Camerarius an Gelen, 02.11.1529: Unterschied zwischen den Versionen
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Camerarius habe endlich nach langem Warten und langer Unsicherheit, ob überhaupt eine Antwort kommen werde, Gelens Brief erhalten. Dieser Sorge habe der Brief ein Ende gemacht, und nun sei er sich sicher, dass Gelen seine Wertschätzung für ihn erwidere. Gelen solle ihm, sofern die Möglichkeit bestehe, immer wieder schreiben, denn seine Briefe seien immer willkommen.<br> | Camerarius habe endlich nach langem Warten und langer Unsicherheit, ob überhaupt eine Antwort kommen werde, Gelens Brief erhalten. Dieser Sorge habe der Brief ein Ende gemacht, und nun sei er sich sicher, dass Gelen seine Wertschätzung für ihn erwidere. Gelen solle ihm, sofern die Möglichkeit bestehe, immer wieder schreiben, denn seine Briefe seien immer willkommen.<br> | ||
Aus Gelens Gegend erreichten Camerarius die schlimmsten Berichte, wonach alte Kriege wieder aufgenommen würden; hoffentlich seien dies nur Gerüchte. Über die Türken solle Gelen wissen, dass sie allen Gerüchten zum Trotz nicht in Camerarius' Gegend vorgedrungen seien; jedoch stünden sie vor [[Erwähnter Ort::Wien]] und verwüsteten die Umgebung. Hilfe werde von überall angefordert, und täglich rechne man mit schlimmeren Nachrichten von dort. Daraus ersehe man, in welcher Gefahr dieser Teil der christlichen Welt schwebe und sie selbst, zu denen diese Übel ja geradezu strebten.<br> | Aus Gelens Gegend erreichten Camerarius die schlimmsten Berichte, wonach alte Kriege wieder aufgenommen würden; hoffentlich seien dies nur Gerüchte. Über die Türken solle Gelen wissen, dass sie allen Gerüchten zum Trotz nicht in Camerarius' Gegend vorgedrungen seien; jedoch stünden sie vor [[Erwähnter Ort::Wien]] und verwüsteten die Umgebung. Hilfe werde von überall angefordert, und täglich rechne man mit schlimmeren Nachrichten von dort. Daraus ersehe man, in welcher Gefahr dieser Teil der christlichen Welt schwebe und sie selbst, zu denen diese Übel ja geradezu strebten.<br> | ||
Gelen solle sich bitte darum kümmern, dass der beiliegende Brief nach [[Erwähnter Ort::Freiburg im Breisgau]] zu [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Stiebar]] gelange.<br> | Gelen solle sich bitte darum kümmern, dass der beiliegende Brief (s. Anm.) nach [[Erwähnter Ort::Freiburg im Breisgau]] zu [[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Stiebar]] gelange.<br> | ||
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===Anmerkungen=== | ===Anmerkungen=== | ||
*Zu den Unterschieden in den Editionen vgl. [[Woitkowitz 2003]], S. 71, Anm. 216. | * Zu den Unterschieden in den Editionen vgl. [[Woitkowitz 2003]], S. 71, Anm. 216. | ||
*Die im Brief erwähnte Belagerung von Wien war zum Absendezeitpunkt bereits seit über zwei Wochen beendet. | * Die im Brief erwähnte Belagerung von Wien war zum Absendezeitpunkt bereits seit über zwei Wochen beendet. | ||
* "der beiliegende Brief": Dieser Brief ist nicht identifiziert. Aus [[Camerarius an Stiebar, 10.11.1529]] kann aber geschlossen werden, dass auch ein Schreiben von Stiebars Bruder (nicht identifiziert) beilag. |
Aktuelle Version vom 8. November 2022, 23:55 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0429 |
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Zitation | Camerarius an Gelen, 02.11.1529, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (08.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0429 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. Q7r/v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 443-444 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Sigmund Gelen |
Datum | 1529/11/02 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | IIII. Non. Novembr. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Basel |
Gedicht? | nein |
Incipit | Redditae mihi tandem sunt abs te litterae post longam expectationem meam |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Türkenkriege/Türkengefahr |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 8.11.2022 |
Werksigle | OCEp 0429 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Gelen, 02.11.1529, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (08.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0429 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. Q7r/v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 443-444 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Sigmund Gelen |
Datum | 1529/11/02 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | IIII. Non. Novembr. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | Basel |
Gedicht? | nein |
Incipit | Redditae mihi tandem sunt abs te litterae post longam expectationem meam |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Türkenkriege/Türkengefahr |
Datumsstempel | 8.11.2022 |
Enstehungs- und Zielort erschlossen
Regest
Camerarius habe endlich nach langem Warten und langer Unsicherheit, ob überhaupt eine Antwort kommen werde, Gelens Brief erhalten. Dieser Sorge habe der Brief ein Ende gemacht, und nun sei er sich sicher, dass Gelen seine Wertschätzung für ihn erwidere. Gelen solle ihm, sofern die Möglichkeit bestehe, immer wieder schreiben, denn seine Briefe seien immer willkommen.
Aus Gelens Gegend erreichten Camerarius die schlimmsten Berichte, wonach alte Kriege wieder aufgenommen würden; hoffentlich seien dies nur Gerüchte. Über die Türken solle Gelen wissen, dass sie allen Gerüchten zum Trotz nicht in Camerarius' Gegend vorgedrungen seien; jedoch stünden sie vor Wien und verwüsteten die Umgebung. Hilfe werde von überall angefordert, und täglich rechne man mit schlimmeren Nachrichten von dort. Daraus ersehe man, in welcher Gefahr dieser Teil der christlichen Welt schwebe und sie selbst, zu denen diese Übel ja geradezu strebten.
Gelen solle sich bitte darum kümmern, dass der beiliegende Brief (s. Anm.) nach Freiburg im Breisgau zu Stiebar gelange.
Lebwohl.
(Alexander Hubert)
Anmerkungen
- Zu den Unterschieden in den Editionen vgl. Woitkowitz 2003, S. 71, Anm. 216.
- Die im Brief erwähnte Belagerung von Wien war zum Absendezeitpunkt bereits seit über zwei Wochen beendet.
- "der beiliegende Brief": Dieser Brief ist nicht identifiziert. Aus Camerarius an Stiebar, 10.11.1529 kann aber geschlossen werden, dass auch ein Schreiben von Stiebars Bruder (nicht identifiziert) beilag.