Camerarius, Carpolimaeus, 1568 (1547): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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== Aufbau und Inhalt ==
== Aufbau und Inhalt ==
Die Ekloge stellt ein dialogisches Gedicht der Hirten Palicus und Carpolimaeus dar. Vorab erfolgt eine einleitende Partie, die von einem Sprecher vorgetragen wird, der mit Joachim Camerarius zu identifizieren ist. Er spricht die sizilischen Musen an, die er in [[Erwähnter Ort::Franken]] am Zusammenfluss von [[Erwähnter Ort::Main]] und [[Erwähnter Ort::Regnitz]] (also in [[Erwähnter Ort::Bamberg]]) verortet. Die Musen sollen die Lieder wiedergeben, die Palicus und Carpolimaeus im Wechselgesang (''alterna voce'') vorgetragen haben. Der Sprecher, der nun deutlich als Joachim Camerarius erkennbar wird, ruft auch seinen Freund [[Werkadressat::Daniel Stiebar von Rabeneck]] zu der Aufführung herbei. Hierbei weist der Sprecher auch auf die Neuheit dieser dichterischen Gattung in der Region hin (''Non prius auditos numeros in vallibus istis, / auribus atque aevi verba inconsueta prioris''). Es folgt eine Beschreibung des Settings. Auf Vorschlag des Hirten Carpolimaeus stimmen er und Palicus einen Wechselgesang an. Im Gegensatz zu der einleitenden und der nachfolgenden Erzählung, die im Hexameter verfasst ist, erfolgt der Wechselgesang im Elegischen Distichon, wobei jede Gesangspartie je zwei Dsitchen umfasst. In ihren Gesängen stimmen die beiden Hirten Topoi der bukolischen Dichtung an, wie etwa die Schmähung des Stadtlebens aufgrund des ihm nachgesagten Materialismus. Ebenso werden die Themen erfüllter und unerwiderter Liebe sowie des ''Servitium amoris'' hervorgehoben (''servire puellae''). Auch der ''Otium-negotion''-Kontrast und der Hinweis auf die menschliche Vergänglichkeit kommen zum Tragen.
Die Ekloge stellt ein dialogisches Gedicht der Hirten Palicus und Carpolimaeus dar. Vorab erfolgt eine einleitende Partie, die von einem Sprecher vorgetragen wird, der mit Joachim Camerarius zu identifizieren ist. Er spricht die sizilischen Musen an, die er in [[Erwähnter Ort::Franken]] am Zusammenfluss von [[Erwähnter Ort::Main]] und [[Erwähnter Ort::Regnitz]] (also in [[Erwähnter Ort::Bamberg]]) verortet. Die Musen sollen die Lieder wiedergeben, die Palicus und Carpolimaeus im Wechselgesang (''alterna voce'') vorgetragen haben. Der Sprecher, der nun deutlich als Joachim Camerarius erkennbar wird, ruft auch seinen Freund [[Werkadressat::Daniel Stiebar von Rabeneck]] zu der Aufführung herbei. Hierbei weist der Sprecher auch auf die Neuheit dieser dichterischen Gattung in der Region hin (''Non prius auditos numeros in vallibus istis, / auribus atque aevi verba inconsueta prioris''). Es folgt eine Beschreibung des Settings. Auf Vorschlag des Hirten Carpolimaeus stimmen er und Palicus einen Wechselgesang an. Im Gegensatz zu der einleitenden und der nachfolgenden Erzählung, die im Hexameter verfasst ist, erfolgt der Wechselgesang im Elegischen Distichon (''imparibus numeris''), wobei jede Gesangspartie je zwei Distchen umfasst. In ihren Gesängen stimmen die beiden Hirten Topoi der bukolischen Dichtung an, wie etwa die Schmähung des Stadtlebens aufgrund des ihm nachgesagten Materialismus. Ebenso werden die Themen erfüllter und unerwiderter Liebe sowie des ''Servitium amoris'' hervorgehoben (''servire puellae''). Auch der ''Otium-negotion''-Kontrast und der Hinweis auf die menschliche Vergänglichkeit kommen zum Tragen.
== Überlieferung ==
== Überlieferung ==
Obwohl vermutlich bereits 1547 entstanden erfolgt der Erstdruck wohl erst mit der Eklogenedition von 1568. In dieser Edition bildet sie die 6. Ekloge.
Obwohl vermutlich bereits 1547 entstanden erfolgt der Erstdruck wohl erst mit der Eklogenedition von 1568. In dieser Edition bildet sie die 6. Ekloge.
== Forschungsliteratur==
== Forschungsliteratur==

