Camerarius an Vettori, 10.11.1568: Unterschied zwischen den Versionen
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Er habe sich sehr über Vettoris letzten Brief gefreut. Auch die Lektüre des Briefs an [[Erwähnte Person::Johannes Crato]] habe ihm Freude bereitet. Er freue sich, dass Vettori auf dem Lande seine Kräfte wiederherstelle und somit auch sein literarisches Schaffen ermögliche. Die Fertigstellung der angekündigten Werke [der ''[[Erwähntes Werk::Vettori, Variarum lectionum 13 novi libri, 1569|libri variarum lectionum]]''] erwarte er sehnsüchtig. Bei der Abfassung dieses Briefs habe ihn Vettoris Brief erreicht, in dem er ankündige, sich jetzt mit dem Werk von [[Erwähnte Person::Aristoteles]] zu beschäftigen ([[Erwähntes Werk::Vettori, commentarii in VIII libros Aristotelis De optimo statu civitatis, 1576]]). Dies freue ihn sehr, zumal er auch selbst oft auf diesem Gebiet arbeite. Er müsse allerdings loswerden, dass er, auch wenn [[Erwähnte Person::Cicero]] meint, er verströme einen „goldenen Fluss“, Aristoteles oft zu unklar finde, und auch dessen missgünstige, sophistische Art der Kritik seinen Vorgängern gegenüber fände er unschön. Er habe schon etwas | Er habe sich sehr über Vettoris letzten Brief gefreut. Auch die Lektüre des Briefs an [[Erwähnte Person::Johannes Crato]] habe ihm Freude bereitet. Er freue sich, dass Vettori auf dem Lande seine Kräfte wiederherstelle und somit auch sein literarisches Schaffen ermögliche. Die Fertigstellung der angekündigten Werke [der ''[[Erwähntes Werk::Vettori, Variarum lectionum 13 novi libri, 1569|libri variarum lectionum]]''] erwarte er sehnsüchtig. Bei der Abfassung dieses Briefs habe ihn Vettoris Brief erreicht, in dem er ankündige, sich jetzt mit dem Werk von [[Erwähnte Person::Aristoteles]] zu beschäftigen ([[Erwähntes Werk::Vettori, commentarii in VIII libros Aristotelis De optimo statu civitatis, 1576]]). Dies freue ihn sehr, zumal er auch selbst oft auf diesem Gebiet arbeite. Er müsse allerdings loswerden, dass er, auch wenn [[Erwähnte Person::Cicero]] meint, er verströme einen „goldenen Fluss“, Aristoteles oft zu unklar finde, und auch dessen missgünstige, sophistische Art der Kritik seinen Vorgängern gegenüber fände er unschön. Er habe schon [[Erwähntes Werk::Camerarius, In Nicomachi Deductionis ad scientiam numerorum libros, 1569|etwas zu Nicomachus]] fertiggestellt und arbeite gerade an den politischen Werken. | ||
Er freue sich, dass [[Erwähnte Person:: | Er freue sich, dass sein Brief an [[Erwähnte Person::Joachim von Bassewitz|Joachimus Pasbicius]] zugestellt werden konnte, den er schon verloren gegangen glaubte. Man sage, Graf [[Erwähnte Person::Anton von Ortenburg |Anton von Ortenburg]] befinde sich jetzt auf dem Weg von [[Erwähnter Ort::Neapel]] aus, und er werde Vettori bestimmt grüßen. Er bitte auch in seinem Namen um einen freundlichen Empfang des Mannes, wenn es für ihn Unbedeutenden nicht zu viel sein sollte, Vettori mit einem solchem Menschen zu verkuppeln (ὀλίγος τε καὶ οὐτιδανὸς καὶ ἄκικυς, [[Erwähnte Person::Homer]], ''Od''. 9, 515). Was er selbst hier [in [[Wien]]] mit sich anstellen soll, wisse er nicht. Lebewohl. | ||
(Maximilian Wolter) | (Maximilian Wolter) |
Version vom 27. April 2022, 17:04 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1256 |
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Zitation | Camerarius an Vettori, 10.11.1568, bearbeitet von Manuel Huth, Maximilian Wolter und Vinzenz Gottlieb (27.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1256 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 494-496 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Pietro Vettori |
Datum | 1568/11/10 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck o.J.) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Magnam cepi voluptatem ex tuis literis sapienter et erudite |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Wienreise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI7; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 27.04.2022 |
Werksigle | OCEp 1256 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Vettori, 10.11.1568, bearbeitet von Manuel Huth, Maximilian Wolter und Vinzenz Gottlieb (27.04.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1256 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 494-496 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Pietro Vettori |
Datum | 1568/11/10 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Jahr (im Druck o.J.) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Wien |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Magnam cepi voluptatem ex tuis literis sapienter et erudite |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Wienreise) |
Datumsstempel | 27.04.2022 |
Regest
Er habe sich sehr über Vettoris letzten Brief gefreut. Auch die Lektüre des Briefs an Johannes Crato habe ihm Freude bereitet. Er freue sich, dass Vettori auf dem Lande seine Kräfte wiederherstelle und somit auch sein literarisches Schaffen ermögliche. Die Fertigstellung der angekündigten Werke [der libri variarum lectionum] erwarte er sehnsüchtig. Bei der Abfassung dieses Briefs habe ihn Vettoris Brief erreicht, in dem er ankündige, sich jetzt mit dem Werk von Aristoteles zu beschäftigen (Vettori, commentarii in VIII libros Aristotelis De optimo statu civitatis, 1576). Dies freue ihn sehr, zumal er auch selbst oft auf diesem Gebiet arbeite. Er müsse allerdings loswerden, dass er, auch wenn Cicero meint, er verströme einen „goldenen Fluss“, Aristoteles oft zu unklar finde, und auch dessen missgünstige, sophistische Art der Kritik seinen Vorgängern gegenüber fände er unschön. Er habe schon etwas zu Nicomachus fertiggestellt und arbeite gerade an den politischen Werken.
Er freue sich, dass sein Brief an Joachimus Pasbicius zugestellt werden konnte, den er schon verloren gegangen glaubte. Man sage, Graf Anton von Ortenburg befinde sich jetzt auf dem Weg von Neapel aus, und er werde Vettori bestimmt grüßen. Er bitte auch in seinem Namen um einen freundlichen Empfang des Mannes, wenn es für ihn Unbedeutenden nicht zu viel sein sollte, Vettori mit einem solchem Menschen zu verkuppeln (ὀλίγος τε καὶ οὐτιδανὸς καὶ ἄκικυς, Homer, Od. 9, 515). Was er selbst hier [in Wien] mit sich anstellen soll, wisse er nicht. Lebewohl.
(Maximilian Wolter)