Camerarius an Schegk, 28.10.1565
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1230 |
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Zitation | Camerarius an Schegk, 28.10.1565, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (04.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1230 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 438-440 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Jakob Schegk |
Datum | 1565/10/28 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 5. Cal. IXbr. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod scribis tibi gratum esse me non oblivisci veterum amicorum |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Werkgenese; Pest (Leipzig); Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 4.04.2023 |
Werksigle | OCEp 1230 |
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Zitation | Camerarius an Schegk, 28.10.1565, bearbeitet von Manuel Huth und Anne Kram (04.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1230 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 438-440 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Jakob Schegk |
Datum | 1565/10/28 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 5. Cal. IXbr. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Tübingen |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quod scribis tibi gratum esse me non oblivisci veterum amicorum |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Werkgenese; Pest (Leipzig); Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 4.04.2023 |
Zielort ermittelt.
Hinweise zur Datierung
Das Datum kann aufgrund der im Brief erwähnten Werke als gesichert gelten.
Regest
Da Schegk schreibe, dass er dankbar sei, dass Camerarius alte Freunde nicht vergesse, solle er versichert sein, dass Camerarius sich gerne an den Umgang mit diesen guten und gelehrten Menschen in früherer Zeit erinnere, unter denen Schegk einen besonderen Platz einnehme.
Wortreiche Freundschaftsbekundung gegenüber Schegk und den anderen Freunden, die Camerarius in Tübingen zurückgelassen hatte.
Schegks Klagen über die Unsitte der Zeit und einiger Zeitgenossen seien sehr berechtigt, doch offensichtlich nutzlos. Deshalb bemühe sich Camerarius, seine Emotionen so zu zügeln, dass er überhaupt keinen Ärger zulasse oder ihn zumindest verberge, wenn er gegen seinen Willen davon doch übermannt werde. Denn er könne nicht der Sitte und der Gemütsverfassung Demokrits folgen und in der gegenwärtigen Situation auch noch die Dummheit der Menschen verspotten.
Er freue sich, dass Schegk die Studien, denen er sich von Kindheit an gewidmet habe, weiterverfolge. Auch er wolle weiterhin allen Menschen einen Nutzen bringen mit seinen Studien, die Schegk ja bekannt seien, beim Lesen und beim Schreiben. Er habe neulich zwei Bücher Plutarchs über Dämonen herausgegeben. Er wünschte, er hätte sie (nach Tübingen) schicken können, so dass Schegk sie hätte lesen können. Außerdem habe er auch ein Werk von Thukydides mit eigenen Anmerkungen herausgegeben (Historiae). Er habe aber keine Gelegenheit, es (nach Tübingen) zu schicken. Er habe sich schon mit einem Kommentar zu Aristoteles‘ Politik beschäftigt und auch mit anderen Vorhaben, aber die Drucker hielten ihn oft auf und vielleicht schade es nicht, dass sein Drang, Werke herauszubringen, gezügelt werde.
Schegk solle den Mathematiker (Johannes) Scheubel (Scheubelius verdruckt zu Schenbelius) von ihm grüßen. Er habe gehört, dass die Nürnberger Schüler, die sich auf sein Anraten dorthin (nach Tübingen) begeben hatten, Schegk wieder verlassen hätten. Er habe einem von ihnen geschrieben, ob Johann Scheubel die drei folgenden Bücher der 10 Bücher von Euklids Büchern in deutscher Sprache publiziert habe, so wie zuvor bereits die ersten (allerdings auf Latein; s. Anm.), und ob er versuchen könne, ihm ggf. ein oder zwei Exemplare zu schicken. Er habe aber keine Antwort erhalten. Nun bitte er also Schegk um diesen Gefallen. Da sich sein Sohn Joachim in Nürnberg niedergelassen habe, könne er alles, was er an Camerarius überbringen wolle, zu ihm schicken. Er werde sich bemühen, Schegks Bemühungen zu vergelten.
Seit der letzten Messe gebe es bei ihnen (in Leipzig) eine Art Seuche, die sich aber nur langsam ausbreite, so dass die Hoffnung bestehe, dass der Winter sie beende. Einige Menschen in seiner Gegend würden durch Kriegsgerüchte merklich in Schrecken versetzt.
Er bitte ihn darum, häufiger zu schreiben.
Lebewohl.
(Anne Kram / Manuel Huth)
Anmerkungen
- „ediert habe“: Es geht um folgende Werke: