Camerarius an Volland, 1539: Unterschied zwischen den Versionen

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Zielort mutmaßlich.
=== Regest ===
Während sich Volland mit Rechtsstreitereien beschäftige, kuriere Camerarius sein (Bein-)leiden in einer Thermalquelle im herkynischen Wald aus. Volland werde sicherlich wissen wollen, welchen Nutzen es ihm gebracht habe. In Wahrheit recht wenig, jedoch tröste ihn die Hoffnung auf einen guten Ausgang.
Ausführliche Zeitenklage über Sittenverfall, Niedergang der Bildung, Einzug des Aberglaubens in die Religion. Davon seien die führenden Männer wie „die kleinen Leute“ überall betroffen.
Hochhalten der Hoffnung, dass die doctrina integra sacrorum die Wolke an Übeln einst auflösen werde. Warum leide Camerarius also dennoch? Es sei ein eisernes oder sogar noch schlimmeres Zeitalter. Solle er also nicht, wie ein gewöhnlicher Mensch, gleichmütig  das  Schicksal ertragen, indem er Bedrückendes mit Ausgelassenem aufwiege? Oder könne es ihm besser gefallen, in abgeschiedener Ruhe gelebt zu haben und, wie im Höhlengleichnis Platons, statt den Dingen selbst nur ihrem Abbild gefolgt zu sein? Bloß nicht! Nichts sei wünschenswerter als die Wahrheit, nichts erstrebenswerter für einen vernünftigen Mensch. Verneinung der Angst vor dem Tod. Rückblick auf die Fehler seines Lebens. Dank an Christus für die Stärke, die er Camerarius gegeben habe, und die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes. In ihr finde er inneren Frieden. Ausführungen zu den Umschwüngen und der Wechselhaftigkeit des menschlichen Schicksals und Lebens, in denen Gottes Wort der einzige feste Bezugspunkt sei. Darauf vertraue Camerarius und Volland solle es auch tun. Wenn er anderer Meinung sei, so solle er ihn eines Besseren belehren. Diese Verse hier litten darunter, dass sich Camerarius in den Thermen befände, jedoch werde er nicht vor dem zuvor festgelegten Zeitpunkt abreisen.
(Michael Pöschmann)

Version vom 26. Juni 2019, 14:51 Uhr



Werksigle OCEp 0161
Zitation Camerarius an Volland, 1539, bearbeitet von Manuel Huth und Michael Pöschmann (26.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0161
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. b1r-b3r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Caspar Volland
Datum 1539
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Note mihi longe cariss. compater usu
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Briefgedichte; Biographisches (Krankheit); Balneologie / Thermenbesuch
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen MH An US: Bin unsicher, ob ich auf der ersten Seite des Briefes den Abschnitt von "Quid faciam" bis "me saepe est frustrata" verstanden habe
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI4
Gegengelesen von Benutzer:MH
Datumsstempel 26.06.2019
Werksigle OCEp 0161
Zitation Camerarius an Volland, 1539, bearbeitet von Manuel Huth und Michael Pöschmann (26.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0161
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. b1r-b3r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Caspar Volland
Datum 1539
Datum gesichert? nein
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Note mihi longe cariss. compater usu
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Briefgedichte; Biographisches (Krankheit); Balneologie / Thermenbesuch
Datumsstempel 26.06.2019


Zielort mutmaßlich.

Regest

Während sich Volland mit Rechtsstreitereien beschäftige, kuriere Camerarius sein (Bein-)leiden in einer Thermalquelle im herkynischen Wald aus. Volland werde sicherlich wissen wollen, welchen Nutzen es ihm gebracht habe. In Wahrheit recht wenig, jedoch tröste ihn die Hoffnung auf einen guten Ausgang.

Ausführliche Zeitenklage über Sittenverfall, Niedergang der Bildung, Einzug des Aberglaubens in die Religion. Davon seien die führenden Männer wie „die kleinen Leute“ überall betroffen.

Hochhalten der Hoffnung, dass die doctrina integra sacrorum die Wolke an Übeln einst auflösen werde. Warum leide Camerarius also dennoch? Es sei ein eisernes oder sogar noch schlimmeres Zeitalter. Solle er also nicht, wie ein gewöhnlicher Mensch, gleichmütig das Schicksal ertragen, indem er Bedrückendes mit Ausgelassenem aufwiege? Oder könne es ihm besser gefallen, in abgeschiedener Ruhe gelebt zu haben und, wie im Höhlengleichnis Platons, statt den Dingen selbst nur ihrem Abbild gefolgt zu sein? Bloß nicht! Nichts sei wünschenswerter als die Wahrheit, nichts erstrebenswerter für einen vernünftigen Mensch. Verneinung der Angst vor dem Tod. Rückblick auf die Fehler seines Lebens. Dank an Christus für die Stärke, die er Camerarius gegeben habe, und die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes. In ihr finde er inneren Frieden. Ausführungen zu den Umschwüngen und der Wechselhaftigkeit des menschlichen Schicksals und Lebens, in denen Gottes Wort der einzige feste Bezugspunkt sei. Darauf vertraue Camerarius und Volland solle es auch tun. Wenn er anderer Meinung sei, so solle er ihn eines Besseren belehren. Diese Verse hier litten darunter, dass sich Camerarius in den Thermen befände, jedoch werde er nicht vor dem zuvor festgelegten Zeitpunkt abreisen.

(Michael Pöschmann)