingt, dass das Konzil erfolgreich verlaufe. Es sei in der Tat ein bedeutendes Unterfangen, aber irgendwie werde (sein Gelingen) durch die (im Vorfeld stattfindenden) Beratungen und durch Verzögerungen in Frage gestellt, und viele hätten keine hohe Meinung mehr davon. | ||
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=== Anmerkungen === | === Anmerkungen === | ||
* "ein Vertreter aus Württemberg: zur Identifikation mit Wolf von Dinstetten vgl. [https://melanchthon.hadw-bw.de/regest.html?reg_nr=6065 MBW – Regesten online], Nr. 6065.2 und Kugler, Bernhard: Christoph, Herzog zu Wirtemberg. Bd. 1, Stuttgart 1868, S. 156. | |||
* "über die man bereits in Camerarius‘ Anwesenheit beraten habe": Camerarius hatte im April Brenz (und auch Volland) getroffen (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW], Nr. 6085 im Abschnitt über die Datierung). Vermutlich hatte man bereits zu dieser Zeit versucht, eine gemeinsame Position für das Konzil zu finden. | * "über die man bereits in Camerarius‘ Anwesenheit beraten habe": Camerarius hatte im April Brenz (und auch Volland) getroffen (vgl. [https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/melanchthon-briefwechsel-mbw/mbw-regest?rn=1 MBW], Nr. 6085 im Abschnitt über die Datierung). Vermutlich hatte man bereits zu dieser Zeit versucht, eine gemeinsame Position für das Konzil zu finden. |
Version vom 7. Januar 2023, 20:22 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1110 |
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Zitation | Camerarius an Volland, 01.05.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Michael Pöschmann (07.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1110 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 263-264 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Caspar Volland |
Datum | 1551/05/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck fälschlich: "Calend. Mar. 52"); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Heri audivi venisse huc quendam |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Belagerung Magdeburgs (1550-1551); Biographisches (Reise); Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | nein |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI4 |
Gegengelesen von | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 7.01.2023 |
Werksigle | OCEp 1110 |
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Zitation | Camerarius an Volland, 01.05.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Michael Pöschmann (07.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1110 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 263-264 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Caspar Volland |
Datum | 1551/05/01 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (im Druck fälschlich: "Calend. Mar. 52"); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Heri audivi venisse huc quendam |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Belagerung Magdeburgs (1550-1551); Biographisches (Reise); Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552) |
Datumsstempel | 7.01.2023 |
Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Vermutlich wurde "Maii" zu "Mar" verdruckt und auch das Jahr falsch angegeben, denn:
- Die im Brief erwähnte Belagerung Magdeburgs wurde bereits Ende 1551 durch einen Friedensvertrag beendet (http://www.magdeburger-chronist.de/md-chronik/ch-1500.html).
- Im Brief heißt es, Johann Stramburger sei gestorben, als Camerarius auf Reisen war. Er verstarb am 09.04.1551. Dazu passt, dass sich Camerarius in dieser Zeit in Süddeutschland befand (vgl. MBW, Nr. 6085 im Abschnitt über die Datierung).
Regest
Wie Camerarius am Tag zuvor hörte, sei ein Vertreter aus Württemberg (Wolf von Dinstetten? s. Anm.) hier (in Leipzig) eingetroffen, um über Dinge zu verhandeln, über die man bereits in Camerarius‘ Anwesenheit beraten habe (s. Anm.). Dieser Mann schien ihm allerdings nicht so recht geeignet für derartige Beratungen zu sein. Er solle ja gänzlich ungebildet, vielmehr ein Mann des Militärs sein. Darüber habe sich Camerarius sehr gewundert, da die Württemberger ja nach seinem Eindruck sehr bedacht in dieser Angelegenheit vorgingen. Obwohl Volland dies vermutlich zu spät durch den Brief des Camerarius erfahren werde, habe dieser es dennoch für mitteilenswert gehalten.
Man sage, der Kaiser (Karl V.) wolle unbedingt, dass das Konzil erfolgreich verlaufe. Es sei in der Tat ein bedeutendes Unterfangen, aber irgendwie werde (sein Gelingen) durch die (im Vorfeld stattfindenden) Beratungen und durch Verzögerungen in Frage gestellt, und viele hätten keine hohe Meinung mehr davon.
Noch habe Camerarius nicht ihren gemeinsamen Freund (unbekannt) getroffen. Von ihm jedoch habe er jedoch gehört, dass die Angelegenheit / das Werk (unklar) bereits beinahe abgeschlossen sei, über deren / dessen Anfänge er Volland bereits berichtet hatte.
Die Magdeburger schienen, von den eigenen Leuten nicht weniger als vom Feind bedrängt, schon auf Frieden zu sinnen. Dem würde vielleicht nichts im Wege stehen außer den Verhandlungsbedingungen, die nun noch schwerer als zuvor festzulegen seien. Man könne nur noch Gott um Hilfe bitten, dass er ihre Not lindern möge. In dieser Angelegenheit (der Belagerung Magdeburgs und den Friedensverhandlungen) gebe es viele Dinge, die man nicht aussprechen und schon gar nicht Briefen anvertrauen dürfe, und die ganz anders geartet seien als die Gerüchte, die im Volk kursierten.
Klage über den Tod des Rechtsgelehrten Johann Stramburger, der einem Schlaganfall zum Opfer gefallen sei, als sich Camerarius auf Reisen (in Süddeutschland) befand. Auch andere Probleme habe er bei seiner Rückkehr hier vorfinden müssen, sodass er häufig seine hastige Abreise (festinatio) bereue.
Grüße an (Johann) Knoder. Versicherung seiner Dienstbeflissenheit. Lebewohl. Grüße an die Freunde.
(Michael Pöschmann / Manuel Huth)
Anmerkungen
- "ein Vertreter aus Württemberg: zur Identifikation mit Wolf von Dinstetten vgl. MBW – Regesten online, Nr. 6065.2 und Kugler, Bernhard: Christoph, Herzog zu Wirtemberg. Bd. 1, Stuttgart 1868, S. 156.
- "über die man bereits in Camerarius‘ Anwesenheit beraten habe": Camerarius hatte im April Brenz (und auch Volland) getroffen (vgl. MBW, Nr. 6085 im Abschnitt über die Datierung). Vermutlich hatte man bereits zu dieser Zeit versucht, eine gemeinsame Position für das Konzil zu finden.