Grynäus an Camerarius, 31.05.1535: Unterschied zwischen den Versionen
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Grynäus habe Camerarius bereits einen "lebenden Brief" (i.e. einen Boten und zwar [[Erwähnte Person::Bartholomäus Amantius]], s.u.) geschickt, um seine Absicht darzustellen, wolle aber noch einige Anmerkungen hinzufügen. Auf seine Veranlassung hin habe auch der Fürst ([[Erwähnte Person::Ulrich (Württemberg)|Ulrich von Württemberg]])[[Briefpartner::Ulrich (Württemberg)| ]] einen Brief an Camerarius geschickt und lade ihn (an die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Tübingen)|Universität Tübingen]]) ein. | Grynäus habe Camerarius bereits einen "lebenden Brief" (i.e. einen Boten und zwar [[Erwähnte Person::Bartholomäus Amantius]], s.u.) geschickt, um seine Absicht darzustellen, wolle aber noch einige Anmerkungen hinzufügen. Auf seine Veranlassung hin habe auch der Fürst ([[Erwähnte Person::Ulrich (Württemberg)|Ulrich von Württemberg]])[[Briefpartner::Ulrich (Württemberg)| ]] einen Brief an Camerarius geschickt und lade ihn (an die [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Tübingen)|Universität Tübingen]]) ein. | ||
Schon lange habe der mit der Neuordnung der (Tübinger) Universität beauftragte Grynäus Camerarius im Sinn gehabt. Er hatte es jedoch nicht gewagt, Camerarius von seiner Stelle (am [[Erwähnte Körperschaft::Egidiengymnasium (Nürnberg)|Egidiengymnasium]]) | Schon lange habe der mit der Neuordnung der (Tübinger) Universität beauftragte Grynäus Camerarius im Sinn gehabt. Er hatte es jedoch nicht gewagt, Camerarius von seiner Stelle (am [[Erwähnte Körperschaft::Egidiengymnasium (Nürnberg)|Egidiengymnasium]]) abzuberufen, bis (Bartholomäus) Amantius ihn geradezu dazu gedrängt hatte. Nun habe er Amantius nachgegeben und ihn als Boten zu Camerarius geschickt. Was Amantius erzählte, habe bei Grynäus den Eindruck erweckt, dass (Nürnberg) keine würdige Arena für Camerarius sei. Sie hätten die Hoffnung, er werde diese für ihn geeignetere Stellung annehmen, zumal ihm die Nähe zur Heimat (das katholische Bistum [[Erwähnter Ort::Bamberg]]) in dieser Zeit nicht allzu viel Freude bereiten dürfte. Er wisse, dass die hiesige Universität einen ausgezeichneten Ruf haben werde, wenn schon wenige zusammenkämen, denen sie wirklich am Herzen liege. | ||
Zu den Konditionen: Camerarius werde eine angemessene Stellung erhalten und Grynäus in seiner Funktion als | Zu den Konditionen: Camerarius werde eine angemessene Stellung erhalten und Grynäus in seiner Funktion als Koordinator der Fakultäten (''in membris collocandis adstringendisque'') nachfolgen. Er werde ein ehrenwertes Gehalt erhalten. Man werde ihm keine Last aufbürden, über die er sich beklagen müsse, man werde zufrieden sein, wenn er die griechischen Autoren auslege und seine Studenten erfreue, wenn er mit ihnen über die lieblichen Weiden der attischen Beredsamkeit wandle. | ||
Camerarius könne auf die Unterstützung des Grynäus zählen. Er bete zu Gott, dass Camerarius die Stelle annehme. | Camerarius könne auf die Unterstützung des Grynäus zählen. Er bete zu Gott, dass Camerarius die Stelle annehme. | ||
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(Manuel Huth) | (Manuel Huth) | ||
=== Literatur und weiterführende Links === | |||
* [[Heerwagen 1868]], S. 23f. | |||
* [[Schlegelmilch 2017]], S. 293 (zur redaktionellen Bearbeitung) | |||
* [[Rädle 1990]], S. 62-63, 65-66 (Übersetzung und Anmerkungen) |
Aktuelle Version vom 23. Januar 2023, 12:25 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0276 |
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Zitation | Grynäus an Camerarius, 31.05.1535, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (23.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0276 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10357, Nr. 32 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L3r-L4r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Simon Grynäus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/05/31 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ultim. Maii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quanquam ego propter summam apud me semper authoritatem tuam |
Link zur Handschrift | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00103462-7 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Stellenangebote und Berufungen); Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | im Druck zunächst leichte, dann (L4r) starke sprachliche Veränderungen, aber nicht in den hs. Text korrigiert; Transkription bei US vorhanden |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 23.01.2023 |
Werksigle | OCEp 0276 |
---|---|
Zitation | Grynäus an Camerarius, 31.05.1535, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (23.01.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0276 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10357, Nr. 32 |
Ausreifungsgrad | Original |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1561 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L3r-L4r |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Simon Grynäus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1535/05/31 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | ultim. Maii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quanquam ego propter summam apud me semper authoritatem tuam |
Link zur Handschrift | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00103462-7 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Stellenangebote und Berufungen); Briefe/Parallelüberlieferung; Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Datumsstempel | 23.01.2023 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Grynäus habe Camerarius bereits einen "lebenden Brief" (i.e. einen Boten und zwar Bartholomäus Amantius, s.u.) geschickt, um seine Absicht darzustellen, wolle aber noch einige Anmerkungen hinzufügen. Auf seine Veranlassung hin habe auch der Fürst (Ulrich von Württemberg) einen Brief an Camerarius geschickt und lade ihn (an die Universität Tübingen) ein.
Schon lange habe der mit der Neuordnung der (Tübinger) Universität beauftragte Grynäus Camerarius im Sinn gehabt. Er hatte es jedoch nicht gewagt, Camerarius von seiner Stelle (am Egidiengymnasium) abzuberufen, bis (Bartholomäus) Amantius ihn geradezu dazu gedrängt hatte. Nun habe er Amantius nachgegeben und ihn als Boten zu Camerarius geschickt. Was Amantius erzählte, habe bei Grynäus den Eindruck erweckt, dass (Nürnberg) keine würdige Arena für Camerarius sei. Sie hätten die Hoffnung, er werde diese für ihn geeignetere Stellung annehmen, zumal ihm die Nähe zur Heimat (das katholische Bistum Bamberg) in dieser Zeit nicht allzu viel Freude bereiten dürfte. Er wisse, dass die hiesige Universität einen ausgezeichneten Ruf haben werde, wenn schon wenige zusammenkämen, denen sie wirklich am Herzen liege.
Zu den Konditionen: Camerarius werde eine angemessene Stellung erhalten und Grynäus in seiner Funktion als Koordinator der Fakultäten (in membris collocandis adstringendisque) nachfolgen. Er werde ein ehrenwertes Gehalt erhalten. Man werde ihm keine Last aufbürden, über die er sich beklagen müsse, man werde zufrieden sein, wenn er die griechischen Autoren auslege und seine Studenten erfreue, wenn er mit ihnen über die lieblichen Weiden der attischen Beredsamkeit wandle.
Camerarius könne auf die Unterstützung des Grynäus zählen. Er bete zu Gott, dass Camerarius die Stelle annehme.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Literatur und weiterführende Links
- Heerwagen 1868, S. 23f.
- Schlegelmilch 2017, S. 293 (zur redaktionellen Bearbeitung)
- Rädle 1990, S. 62-63, 65-66 (Übersetzung und Anmerkungen)