Camerarius an Fabricius, 25.03.1552: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Philipp Melanchthon|Philipp (Melanchthon) sei vor sieben Tagen hier (in Leipzig?) zu den Seinen vorbeigereist. Was er sonst schreiben solle, wisse er nicht, überall häufe sich ein Übel auf das andere. Camearius habe immer gefürchtet, aber niemals geglaubt, dass es so weit kommen werde, wie  
Philipp Melanchthon|Philipp (Melanchthon) sei vor sieben Tagen hier (in Leipzig?) zu den Seinen vorbeigereist. Was er sonst schreiben solle, wisse er nicht, überall häufe sich ein Übel auf das andere. Camearius habe immer gefürchtet, aber niemals geglaubt, dass es so weit kommen werde, wie es jetzt offensichtlich gekommen sei. Auch jetzt gebe es noch eine kleine Hoffnung auf eine Schlichtung, weil Maximilian II. (HRR)|Maximilian, der Sohn Ferdinand (HRR)|Ferdinands, als Schlichter auftrete, wie es heiße. In Kürze, d.h. vor den nächsten Iden (sc. vor dem 13.04),  werde man erfahren, ob dieses Unheil Deutschland den Untergang bringen werde, oder ob der Untergang bloß aufgeschoben sei. Einst werde der Tag kommen, an dem das heilige Ilion untergehe, wie Hektor bei [[Erwähnte Person::Homer]] sage. Für Camerarius hingegen sei, wie es in einem deutschen Sprichtwort heiße, Ruhe und Frieden, und sei es nur für eine einzige Nacht, wertvoller als Gold. Aber viel dürfe er darüber nicht in einem Brief schreiben.
 
 
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Wie es in einem deutschen Sprichtwort heiße, sei für ihn Ruhe und Frieden, und sei es nur für eine einzige Nacht, wertvoller als Gold. Aber viel dürfe er darüber nicht in einem Brief schreiben.


Zurück zu seinen privaten Angelegenheiten: Er wisse nicht, was die Meisten von seinen Schriften hielten und höre doch nicht auf, weitere Werke zu produzieren. (Scherzhaft:) Wenn er mehr Zeit und (finanzielle) Unterstützung hätte, würde er alle Offizinen (genug Material schicken und sie) wieder ihren Betrieb aufnehmen lassen. Die meisten ruhten zur Zeit.
Zurück zu seinen privaten Angelegenheiten: Er wisse nicht, was die Meisten von seinen Schriften hielten und höre doch nicht auf, weitere Werke zu produzieren. (Scherzhaft:) Wenn er mehr Zeit und (finanzielle) Unterstützung hätte, würde er alle Offizinen (genug Material schicken und sie) wieder ihren Betrieb aufnehmen lassen. Die meisten ruhten zur Zeit.

Version vom 23. Juli 2018, 12:43 Uhr



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Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Fabricius, kurz nach dem 05.02.1552Februar 1552 JL
Fabricius an Camerarius, 25.01.155125 Januar 1551 JL
Fabricius an Camerarius, 28.06.155028 Juni 1550 JL
 Briefdatum
Camerarius an Fabricius, 25.03.155225 März 1552 JL
 Briefdatum
Camerarius an Fabricius, 05.03.15535 März 1553 JL
Camerarius an Fabricius, 28.07.155328 Juli 1553 JL
Camerarius an Fabricius, nach dem 30.10.155328 November 1553 JL
Werksigle OCEp 0864
Zitation Camerarius an Fabricius, 25.03.1552, bearbeitet von Manuel Huth (23.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0864
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 511-512
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Fabricius
Datum 1552/03/25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Jahr mutmaßlich; (im Druck: 8. Cal. April. (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Tantum ne igitur tibi otii est
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Büchersendung; Politische Neuigkeiten; Werkgnese
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen Homerzitat
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von
Datumsstempel 23.07.2018
Werksigle OCEp 0864
Zitation Camerarius an Fabricius, 25.03.1552, bearbeitet von Manuel Huth (23.07.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0864
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 511-512
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Georg Fabricius
Datum 1552/03/25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Jahr mutmaßlich; (im Druck: 8. Cal. April. (o.J.)); s. Hinweise zur Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Tantum ne igitur tibi otii est
Regest vorhanden? nein
Paratext ? nein
Register Büchersendung; Politische Neuigkeiten; Werkgnese
Datumsstempel 23.07.2018


Hinweise zur Datierung

Bernhard Ziegler, auf den Fabricius ein Epitaph verfassen soll (s.u.), war am 01.02.1552 verstorben.


Regest

Fabricius habe also genug Zeit, sich um die Edition eines Werkes von Camerarius (editio mearum ineptiarum) zu kümmern? Camerarius selbst schätze seine eigenen Schriften nämlich nicht besonders und auch einige andere täten dies nicht. Aber darüber ein anderes Mal.

Philipp Melanchthon|Philipp (Melanchthon) sei vor sieben Tagen hier (in Leipzig?) zu den Seinen vorbeigereist. Was er sonst schreiben solle, wisse er nicht, überall häufe sich ein Übel auf das andere. Camearius habe immer gefürchtet, aber niemals geglaubt, dass es so weit kommen werde, wie es jetzt offensichtlich gekommen sei. Auch jetzt gebe es noch eine kleine Hoffnung auf eine Schlichtung, weil Maximilian II. (HRR)|Maximilian, der Sohn Ferdinand (HRR)|Ferdinands, als Schlichter auftrete, wie es heiße. In Kürze, d.h. vor den nächsten Iden (sc. vor dem 13.04), werde man erfahren, ob dieses Unheil Deutschland den Untergang bringen werde, oder ob der Untergang bloß aufgeschoben sei. Einst werde der Tag kommen, an dem das heilige Ilion untergehe, wie Hektor bei Homer sage. Für Camerarius hingegen sei, wie es in einem deutschen Sprichtwort heiße, Ruhe und Frieden, und sei es nur für eine einzige Nacht, wertvoller als Gold. Aber viel dürfe er darüber nicht in einem Brief schreiben.

Zurück zu seinen privaten Angelegenheiten: Er wisse nicht, was die Meisten von seinen Schriften hielten und höre doch nicht auf, weitere Werke zu produzieren. (Scherzhaft:) Wenn er mehr Zeit und (finanzielle) Unterstützung hätte, würde er alle Offizinen (genug Material schicken und sie) wieder ihren Betrieb aufnehmen lassen. Die meisten ruhten zur Zeit.

In diesen Tagen habe Camerarius seine Ἀριθμολογία überarbeitet (retexui; s. Anm.), ein kleines und schlichtes Werk. Es habe ihm aber auch bei erneuter Betrachtung gefallen, was ihm bei seinen Werken sonst nicht so gehe. Camerarius habe es an Fabricius nicht geschickt, damit dieser berichte, wie er es finde, sondern damit Fabricius Einiges daran kommentiere und verbessere. (Neckisch:) Auf diese Weise werde er nämlich zeigen, dass ihm der Rest gefallen habe.

Camerarius möchte, dass Fabricius ein Epitaph auf Bernhard (Ziegler) verfasse. Fabricius und seine Kollegen möchten wohl leben.

(Manuel Huth)

Anmerkungen