Camerarius an Schegk, 31.05.15XX: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Tragödie (Alkestis) wünsche sich jener (Admet) Träume, die seine Lieben zeigten: denn süß sei es, geliebte Menschen auch in der Nacht so lange wie möglich zu sehen (Eur. Alk. 355f.). Camerarius hätte jedoch lieber Briefe, da sie realer und beständiger seien. Er könne sich aber kaum erinnern, wann er den letzten Brief von Schegk bekommen habe. | In der Tragödie (Alkestis) wünsche sich jener (Admet) Träume, die seine Lieben zeigten: denn süß sei es, geliebte Menschen auch in der Nacht so lange wie möglich zu sehen (Eur. Alk. 355f.). Camerarius hätte jedoch lieber Briefe, da sie realer und beständiger seien. Er könne sich aber kaum erinnern, wann er den letzten Brief von Schegk bekommen habe. | ||
Er habe gehört, dass die Versammlung (<i>vester coetus</i>; s. Anm.) in den zwei Jahren auf verschiedene Weise verhindert wurde, und Anteil an seinen Schwierigkeiten genommen. Nun habe er erfahren, dass Schegk an seinen Wohnsitz zurückkehre oder besser schon zurückgekehrt sei, wie er bete. [[Erwähnte Person::Unbekannt|Schegks Landsmann Rupert]] (unbekannt) habe sich eine Zeit lang bei Camerarius aufgehalten und diesen Brief bei seiner Rückkehr (nach Tübingen) mitgenommen, wenn auch sehr zögerlich, „bekümmert im Herzen und froh, dem Tode entronnen zu sein“ (vgl. Hom. Od. 9,62. 565; 10,133). Er wisse nicht, warum er dieses Unglück (gemeint ist wohl das, | Er habe gehört, dass die Versammlung (<i>vester coetus</i>; s. Anm.) in den zwei Jahren auf verschiedene Weise verhindert wurde, und Anteil an seinen Schwierigkeiten genommen. Nun habe er erfahren, dass Schegk an seinen Wohnsitz zurückkehre oder besser schon zurückgekehrt sei, wie er bete. [[Erwähnte Person::Unbekannt|Schegks Landsmann Rupert]] (unbekannt) habe sich eine Zeit lang bei Camerarius aufgehalten und diesen Brief bei seiner Rückkehr (nach Tübingen) mitgenommen, wenn auch sehr zögerlich, „bekümmert im Herzen und froh, dem Tode entronnen zu sein“ (vgl. Hom. Od. 9,62. 565; 10,133). Er wisse nicht, warum er dieses Unglück (gemeint ist wohl das, das Rupert widerfuhr) nicht mit der Trauer über einen Todesfall vergleichen sollte. Aber Rupert werde Schegk die Angelegenheit besser schildern können. | ||
Die Menschenplage Streit wandere umher mit leerem Geschrei (Timo fr. 795), die | Die Menschenplage Streit wandere umher mit leerem Geschrei (Timo fr. 795), die Auseinandersetzungen nähmen zu, und täglich entstünden größere Zerwürfnisse und die Gründe für (das bevorstehende) Verderben häuften sich. | ||
Er bitte Schegk um einen Brief über den Stand seiner Studien und seiner (sonstigen) Angelegenheiten. | Er bitte Schegk um einen Brief über den Stand seiner Studien und seiner (sonstigen) Angelegenheiten. | ||
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=== Anmerkungen === | === Anmerkungen === | ||
* „die Versammlung“: Es muss um eine wichtige Versammlung gehen, an der Schegk teilgenommen hat, wie | * „die Versammlung“: Es muss um eine wichtige Versammlung gehen, an der Schegk teilgenommen hat, wie ein Reichstag. Da der Brief nicht datiert ist, konnte sie nicht identifiziert werden. | ||
=== Literatur und weiterführende Links === | === Literatur und weiterführende Links === | ||
* http://www.aerztebriefe.de/id/00005226 | * http://www.aerztebriefe.de/id/00005226 |
Aktuelle Version vom 14. März 2021, 16:35 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 1227 |
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Zitation | Camerarius an Schegk, 31.05.15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (14.03.2021), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1227 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 436-437 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | ja |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Jakob Schegk |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 31.05.(o.J.); (prid. Cal. Iunii) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | 1573-05-31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ille in Tragoedia somnia optat |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Reichstage, Fürstenversammlungen etc. |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 14.03.2021 |
Werksigle | OCEp 1227 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Schegk, 31.05.15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (14.03.2021), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1227 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 436-437 |
Fremdbrief? | ja |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Jakob Schegk |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 31.05.(o.J.); (prid. Cal. Iunii) |
Unscharfes Datum Ende | 1573-05-31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ille in Tragoedia somnia optat |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Reichstage, Fürstenversammlungen etc. |
Datumsstempel | 14.03.2021 |
Entstehungs- und Zielort mutmaßlich.
Hinweise zur Datierung
Als Terminus ante quem ergibt sich für den Brief das Todesdatum von Camerarius I. am 17.4.1574. Somit ist das späteste Datum der 31.5.1573.
Regest
In der Tragödie (Alkestis) wünsche sich jener (Admet) Träume, die seine Lieben zeigten: denn süß sei es, geliebte Menschen auch in der Nacht so lange wie möglich zu sehen (Eur. Alk. 355f.). Camerarius hätte jedoch lieber Briefe, da sie realer und beständiger seien. Er könne sich aber kaum erinnern, wann er den letzten Brief von Schegk bekommen habe.
Er habe gehört, dass die Versammlung (vester coetus; s. Anm.) in den zwei Jahren auf verschiedene Weise verhindert wurde, und Anteil an seinen Schwierigkeiten genommen. Nun habe er erfahren, dass Schegk an seinen Wohnsitz zurückkehre oder besser schon zurückgekehrt sei, wie er bete. Schegks Landsmann Rupert (unbekannt) habe sich eine Zeit lang bei Camerarius aufgehalten und diesen Brief bei seiner Rückkehr (nach Tübingen) mitgenommen, wenn auch sehr zögerlich, „bekümmert im Herzen und froh, dem Tode entronnen zu sein“ (vgl. Hom. Od. 9,62. 565; 10,133). Er wisse nicht, warum er dieses Unglück (gemeint ist wohl das, das Rupert widerfuhr) nicht mit der Trauer über einen Todesfall vergleichen sollte. Aber Rupert werde Schegk die Angelegenheit besser schildern können.
Die Menschenplage Streit wandere umher mit leerem Geschrei (Timo fr. 795), die Auseinandersetzungen nähmen zu, und täglich entstünden größere Zerwürfnisse und die Gründe für (das bevorstehende) Verderben häuften sich.
Er bitte Schegk um einen Brief über den Stand seiner Studien und seiner (sonstigen) Angelegenheiten.
Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- „die Versammlung“: Es muss um eine wichtige Versammlung gehen, an der Schegk teilgenommen hat, wie ein Reichstag. Da der Brief nicht datiert ist, konnte sie nicht identifiziert werden.