Camerarius an Sabinus, 01.08.1545: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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=== (Ausführliches) Regest ===
=== (Ausführliches) Regest ===
Der Bote ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) des Sabinus sei hierher (nach Leipzig) gekommen, als Camerarius abwesend war. Also sei der Bote weitergereist. Danach habe Sabinus' Schwiegervater ([[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]][[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon| ]]) Camerarius den Brief des Fürsten ([[Erwähnte Person::Albrecht (Preußen)|Albrecht von Preußen]]) und die Briefe des Sabinus. Bald habe er auch eine Darstellung der Ansichten des Fürsten erhalten, die er vollauf durch seine Unterschrift (''nomine meo asscripto'') gebilligt habe. Die Briefe des Sabinus an seinen Schwiegervater und an Camerarius habe er mit großer Freude gelesen. Aber sie enthielten doch Nachrichten, die ihn teils traurig stimmten, teils Empörung hervorriefen. Er werde nach der Reihenfolge (der in ihnen behandelten Themen) durchgehen:
Der Bote ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]) des Sabinus sei hierher (nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]]) gekommen, als Camerarius abwesend war. Also sei der Bote weitergereist. Danach habe Sabinus' Schwiegervater ([[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]][[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon| ]]) Camerarius den Brief des Fürsten ([[Erwähnte Person::Albrecht (Preußen)|Albrecht von Preußen]]) und die Briefe des Sabinus. Bald habe er auch eine Darstellung der Ansichten des Fürsten erhalten, die er vollauf durch seine Unterschrift (''nomine meo asscripto'') gebilligt habe. Die Briefe des Sabinus an seinen Schwiegervater und an Camerarius habe er mit großer Freude gelesen. Aber sie enthielten doch Nachrichten, die ihn teils traurig stimmten, teils Empörung hervorriefen. Er werde nach der Reihenfolge (der in ihnen behandelten Themen) durchgehen:


Er freue sich über die Dankbarkeit des Sabinus über die Tatsache, dass Camerarius in bisweilen in seinen Schriften erwähne (vielleicht Anspielung auf [[Erwähntes Werk::Camerarius an Medmann, 01.02.1545]] und [[Erwähntes Werk::Camerarius an Albrecht (Preußen), 18.04.1545]]?). Gleichwohl habe er Sabinus noch nicht in dem Maße gelobt, wie dieser es eigentlich verdient hätte. Camerarius habe nur das geschrieben, was er auch tatsächlich so empfunden habe. Er habe die Gelehrtheit und Freundlichkeit (''doctrina et humanitas'') des Sabinus herausgestellt und er freue sich, dass Sabinus das gefalle. Doch eigentlich sprächen Sabinus' Charakter und Werke für sich und bedürften keiner zusätzlichen Empfehlung durch Camerarius.
Er freue sich über die Dankbarkeit des Sabinus über die Tatsache, dass Camerarius in bisweilen in seinen Schriften erwähne (vielleicht Anspielung auf [[Erwähntes Werk::Camerarius an Medmann, 01.02.1545]] und [[Erwähntes Werk::Camerarius an Albrecht (Preußen), 18.04.1545]]?). Gleichwohl habe er Sabinus noch nicht in dem Maße gelobt, wie dieser es eigentlich verdient hätte. Camerarius habe nur das geschrieben, was er auch tatsächlich so empfunden habe. Er habe die Gelehrtheit und Freundlichkeit (''doctrina et humanitas'') des Sabinus herausgestellt und er freue sich, dass Sabinus das gefalle. Doch eigentlich sprächen Sabinus' Charakter und Werke für sich und bedürften keiner zusätzlichen Empfehlung durch Camerarius.

Version vom 21. August 2018, 14:19 Uhr



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Chronologisch vorhergehende Briefe
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Sabinus an Camerarius, 29.06.154429 Juni 1544 JL
Camerarius an Sabinus, 1544(?)4 Juni 1544 JL
Camerarius an Sabinus, 11.1536November 1536 JL
 Briefdatum
Camerarius an Sabinus, 01.08.15451 August 1545 JL
Camerarius an Sabinus, 07.1546Juli 1546 JL
Sabinus an Camerarius, 18.02.154818 Februar 1548 JL
Werksigle OCEp 0778
Zitation Camerarius an Sabinus, 01.08.1545, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (21.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0778
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 396-401
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Sabinus
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; nach Tschackert (1890, Bd. 3, S. 104, Nr. 1787a) gleichzeitig mit dem Schreiben Melanchthons und C.s an Albrecht von Preußen vom 1.8.1545 (= MBW 3977; OCEp 3301)
Unscharfes Datum Beginn 1545/01/01
Unscharfes Datum Ende 1545/12/31
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Königsberg (Preußen)
Gedicht? nein
Incipit Tabellarius vester huc venit cum ego forte abessem
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Universitätswesen); Biographisches (Reise)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:US
Gegengelesen von
Datumsstempel 21.08.2018
Werksigle OCEp 0778
Zitation Camerarius an Sabinus, 01.08.1545, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (21.08.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0778
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 396-401
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Sabinus
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.; nach Tschackert (1890, Bd. 3, S. 104, Nr. 1787a) gleichzeitig mit dem Schreiben Melanchthons und C.s an Albrecht von Preußen vom 1.8.1545 (= MBW 3977; OCEp 3301)
Unscharfes Datum Beginn 1545/01/01
Unscharfes Datum Ende 1545/12/31
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Königsberg (Preußen)
Gedicht? nein
Incipit Tabellarius vester huc venit cum ego forte abessem
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Register Biographisches (Universitätswesen); Biographisches (Reise)
Datumsstempel 21.08.2018


Entstehungsort ermittelt, Zielort mutmaßlich.

