Estienne an Camerarius, 1561: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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In dem Widmnungsbrief rügt Estienne Camerarius dafür, ihm bei seinem großen Projekt zu [[Erwähnte Person::Xenophon]] nicht zur Seite gestanden zu haben (Bl. *2r): Camerarius solle den lateinischen Xenophon entgegennehmen. Auch wenn dieser häufig in Estiennes Worten um Camerarius' Hilfe gebeten habe, habe er es ertragen müssen, dass ihm diese verwehrt geblieben sei. Für ihn und alle Gelehrten sei dies schmerzlich, für Camerarius hingegen beschämend. Estienne habe sich an Camerarius gewandt, da niemand gerade durch die Lektüre dieses Autors in der Kenntnis der griechischen Sprache solche Fortschritte erzielt habe wie Camerarius. <br>
In dem Widmnungsbrief rügt Estienne Camerarius dafür, ihm bei seinem großen Projekt zu [[Erwähnte Person::Xenophon]] nicht zur Seite gestanden zu haben (Bl. *2r): Camerarius solle den lateinischen Xenophon entgegennehmen. Auch wenn dieser häufig in Estiennes Worten um Camerarius' Hilfe gebeten habe, habe er es ertragen müssen, dass ihm diese verwehrt geblieben sei. Für ihn und alle Gelehrten sei dies schmerzlich, für Camerarius hingegen beschämend. Estienne habe sich an Camerarius gewandt, da niemand gerade durch die Lektüre dieses Autors in der Kenntnis der griechischen Sprache solche Fortschritte erzielt habe wie Camerarius. <br>
Estienne legt im Folgenden seinen Editionsplan dar. Nachdem er nicht auf Camerarius' Mithilfe hoffen konnte, musste er nun selbst die wenige Freizeit, die ihm das Druckerhandwerk lasse, für dieses Vorhaben aufwenden.  
Estienne legt im Folgenden seinen Editionsplan dar. Nachdem er nicht auf Camerarius' Mithilfe hoffen konnte, musste er nun selbst die wenige Freizeit, die ihm das Druckerhandwerk lasse, für dieses Vorhaben aufwenden. Estienne führt sodann die Werke auf die er aufgenommen habe: Zunächst die [[Erwähntes Werk::Filelfo, Xenophontis de paedia Cyri regis Persarum, 1468|Filelfos Übersetzung der "Kyrupädie"]]. Diese habe er etwas überarbeiten und verbessern müssen. An manchen Stelle habe er die Verbesserungen in den Marginalien vermerkt. Zeitdruck habe ihn jedoch gezwungen, manches für die Anmerkungen aufzusparen. 


 
  und von welchen er habe ablassen müssen, (da die Übersetzer noch am Leben seien). Portus habe die "Hellenica" herausgegeben. Daraufhin setzt Estienne seinen Tadel an Camerarius fort. Er zeigt sich empört, dass Camerarius zumindest seine Übersetzung zu "De re equestri" hätte überarbeiten können und dass er Anmerkungen hierzu hätte liefern können. Aber hierüber hinaus hätte er auch noch weitere Hilfe leisten können (Bl. *2v)
  welche Werke er herausgegeben habe und von welchen er habe ablassen müssen, (da die Übersetzer noch am Leben seien). Portus habe die "Hellenica" herausgegeben. Daraufhin setzt Estienne seinen Tadel an Camerarius fort. Er zeigt sich empört, dass Camerarius zumindest seine Übersetzung zu "De re equestri" hätte überarbeiten können und dass er Anmerkungen hierzu hätte liefern können. Aber hierüber hinaus hätte er auch noch weitere Hilfe leisten können (Bl. *2v)


(Jochen Schultheiß)
(Jochen Schultheiß)

Version vom 31. August 2019, 13:47 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
kein passender Brief gefunden
 Briefdatum
Estienne an Camerarius, 15611561 JL
 Briefdatum
Camerarius an Estienne, 13.08.156513 August 1565 JL
Werksigle OCEp
Zitation Estienne an Camerarius, 1561, bearbeitet von Jochen Schultheiß (31.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Xenophon, Xenophontis quae extant opera, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. *2r/v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Henri Estienne
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1561
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datierung des Widmunsgbriefes nach dem Druckjahr.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit En tibi Xenophontem Latinum
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Xenophon, Xenophontis quae extant opera, 1561
Kurzbeschreibung In dem Widmungsbrief muss sich Camerarius den Vorwurf Gefallen lassen, trotz seiner Expertise in Sachen Xenophon den Bitten des Herausgebers um Hilfestellung nicht nachgekommen zu sein.
Anlass
Register Briefe/Widmungsbriefe
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Datumsstempel 31.08.2019
Werksigle OCEp
Zitation Estienne an Camerarius, 1561, bearbeitet von Jochen Schultheiß (31.08.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Xenophon, Xenophontis quae extant opera, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. *2r/v
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Henri Estienne
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1561
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datierung des Widmunsgbriefes nach dem Druckjahr.
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit En tibi Xenophontem Latinum
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Xenophon, Xenophontis quae extant opera, 1561
Kurzbeschreibung In dem Widmungsbrief muss sich Camerarius den Vorwurf Gefallen lassen, trotz seiner Expertise in Sachen Xenophon den Bitten des Herausgebers um Hilfestellung nicht nachgekommen zu sein.
Register Briefe/Widmungsbriefe
Datumsstempel 31.08.2019


Regest

In dem Widmnungsbrief rügt Estienne Camerarius dafür, ihm bei seinem großen Projekt zu Xenophon nicht zur Seite gestanden zu haben (Bl. *2r): Camerarius solle den lateinischen Xenophon entgegennehmen. Auch wenn dieser häufig in Estiennes Worten um Camerarius' Hilfe gebeten habe, habe er es ertragen müssen, dass ihm diese verwehrt geblieben sei. Für ihn und alle Gelehrten sei dies schmerzlich, für Camerarius hingegen beschämend. Estienne habe sich an Camerarius gewandt, da niemand gerade durch die Lektüre dieses Autors in der Kenntnis der griechischen Sprache solche Fortschritte erzielt habe wie Camerarius.
Estienne legt im Folgenden seinen Editionsplan dar. Nachdem er nicht auf Camerarius' Mithilfe hoffen konnte, musste er nun selbst die wenige Freizeit, die ihm das Druckerhandwerk lasse, für dieses Vorhaben aufwenden. Estienne führt sodann die Werke auf die er aufgenommen habe: Zunächst die Filelfos Übersetzung der "Kyrupädie". Diese habe er etwas überarbeiten und verbessern müssen. An manchen Stelle habe er die Verbesserungen in den Marginalien vermerkt. Zeitdruck habe ihn jedoch gezwungen, manches für die Anmerkungen aufzusparen.

und von welchen er habe ablassen müssen, (da die Übersetzer noch am Leben seien). Portus habe die "Hellenica" herausgegeben. Daraufhin setzt Estienne seinen Tadel an Camerarius fort. Er zeigt sich empört, dass Camerarius zumindest seine Übersetzung zu "De re equestri" hätte überarbeiten können und dass er Anmerkungen hierzu hätte liefern können. Aber hierüber hinaus hätte er auch noch weitere Hilfe leisten können (Bl. *2v)

(Jochen Schultheiß)

Anmerkungen

Noreen Humble liest den Brief als eine Beleg für Camerarius' Ruf als Experte für Xenophon (vgl. Humble 2017, S. 174f.)

Forschungsliteratur