Version vom 21. September 2017, 14:54 Uhr


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Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Carpolimaeus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (21.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.
Status Verfasser
Sprache Latein
Werktitel Carpolimaeus
Kurzbeschreibung
Erstnachweis 1547
Bemerkungen zum Erstnachweis Entstehungsdatum aus dem Inhalt erschlossen (siehe unten)
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn)
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende)
Schlagworte / Register Bukolik; Poetik; Freundschaft
Paratext zu
Paratext? nein
Paratext zu
Überliefert in
Druck Camerarius, Eclogae, 1568
Erstdruck in
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Haec quoque, Sicelides, peregrinas visere sedes
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft noch nicht am Original überprüft
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 21.09.2017
Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Carpolimaeus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (21.09.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.




Sprache Latein
Werktitel Carpolimaeus
Kurzbeschreibung
Erstnachweis 1547
Bemerkungen zum Erstnachweis Entstehungsdatum aus dem Inhalt erschlossen (siehe unten)


Schlagworte / Register Bukolik; Poetik; Freundschaft
Paratext zu
Paratext? nein
Überliefert in
Druck Camerarius, Eclogae, 1568
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Haec quoque, Sicelides, peregrinas visere sedes
Bearbeitungsdatum 21.09.2017


Widmung und Entstehungskontext

Aufbau und Inhalt

Die Ekloge stellt ein dialogisches Gedicht der Hirten Palicus und Carpolimaeus dar. Vorab erfolgt eine einleitende Partie, die von einem Sprecher vorgetragen wird, der mit Joachim Camerarius zu identifizieren ist. Er spricht die sizilischen Musen an, die er in Franken am Zusammenfluss von Main und Regnitz (also in Bamberg) verortet. Die Musen sollen die Lieder wiedergeben, die Palicus und Carpolimaeus im Wechselgesang (alterna voce) vorgetragen haben. Der Sprecher, der nun deutlich als Joachim Camerarius erkennbar wird, ruft auch seinen Freund Daniel Stiebar von Rabeneck zu der Aufführung herbei. Hierbei weist der Sprecher auch auf die Neuheit dieser dichterischen Gattung in der Region hin (Non prius auditos numeros in vallibus istis, / auribus atque aevi verba inconsueta prioris). Es folgt eine Beschreibung des Settings. Auf Vorschlag des Hirten Carpolimaeus stimmen er und Palicus einen Wechselgesang an. Im Gegensatz zu der einleitenden und der nachfolgenden Erzählung, die im Hexameter verfasst ist, erfolgt der Wechselgesang im Elegischen Distichon (imparibus numeris), wobei jede Gesangspartie je zwei Distchen umfasst. In ihren Gesängen stimmen die beiden Hirten Topoi der bukolischen Dichtung an, wie etwa die Schmähung des Stadtlebens aufgrund des ihm nachgesagten Materialismus. Ebenso werden die Themen erfüllter und unerwiderter Liebe sowie des Servitium amoris hervorgehoben (servire puellae). Auch der Otium-negotion-Kontrast und der Hinweis auf die menschliche Vergänglichkeit kommen zum Tragen.

Überlieferung

Obwohl vermutlich bereits 1547 entstanden erfolgt der Erstdruck wohl erst mit der Eklogenedition von 1568. In dieser Edition bildet sie die 6. Ekloge.

Forschungsliteratur