Camerarius, Precatio regis Iosaphat, 1554: Unterschied zwischen den Versionen
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|Notizen=AH: Das Gedicht ist in OCEp 2046 erwähnt und sollte sich damit auf das Jahr dieses Briefs (1550) vordatieren lassen. | |Notizen=AH: Das Gedicht ist in OCEp 2046 erwähnt (wie ich bereits unter "Anmerkungen" vermerkt habe) und sollte sich damit auf das Jahr dieses Briefs (1550) vordatieren lassen. | ||
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Version vom 20. Juni 2022, 12:46 Uhr
Inhalt
Apostrophe an Gott: Wenn wir Menschen uns in vollkommener Aporie befinden, besteht doch die Hoffnung, dass Gott hilft, wenn die frommen Gebete der Verzweifelten zu ihm dringen. Er möge die Geschicke der Menschen lenken, damit all ihre Werke seinem Lob dienen.
Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte
Melanchthon zitiert die Distichen bereits in der 3. Fassung seiner "Loci" (1543). Sie werden häufig in anderen Werken mitgedruckt (etwa in den Ausgaben der "Catechesis" von David Chyträus, dort aber - wie öfter - Melanchthon zugewiesen), vgl. Hammer, Wilhelm: Die Melanchthonforschung im Wandel der Jahrhunderte, Bd. 3. Gütersloh 1981, S. 383f.
Melanchthon spielt auch in seinem Brief vom 05.02.1550 an Camerarius auf das Gedicht an.
Ebenfalls auf das Gebet Joschafats zurück geht das ggf. von Camerarius' Dichtung angeregte siebenstrophige Kirchenlied "Wenn wir in höchsten Nöten sein" von Paul Eber (EG 366), vgl. Herbst, Wolfgang / Seibt, Ilsabe (Hgg.): Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch, Heft 15. Göttingen 2009, S. 36-39.
Eine deutsche Übertragung in 16 Verse ("Wenn wir in höchsten Nöten sein") findet sich u.a. in Johannes Fabricius' "Christlichem Rosengarte" (Ausgaben 1584 und 1600).
Paul Eber verwendete die lateinische Fassung des Camerarius als Stammbucheintrag (1562; Katalogisat des Autographs)
"In tenebris" wurde mehrfach vertont, u.a. als Motette durch Leonhard Lechner.
Camerarius verfasste auch eine griechische Paraphrase des Gebets.