Gelen an Camerarius, 22.12.1550: Unterschied zwischen den Versionen
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Eigentlich ziehe er es vor, Menschen bei anderen zu loben anstatt persönlich (''Non laudabo in faciem, malo apud alios''), doch dieses eine werde Camerarius ihm direkt zu sagen gestatten: Camerarius Schrift sei würdig, wörtlich auswendig gelernt zu werden.<br> | Eigentlich ziehe er es vor, Menschen bei anderen zu loben anstatt persönlich (''Non laudabo in faciem, malo apud alios''), doch dieses eine werde Camerarius ihm direkt zu sagen gestatten: Camerarius Schrift sei würdig, wörtlich auswendig gelernt zu werden.<br> | ||
Gelen habe dem Überbringer Melanchthon gedankt, Camerarius gratuliere er, weil er Gottes Gabe hervorragend gebrauche und die Musen vom Helikon auf den Berg Zion geholt habe zum Nutzen und zur Freude der frommen Jugend.<br> | Gelen habe dem Überbringer Melanchthon gedankt, Camerarius gratuliere er, weil er Gottes Gabe hervorragend gebrauche und die Musen vom Helikon auf den Berg Zion geholt habe zum Nutzen und zur Freude der frommen Jugend.<br> | ||
Camerarius solle so weitermachen; gerade in diesen Zeiten brauche es exquisite Troststücke. Gelen erwarte begierig, was Camerarius über die Gnomen schreibe. [[Erwähnte Person::Gregor von Nazianz]] falle in den Bereich [[Erwähnte Person::Johann Herwagen d.Ä.|Herwagens]], [[Erwähnte Person::Johannes Chrysostomos]] in den [[Erwähnte Person::Hieronymus Froben d.Ä.|Frobens]], denn in dessen Druckerei sei er vor drei Jahren bereits einmal erschienen.<br> | Camerarius solle so weitermachen; gerade in diesen Zeiten brauche es exquisite Troststücke. Gelen erwarte begierig, was Camerarius über die Gnomen schreibe. [[Erwähnte Person::Gregor von Nazianz]] falle in den Bereich [[Erwähnte Person::Johann Herwagen d.Ä.|Herwagens]], [[Erwähnte Person::Johannes Chrysostomos]] in den [[Erwähnte Person::Hieronymus Froben d.Ä.|Frobens]], denn in dessen Druckerei sei er vor drei Jahren bereits einmal erschienen. Camerarius möge auch bei der Arbeit zur ''gnomologia'' (auf die Spezialgebiete der Verleger?) Rücksicht nehmen.<br> | ||
Gelen würde mehr schreiben, doch unter jedem Stein lauere ein Spion (κωρυκαῖός τις). Alles Gute | Gelen würde mehr schreiben, doch unter jedem Stein lauere ein Spion (κωρυκαῖός τις). Alles Gute C. und den Seinen. | ||
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Version vom 26. April 2020, 19:58 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0399 |
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Zitation | Gelen an Camerarius, 22.12.1550, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (26.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0399 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N6v-N7r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Sigmund Gelen |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1550/12/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: solstitio; der Inhalt verweist auf die Wintersonnenwende |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Basel |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Facis pro nostra inveterata benevolentia |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 26.04.2020 |
Werksigle | OCEp 0399 |
---|---|
Zitation | Gelen an Camerarius, 22.12.1550, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (26.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0399 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. N6v-N7r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Sigmund Gelen |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1550/12/22 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum: solstitio; der Inhalt verweist auf die Wintersonnenwende |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Basel |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Facis pro nostra inveterata benevolentia |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 26.04.2020 |
Regest
Camerarius höre wohl aufgrund ihrer alten Verbundenheit nicht auf, Gelen immer wieder Briefe zu schreiben. Neulich bereits habe Philipp Melanchthon ihm Camerarius' Weihnachtsgedicht überbracht und vor kurzem erst den Hymnos τῆς τοῦ σωτῆρος προσευχῆς τῆς ἐξοδικῆς. Er hätte nichts Willkommeneres schicken können.
Eigentlich ziehe er es vor, Menschen bei anderen zu loben anstatt persönlich (Non laudabo in faciem, malo apud alios), doch dieses eine werde Camerarius ihm direkt zu sagen gestatten: Camerarius Schrift sei würdig, wörtlich auswendig gelernt zu werden.
Gelen habe dem Überbringer Melanchthon gedankt, Camerarius gratuliere er, weil er Gottes Gabe hervorragend gebrauche und die Musen vom Helikon auf den Berg Zion geholt habe zum Nutzen und zur Freude der frommen Jugend.
Camerarius solle so weitermachen; gerade in diesen Zeiten brauche es exquisite Troststücke. Gelen erwarte begierig, was Camerarius über die Gnomen schreibe. Gregor von Nazianz falle in den Bereich Herwagens, Johannes Chrysostomos in den Frobens, denn in dessen Druckerei sei er vor drei Jahren bereits einmal erschienen. Camerarius möge auch bei der Arbeit zur gnomologia (auf die Spezialgebiete der Verleger?) Rücksicht nehmen.
Gelen würde mehr schreiben, doch unter jedem Stein lauere ein Spion (κωρυκαῖός τις). Alles Gute C. und den Seinen.
(Alexander Hubert)