Camerarius an Stojus, 1566: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Über die pannonischen Zustände (s. Anm.) könne er nichts weiter schreiben und das bisher Gesagte sei schlimm genug. Er habe dennoch gerade in Erfahrung gebracht, dass den Italienern das ungarische Klima (''coelum'') nicht zusage. Er glaube, auch die türkischen Geschosse. Mehr als ein Drittel des kaiserlichen Heeres ([[Erwähnte Person::Maximilian II. (HRR)|Maximilians II.]]) soll durch Krankheiten umgekommen sein. Auch der [[Erwähnte Person::Unbekannt|Graf von Schwarzenberg]] soll bisher schwer erkrankt sein.  Gottes Zorn müsse also besänftigt werden. Um die Gesundheit des Fürsten ([[Erwähnte Person::Albrecht (Preußen)]]) solle es sehr schlecht stehen und er bitte inständig um Gottes barmherzigen Schutz für ihn.  
Über die pannonischen Zustände (s. Anm.) könne er nichts weiter schreiben und das bisher Gesagte sei schlimm genug. Er habe dennoch gerade in Erfahrung gebracht, dass den Italienern das ungarische Klima (''coelum'') nicht zusage. Er glaube, auch die türkischen Geschosse. Mehr als ein Drittel des kaiserlichen Heeres ([[Erwähnte Person::Maximilian II. (HRR)|Maximilians II.]]) soll durch Krankheiten umgekommen sein. Auch der [[Erwähnte Person::Unbekannt|Graf von Schwarzenberg]] soll bisher schwer erkrankt sein.  Gottes Zorn müsse also besänftigt werden. Um die Gesundheit des Fürsten ([[Erwähnte Person::Albrecht (Preußen)]]) solle es sehr schlecht stehen und er bitte inständig um Gottes barmherzigen Schutz für ihn.  


Camerarius selbst plage ein lästiges Nierenleiden und bei den geringsten Bewegungen sei sein Urin blutig. [[Erwähnte Person::Unbekannt|Severinus]] sei bei ihm, der diese Krankheit gewöhnlich mit Pillen und Bernsteinöl behandle. Er erbitte Stojus‘ Meinung über dieses Medikament. Lebewohl, denn er habe keine Zeit, mehr zu schreiben. [[Erwähnte Person::Albrecht (Preußen)|Herzog Albrecht]] solle er, wenn er es für angemessen halte, Grüße ausrichten.
Camerarius selbst plage ein lästiges Nierenleiden und bei den geringsten Bewegungen sei sein Urin blutig. [[Erwähnte Person::Unbekannt|Severinus]] sei bei ihm, der diese Krankheit gewöhnlich mit Pillen und Bernsteinöl behandle. Er erbitte Stojus‘ Meinung über dieses Medikament. Lebewohl, denn er habe keine Zeit, mehr zu schreiben. Den [[Erwähnte Person::Albrecht (Preußen)|Fürsten]] solle er, wenn er es für angemessen halte, Grüße ausrichten.


=== Anmerkungen ===
=== Anmerkungen ===

Version vom 15. Mai 2019, 14:06 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Stojus, 30.10.156430 Oktober 1564 JL
Camerarius an Stojus, 11.01.156311 Januar 1563 JL
Camerarius an Stojus, 05.07.15625 Juli 1562 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stojus, 1566November 1566 JL
Camerarius an Stojus, 18.11.156618 November 1566 JL
Camerarius an Stojus, 13.08.156713 August 1567 JL
Werksigle OCEp 1221
Zitation Camerarius an Stojus, 1566, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (15.05.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1221
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 426-427
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Matthias Stojus
Datum 1566
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Iam obsignaveram literas, quas ad te scripseram
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Edition; Politische Neuigkeiten; Biographisches (Krankheit)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen Abgleich mit Aerztebrief-DS nachholen; dort wird das Schreiben als Ergänzung zu diesem Brief bezeichnet. Ggf. Datensatz durch Weiterleitung ersetzen!
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:AK
Gegengelesen von
Datumsstempel 15.05.2019
Werksigle OCEp 1221
Zitation Camerarius an Stojus, 1566, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (15.05.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1221
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 426-427
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Matthias Stojus
Datum 1566
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Iam obsignaveram literas, quas ad te scripseram
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Edition; Politische Neuigkeiten; Biographisches (Krankheit)
Datumsstempel 15.05.2019


Regest

Nachdem er seinen Brief an Stojus versiegelt hatte, habe Camerarius einen Brief von ihm erhalten, zusammen mit einigen Versen, die er sich noch nicht habe durchlesen können.

In den Buchdruckereien herrsche sozusagen ein furchtbarer Zustand (squalor) und Werke, die sich nicht sofort verkauften, würden dort gewöhnlich nicht gedruckt, ohne Geld dafür zu verlangen. Deshalb würden Camerarius‘ kleine Werke auch nicht herausgegeben, da er die Kosten für seine nugae nicht aufbringen möchte. Aber er werde sehen, was möglich sei. Stojus‘ Brief habe Camerarius‘ Schmerz, den er ihm zu Beginn verursacht hatte, ziemlich gelindert. Denn nichts sei für ihn erfreulicher, als dass Stojus Camerarius‘ Studien erwähne. Wenn er bei der Beschäftigung mit diesen irgendwelche Schriften (von Camerarius?) haben wolle, die Camerarius nicht für schlecht halte, sei klar, dass Stojus sich gründlich mit ihnen beschäftige und eine gewisse Hoffnung für deren Erhaltung und Ansehen am Leben erhalte, während Camerarius oft sehr verzweifelt sei. Aber noch könne man nichts über gewisse Ursachen sagen. Er werde es aber sorgfältig untersuchen.

Über die pannonischen Zustände (s. Anm.) könne er nichts weiter schreiben und das bisher Gesagte sei schlimm genug. Er habe dennoch gerade in Erfahrung gebracht, dass den Italienern das ungarische Klima (coelum) nicht zusage. Er glaube, auch die türkischen Geschosse. Mehr als ein Drittel des kaiserlichen Heeres (Maximilians II.) soll durch Krankheiten umgekommen sein. Auch der Graf von Schwarzenberg soll bisher schwer erkrankt sein. Gottes Zorn müsse also besänftigt werden. Um die Gesundheit des Fürsten (Albrecht (Preußen)) solle es sehr schlecht stehen und er bitte inständig um Gottes barmherzigen Schutz für ihn.

Camerarius selbst plage ein lästiges Nierenleiden und bei den geringsten Bewegungen sei sein Urin blutig. Severinus sei bei ihm, der diese Krankheit gewöhnlich mit Pillen und Bernsteinöl behandle. Er erbitte Stojus‘ Meinung über dieses Medikament. Lebewohl, denn er habe keine Zeit, mehr zu schreiben. Den Fürsten solle er, wenn er es für angemessen halte, Grüße ausrichten.

Anmerkungen

Literatur und weiterführende Links