Sturtz an Camerarius, 08.04.1521: Unterschied zwischen den Versionen
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Es gebe einen Aufschrei, dass Luther die ganze Welt in Aufruhr versetzt habe. Dies sei wahr. Jedoch | Es gebe einen Aufschrei, dass Luther die ganze Welt in Aufruhr versetzt habe. Dies sei wahr. Jedoch habe die Lehre der Apostel dies auch getan. Die gegenwärtige Situation scheine aber nur der Anfang der Übel sein. Man solle besser jetzt schon etwas dagegen tun, bevor es zu spät sei. Mit wütenden Drohungen könne man aber keinen Widerstand leisten. Man müsse also offensichtliche Irrtümer zugeben, Fehler korrigieren und das Evangelium für sich sprechen lassen. Damit gebe er aber nur die Meinung kluger und tüchtiger Männer wieder. | ||
Lebewohl. Camerarius solle Grüße an [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus|Eobanus (Hessus)]], [[Erwähnte Person::Petreius Aperbacchus|Petreius (Aperbacchus)]] und den [[Erwähnte Person::Unbekannt|pfälzischen Doktor Henricus (Unbekannt)]] ausrichten und ihnen bestellen, dass Sturtz kein "''Maistrus Ochsius''" mehr sei (Sinn unklar). | Lebewohl. Camerarius solle Grüße an [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus|Eobanus (Hessus)]], [[Erwähnte Person::Petreius Aperbacchus|Petreius (Aperbacchus)]] und den [[Erwähnte Person::Unbekannt|pfälzischen Doktor Henricus (Unbekannt)]] ausrichten und ihnen bestellen, dass Sturtz kein "''Maistrus Ochsius''" mehr sei (Sinn unklar). |
Version vom 3. März 2020, 20:04 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0364 |
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Zitation | Sturtz an Camerarius, 08.04.1521, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (03.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0364 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10366, Nr. 83 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D6v-D7r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Böcking 1859a, S. 50, Nr. CCXXVIII (gekürzt) |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Georg Sturtz |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1521/04/08 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Köln |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quo nostrae ineptiae tibi sunt notiores |
Link zur Handschrift | http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111086-3 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Redaktionelle Überarbeitung; Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Doktor Heinrich aus der Pfalz - vielleicht Heinrich Stromer aus Auerbach/Oberpfalz? - US 2.12.19 |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 3.03.2020 |
Werksigle | OCEp 0364 |
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Zitation | Sturtz an Camerarius, 08.04.1521, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (03.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0364 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10366, Nr. 83 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D6v-D7r |
Sonstige Editionen | Böcking 1859a, S. 50, Nr. CCXXVIII (gekürzt) |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Georg Sturtz |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1521/04/08 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Köln |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quo nostrae ineptiae tibi sunt notiores |
Link zur Handschrift | http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111086-3 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Redaktionelle Überarbeitung; Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Datumsstempel | 3.03.2020 |
Im Original starke redaktionelle Eingriffe.
Regest
Sturtz hoffe auf Camerarius‘ Wohlwollen für seine freimütigen ineptiae. Er wolle ihm aber kurz einige Neuigkeiten mitteilen:
Ulrich von Hutten habe seine Invektive gegen Aleander und Exhortatio für Kaiser Karl V. herausgegeben. Erasmus (von Rotterdam) bearbeite die Historien des Eutropius (s. Anm.), die hoffentlich in Kürze erscheinen würden. Jakob Sobius habe ihm die Akten des Konzils von Basel gezeigt, die Aeneas Silvius verfasst habe und die Sobius mit einem eigenen Vorwort versehen herausgeben wolle.
Man könne sagen, alles drehe sich um Martin (Luther; s. Anm.).
Sobius habe ein Buch von Hermann Graf von Neuenahr erhalten, Sturtz darin ein Brieflein von Aeneas Silvius an die Universität Köln gezeigt und bemerkt (wohl ironisch; s. Anm.), dass es in Köln damals weise und wahrheitsliebende Gelehrte gab.
(Der folgende Absatz findet sich nicht im handschriftlichen Original und wurde von Camerarius im Rahmen der redaktionellen Bearbeitung selbst hinzugefügt:)
Es gebe einen Aufschrei, dass Luther die ganze Welt in Aufruhr versetzt habe. Dies sei wahr. Jedoch habe die Lehre der Apostel dies auch getan. Die gegenwärtige Situation scheine aber nur der Anfang der Übel sein. Man solle besser jetzt schon etwas dagegen tun, bevor es zu spät sei. Mit wütenden Drohungen könne man aber keinen Widerstand leisten. Man müsse also offensichtliche Irrtümer zugeben, Fehler korrigieren und das Evangelium für sich sprechen lassen. Damit gebe er aber nur die Meinung kluger und tüchtiger Männer wieder.
Lebewohl. Camerarius solle Grüße an Eobanus (Hessus), Petreius (Aperbacchus) und den pfälzischen Doktor Henricus (Unbekannt) ausrichten und ihnen bestellen, dass Sturtz kein "Maistrus Ochsius" mehr sei (Sinn unklar).
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "die Historien des Eutropius": Im Brief steht fälschlich, das Werk bestehe aus 20 statt aus 10 Büchern.
- "alles drehe sich um Martin (Luther)": Der Brief entstand 1521 zur Zeit des Reichstags in Worms.
- "dass es in Köln damals weise und wahrheitsliebende Gelehrte gab": Die Bemerkung ist vor dem Hintergrund des erst kurz zurückliegenden Dunkelmännerstreits wohl ironisch zu verstehen (vgl. Schlegelmilch 2017, S. 286).
Literatur und weiterführende Links
- Schlegelmilch 2017, S. 286-289 (zur redaktionellen Bearbeitung; zum Kontext; Teilübersetzung)
- https://www.aerztebriefe.de/id/00012494