Camerarius, De generibus divinationum (Druck), 1576: Unterschied zwischen den Versionen
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* Bl. A2r-B4r: ''Ludwig Camerarius - Nobilitate generis, autoritate, eruditione doctrinae, sapientia, amplissimo ornatissimoque, ac virtute strenuo v(iro) d(omi)n(o) Henrico a Ranzauu, serenissimi regis Danicae in ducatu Slesvicensi, & Holsato, ac Dithmarsia legato: praesidi Segebergensi: domino in Bredemberg, &c. domino s(uo) observando s(alutem) d(icit).'' | * Bl. A2r-B4r: ''Ludwig Camerarius - Nobilitate generis, autoritate, eruditione doctrinae, sapientia, amplissimo ornatissimoque, ac virtute strenuo v(iro) d(omi)n(o) Henrico a Ranzauu, serenissimi regis Danicae in ducatu Slesvicensi, & Holsato, ac Dithmarsia legato: praesidi Segebergensi: domino in Bredemberg, &c. domino s(uo) observando s(alutem) d(icit).'' | ||
:Ludwig Camerarius weist darauf hin, dass es nicht ungefährlich sei, über die Divination und die daran beteiligten Wirkmächte zu schreiben und zu entscheiden, ob | :Ludwig Camerarius weist darauf hin, dass es nicht ungefährlich sei, über die Divination und die daran beteiligten Wirkmächte zu schreiben und zu entscheiden, ob die ''spiritus'' von Gott oder vom Teufel kämen (eindeutig sei freilich die Unterscheidung des ''spiritus'', der die göttlichen Propheten inspirierte, von dem, der die Cumäische Sibylle erfasste). Leichter sei es hingegen, die Divinationsarten zu unterscheiden und Beispiele aus den Quellen zu sammeln. Dies benötige mehr Fleiß als ''ingenium & doctrina'' (A6r). Manche hätten in ihren Schriften den Gegenstand so behandelt, dass sie die ''curiositas'' der Leser geweckt hätten und damit die Begierde nach unerlaubtem Wissen (ebd.). Am lächerlichsten machten sich aber jene, die gegen die Sache schrieben und sie dadurch erst verbreiteten.<br> | ||
:Gerne hätte er die ''disputationes'' seines Vaters über die δοκιμασία ''spirituum'' (A7r) gelesen, die dieser sicherlich der vorliegenden Schrift beigeben hätte, wäre er nicht zuvor verstorben. Vor allem in seinen Plutarchübersetzungen habe er sich schon damit befasst (s. [[Erwähntes Werk::Plutarch, De natura et effectionibus daemonum, 1565|"De natura et effectionibus daemonum"]] (ca. 1565) mit Übersetzungen von Adrien Turnèbe und Camerarius und v.a. dessen Ausführungen zur Dämonologie im Vorwort) und er hätte dies wohl hier auch weiter ausgeführt. Einen Anstoß für die Schrift habe er durch eine Anfrage Heinrich Rantzaus zu den ''anni climacterici'' erhalten (s. [[Rantzau an Camerarius, 11.04.1572]], Antwort: [[Camerarius an Rantzau, 11.05.1572]]). Neben den behandelten ''anni climacterici'' widme sich das Werk seines Vaters vor allem der Terminologie und der Erklärung der Begriffe (Ludwig spricht von einer ''tractatio'' γραμματικωτέρα, B2r), was einigen Lesern nicht genügen werde. Deren Verlangen ziele freilich auf unerlaubtes Wissen. | |||
* Bl. B4v: ''Gregor Bersman - Ad Ludovicum, Ioachimi viri summi & singularis exempli f(ilium) Camerarium.'' | * Bl. B4v: ''Gregor Bersman - Ad Ludovicum, Ioachimi viri summi & singularis exempli f(ilium) Camerarium.'' | ||
Version vom 6. November 2019, 23:38 Uhr
Druck | |
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Drucktitel | Commentarius de generibus divinationum, ac Graecis Latinisque earum vocabulis, autore Ioachimo Camerario Pabepergensi |
Zitation | Commentarius de generibus divinationum, ac Graecis Latinisque earum vocabulis, autore Ioachimo Camerario Pabepergensi, bearbeitet von Marion Gindhart (06.11.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/Camerarius,_De_generibus_divinationum_(Druck),_1576 |
Sprache | Latein |
Druckort | Leipzig |
Drucker/ Verleger: | Hans Steinmann; Ernst Vögelin |
Druckjahr | 1576 |
Bemerkungen zum Druckdatum | Das Druckjahr ist gesichert (Kolophon). Der Widmungsbrief von Ludwig Camerarius datiert bereits vom Mai 1575. |
Unscharfes Druckdatum Beginn | |
Unscharfes Druckdatum Ende | |
Auflagen | |
Bibliothekarische Angaben | |
VD16/17 | VD16 C 372 |
Baron | 167 |
VD16/17-Eintrag | http://gateway-bayern.de/VD16+C+372 |