Kurzregest (nach P. Tschackert)

"Giebt den dringenden Rath, das zufällige historische Recht des Papstes und des Kaisers auf Privilegisierung der Universitäten zu ignorieren und Promotionen auch ohne solches "Privilegium" vorzunehmen."

(P. Tschackert, 1890)

(Ausführliches) Regest

Der Bote (Unbekannt) des Sabinus sei hierher (nach Leipzig) gekommen, als Camerarius abwesend war. Also sei der Bote weitergereist. Danach habe Sabinus' Schwiegervater (Philipp Melanchthon) Camerarius den Brief des Fürsten (Albrecht von Preußen) und die Briefe des Sabinus. Bald habe er auch eine Darstellung der Ansichten des Fürsten erhalten, die er vollauf durch seine Unterschrift (nomine meo asscripto) gebilligt habe. Die Briefe des Sabinus an seinen Schwiegervater und an Camerarius habe er mit großer Freude gelesen. Aber sie enthielten doch Nachrichten, die ihn teils traurig stimmten, teils Empörung hervorriefen. Er werde nach der Reihenfolge (der in ihnen behandelten Themen) durchgehen:

Er freue sich über die Dankbarkeit des Sabinus über die Tatsache, dass Camerarius in bisweilen in seinen Schriften erwähne (vielleicht Anspielung auf Camerarius an Medmann, 01.02.1545 und Camerarius an Albrecht (Preußen), 18.04.1545?). Gleichwohl habe er Sabinus noch nicht in dem Maße gelobt, wie dieser es eigentlich verdient hätte. Camerarius habe nur das geschrieben, was er auch tatsächlich so empfunden habe. Er habe die Gelehrtheit und Freundlichkeit (doctrina et humanitas) des Sabinus herausgestellt und er freue sich, dass Sabinus das gefalle. Doch eigentlich sprächen Sabinus' Charakter und Werke für sich und bedürften keiner zusätzlichen Empfehlung durch Camerarius.

Dass dem Fürsten (Albrecht von Preußen) diese Gunstbezeugung durch Camerarius (gemeint ist##) gefalle, freue Camerarius. Sabinus wisse ja selbst, wie dünkelhaft einige (andere Fürsten) seien. Und es fänden sich tatsächlich viele, die der Pflege der schönen Künste wohlgesonnen seien und auch wenn sie den Eindruck erwecken wollten, die Künste zu protegieren, arglistig und täuschend handelten. Das was Camerarius über den Fürsten geschrieben habe, sei ehrlich ## Und vielleicht gebe es auch noch einen geheimeren Grund für das dem Fürsten gezeigte Wohlwollen (s. Anm.). Dies gefalle ihm umso besser, je ##

Sabinus schreibe, dass er einige Neider und Widersacher habe und den edlen Unterfangen des Fürsten nicht gewogen seien. Es sei nur natürlich, dass die Tugend des Sabinus Nacheiferer und die göttlichen Vorhaben des Fürsten Ränkeschmiede auf den Plan rufe. Sabinus solle den Plan seines Fürsten unterstützen und dem Druck derjenigen nicht nachgeben, die ihm Übles wollten.

Bezüglich des Streites habe ihm Sabinus bereits einiges mitgeteilt, als ihm dieser die Abschrift eines Briefes des Fürsten an irgendjemand geschickt hatte. Aber das was Sabinus nun voraussage, habe Camerarius noch nirgends gefürchtet, und er sei überzeugt gewesen, dass die Sache abgeschlossen sei. Derjenige aber, der so sorgfältig ##in dieser Angegelenheit## sei - wenn man überhaupt "sorgfältig", lasse sich aber vielleicht nicht so leicht von seiner Meinung abbringen.


asd###

Was aus der Reise (nach Königsberg) werde, wisse er nicht, denn Sabinus' Schwiegervater (Philipp Melanchthon) habe ihm nichts darüber geschrieben und man werde ihm wohl kaum gestatten, so lange der Universität (Wittenberg) fern zu bleiben. Irgendein Groll werde dort durch den Mutwillen einiger hervorgerufen. Camerarius wisse nicht, worum es gehe, habe aber beschlossen, in diesen Tagen Sabinus' Schwiegervater zu treffen. Wenn (Melanchthon) aber aufbrechen würde, wie könnte Camerarius dann zurückbleiben, obwohl seine universitären Pflichten und seine privaten Verhältnisse einer solch langen Reise im Wege stünden. Sollte Camerarius in diesem Jahr schon nicht (nach Königsberg) reisen könne, werde er im kommenden Frühling versuchen, sein Versprechen einzulösen (und die Reise zu unternehmen).

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "Und vielleicht gebe es auch noch einen geheimeren Grund für das dem Fürsten gezeigte Wohlwollen": Im selben Jahr schickte Camerarius seinen Sohn Johannes nach Königsberg, vgl. Camerarius an Stiebar, 03.07.1545. Sicherlich wollte er den Fürsten seinem Sohn gegenüber geneigt machen.

Literatur und weiterführende Links