Camerarius an Stiebar, 05.06.1550: Unterschied zwischen den Versionen
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Könnte doch nur der Reichstag etwas Nützliches bewirken. | (Die folgenden Aussagen beziehen sich auf den Reichstag:) Könnte doch nur der Reichstag etwas Nützliches bewirken! Als ob sie einige verschworen hätten, so schienen sie darin übereingekommen zu sein, gegen ihr eigenes Wohl und das des Staates zu handeln. Man dürfte doch meinen, dass dies eine Gelegenheit gewesen sei, Dinge zu bereiten, die man beinahe verloren glaubte. Aber Gott wisse und sehe auf wessen Bestreben hin diese Gelegenheit verloren oder sogar verschmäht worden sei! Was auch immmer geschehen werde: Camerarius sehe es schon voraus. Solche Dinge nämlich ließen sich vermuten und würden in Bewegung gesetzt, dass sie notwendigerweise ähnliche Ereignisse nach sich ziehen müssten, wie sie nach ähnlichen (Ver-)Handlungen auftraten. Mehr werde er darüber nicht schreiben. Es sei traurig, dass, wenn Christus die Seinen sammeln wollte, sich eben jene Männer widersetzten, die es am Wenigsten dürften. Wie viel Schande nur werde durch diese Verkehrtheit aufgehäuft! Aber mehr dazu dürfe man in einem Brief nicht schreiben, auch wenn Camerarius nicht gewusst habe, ob Stiebar dort (sc. in Augsburg) gewesen sei. | ||
Hier sei es, Gott sei dank, noch einigermaßen friedlich. Einige Gefahren für die Gegend gingen anscheinend von dem heimlichem Hass und der verborgenen Bosheit Einiger aus, nicht von einem Angriff desjenigen ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), der, wie Stiebar schreibe, so wild und | Hier sei es, Gott sei dank, noch einigermaßen friedlich. Einige Gefahren für die Gegend gingen anscheinend von dem heimlichem Hass und der verborgenen Bosheit Einiger aus, nicht von einem Angriff desjenigen ([[Erwähnte Person::Unbekannt]]), der, wie Stiebar schreibe, so wild und beleidigend über den Unsrigen (sc. [[Erwähnte Person::Martin Luther]]) rede. | ||
Grüße von der Familie des Camerarius. Lebewohl. | Grüße von der Familie des Camerarius. Lebewohl. | ||
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Version vom 14. März 2018, 00:23 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1051 |
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Zitation | Camerarius an Stiebar, 05.06.1550, bearbeitet von Manuel Huth (14.03.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1051 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 196-197 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1550/06/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Non. Iunii. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Te vocatum Augustam venisse |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Reichstag 1550/51 (Augsburg); Politische Neuigkeiten |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 14.03.2018 |
Werksigle | OCEp 1051 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Stiebar, 05.06.1550, bearbeitet von Manuel Huth (14.03.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1051 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 196-197 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Daniel Stiebar von Rabeneck |
Datum | 1550/06/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Non. Iunii. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Te vocatum Augustam venisse |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Reichstag 1550/51 (Augsburg); Politische Neuigkeiten |
Datumsstempel | 14.03.2018 |
Absendeort mutmaßlich. Zielort ermittelt.
Regest
Camerarius habe aus dem Brief Stiebars erfahren, dass dieser nach Augsburg (sc. auf den Reichstag) gekommen sei. Der Brief sei ihm aus Erfurt hierher (nach Leipzig?) gebracht worden.
(Die folgenden Aussagen beziehen sich auf den Reichstag:) Könnte doch nur der Reichstag etwas Nützliches bewirken! Als ob sie einige verschworen hätten, so schienen sie darin übereingekommen zu sein, gegen ihr eigenes Wohl und das des Staates zu handeln. Man dürfte doch meinen, dass dies eine Gelegenheit gewesen sei, Dinge zu bereiten, die man beinahe verloren glaubte. Aber Gott wisse und sehe auf wessen Bestreben hin diese Gelegenheit verloren oder sogar verschmäht worden sei! Was auch immmer geschehen werde: Camerarius sehe es schon voraus. Solche Dinge nämlich ließen sich vermuten und würden in Bewegung gesetzt, dass sie notwendigerweise ähnliche Ereignisse nach sich ziehen müssten, wie sie nach ähnlichen (Ver-)Handlungen auftraten. Mehr werde er darüber nicht schreiben. Es sei traurig, dass, wenn Christus die Seinen sammeln wollte, sich eben jene Männer widersetzten, die es am Wenigsten dürften. Wie viel Schande nur werde durch diese Verkehrtheit aufgehäuft! Aber mehr dazu dürfe man in einem Brief nicht schreiben, auch wenn Camerarius nicht gewusst habe, ob Stiebar dort (sc. in Augsburg) gewesen sei.
Hier sei es, Gott sei dank, noch einigermaßen friedlich. Einige Gefahren für die Gegend gingen anscheinend von dem heimlichem Hass und der verborgenen Bosheit Einiger aus, nicht von einem Angriff desjenigen (Unbekannt), der, wie Stiebar schreibe, so wild und beleidigend über den Unsrigen (sc. Martin Luther) rede.
Grüße von der Familie des Camerarius. Lebewohl.
(Manuel Huth)