PDF-Scan | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00033028-8, http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ18021440X |
Link | |
Schlagworte / Register | Geographie, Astrologie, Divination und Prodigien, Terminologie, Traum/Traumdeutung, Werkgenese |
Überprüft | noch nicht am Original überprüft |
Erwähnung in | |
Wird erwähnt in | |
Interne Anmerkungen | |
Druck vorhanden in | |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MG |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 6.11.2019 |
Druck | |
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Drucktitel | Commentarius de generibus divinationum, ac Graecis Latinisque earum vocabulis, autore Ioachimo Camerario Pabepergensi |
Zitation | Commentarius de generibus divinationum, ac Graecis Latinisque earum vocabulis, autore Ioachimo Camerario Pabepergensi, bearbeitet von Marion Gindhart (06.11.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/Camerarius,_De_generibus_divinationum_(Druck),_1576 |
Sprache | Latein |
Druckort | Leipzig |
Drucker/ Verleger: | Hans Steinmann; Ernst Vögelin |
Druckjahr | 1576 |
Bemerkungen zum Druckdatum | Das Druckjahr ist gesichert (Kolophon). Der Widmungsbrief von Ludwig Camerarius datiert bereits vom Mai 1575. |
Bibliothekarische Angaben | |
VD16/17 | VD16 C 372 |
Baron | 167 |
VD16/17-Eintrag | http://gateway-bayern.de/VD16+C+372 |
PDF-Scan | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00033028-8, http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ18021440X |
Schlagworte / Register | Geographie, Astrologie, Divination und Prodigien, Terminologie, Traum/Traumdeutung, Werkgenese |
Erwähnte Werke, Drucke und Briefe | |
Wird erwähnt in |
Streckenbeschreibung
- Bl. A2r-B4r: Ludwig Camerarius - Nobilitate generis, autoritate, eruditione doctrinae, sapientia, amplissimo ornatissimoque, ac virtute strenuo v(iro) d(omi)n(o) Henrico a Ranzauu, serenissimi regis Danicae in ducatu Slesvicensi, & Holsato, ac Dithmarsia legato: praesidi Segebergensi: domino in Bredemberg, &c. domino s(uo) observando s(alutem) d(icit).
- Ludwig Camerarius weist darauf hin, dass es nicht ungefährlich sei, über die Divination und die daran beteiligten Wirkmächte zu schreiben und zu entscheiden, ob die spiritus von Gott oder vom Teufel kämen (eindeutig sei freilich die Unterscheidung des spiritus, der die göttlichen Propheten inspirierte, von dem, der die Cumäische Sibylle erfasste). Leichter sei es hingegen, die Divinationsarten zu unterscheiden und Beispiele aus den Quellen zu sammeln. Dies benötige mehr Fleiß als ingenium & doctrina (A6r). Manche hätten in ihren Schriften den Gegenstand so behandelt, dass sie die curiositas der Leser geweckt hätten und damit die Begierde nach unerlaubtem Wissen (ebd.). Am lächerlichsten machten sich aber jene, die gegen die Sache schrieben und sie dadurch erst verbreiteten.
- Gerne hätte er die disputationes seines Vaters über die δοκιμασία spirituum (A7r) gelesen, die dieser sicherlich der vorliegenden Schrift beigeben hätte, wäre er nicht zuvor verstorben. Vor allem in seinen Plutarchübersetzungen habe er sich schon damit befasst (s. "De natura et effectionibus daemonum" (ca. 1565) mit Übersetzungen von Adrien Turnèbe und Camerarius und v.a. dessen Ausführungen zur Dämonologie im Vorwort) und er hätte dies wohl hier auch weiter ausgeführt. Einen Anstoß für die Schrift habe er durch eine Anfrage Heinrich Rantzaus zu den anni climacterici erhalten (s. Rantzau an Camerarius, 11.04.1572, Antwort: Camerarius an Rantzau, 11.05.1572). Neben den behandelten anni climacterici widme sich das Werk seines Vaters vor allem der Terminologie und der Erklärung der Begriffe (Ludwig spricht von einer tractatio γραμματικωτέρα, B2r), was einigen Lesern nicht genügen werde. Deren Verlangen ziele freilich auf unerlaubtes Wissen.
- Bl. B4v: Gregor Bersman - Ad Ludovicum, Ioachimi viri summi & singularis exempli f(ilium) Camerarium.
Literatur
- Ludwig 2005, hier: S. 20-47;
- Brosseder 2004, S. 235-256;
- Huth 2017 mit Abdruck des Briefes von Camerarius an Rantzau vom 11.05.1572 (S. 256f.).