Camerarius an Volland, 01.05.1551

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Werksigle OCEp 1110
Zitation Camerarius an Volland, 01.05.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Michael Pöschmann (04.07.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1110
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 263-264
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Caspar Volland
Datum 1551/05/01
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum (im Druck fälschlich: "Calend. Mar. 52"); s. Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein;Griechisch
Entstehungsort Leipzig
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Heri audivi venisse huc quendam
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Belagerung Magdeburgs (1550-1551); Biographisches (Reise); Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand validiert
Notizen
Wiedervorlage nein
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI4
Gegengelesen von Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 4.07.2023
Werksigle OCEp 1110
Zitation Camerarius an Volland, 01.05.1551, bearbeitet von Manuel Huth und Michael Pöschmann (04.07.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1110
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 263-264
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Caspar Volland
Datum 1551/05/01
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum ermitteltes Datum (im Druck fälschlich: "Calend. Mar. 52"); s. Hinweise zur Datierung
Sprache Latein;Griechisch
Entstehungsort Leipzig
Zielort Tübingen
Gedicht? nein
Incipit Heri audivi venisse huc quendam
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Belagerung Magdeburgs (1550-1551); Biographisches (Reise); Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552)
Datumsstempel 4.07.2023


Zielort mutmaßlich.

Hinweise zur Datierung

Vermutlich wurde "Maii" zu "Mar" verdruckt und auch das Jahr falsch angegeben, denn:

Regest

Wie Camerarius am Tag zuvor hörte, sei ein Vertreter aus Württemberg (Wolf von Dinstetten? s. Anm.) hier (in Leipzig) eingetroffen, um über Dinge zu verhandeln, über die man bereits in Camerarius‘ Anwesenheit beraten habe (s. Anm.). Dieser Mann schien ihm allerdings nicht so recht geeignet für derartige Beratungen zu sein. Er solle ja gänzlich ungebildet, vielmehr ein Mann des Militärs sein. Darüber habe sich Camerarius sehr gewundert, da die Württemberger ja nach seinem Eindruck sehr bedacht in dieser Angelegenheit vorgingen. Obwohl Volland dies vermutlich zu spät durch den Brief des Camerarius erfahren werde, habe dieser es dennoch für mitteilenswert gehalten.

Man sage, der Kaiser (Karl V.) wolle unbedingt, dass das Konzil erfolgreich verlaufe. Es sei in der Tat ein bedeutendes Unterfangen, aber irgendwie werde (sein Gelingen) durch die (im Vorfeld stattfindenden) Beratungen und durch Verzögerungen in Frage gestellt, und viele hätten keine hohe Meinung mehr davon.

Noch habe Camerarius nicht ihren gemeinsamen Freund (Philipp Melanchthon, vgl. MBW – Regesten online, Nr. 6085.2) getroffen. Von ihm jedoch habe er jedoch gehört, dass das Werk (die Confessio Saxonica) bereits beinahe abgeschlossen sei, über dessen Anfänge er Volland bereits berichtet hatte.

Die Magdeburger schienen, von den eigenen Leuten nicht weniger als vom Feind bedrängt, schon auf Frieden zu sinnen. Dem würde vielleicht nichts im Wege stehen außer den Verhandlungsbedingungen, die nun noch schwerer als zuvor festzulegen seien. Man könne nur noch Gott um Hilfe bitten, dass er ihre Not lindern möge. In dieser Angelegenheit (der Belagerung Magdeburgs und den Friedensverhandlungen) gebe es viele Dinge, die man nicht aussprechen und schon gar nicht Briefen anvertrauen dürfe, und die ganz anders geartet seien als die Gerüchte, die im Volk kursierten.

Klage über den Tod des Rechtsgelehrten Johann Stramburger, der einem Schlaganfall zum Opfer gefallen sei, als sich Camerarius auf Reisen (in Süddeutschland) befand. Auch andere Probleme habe er bei seiner Rückkehr hier vorfinden müssen, sodass er häufig seine hastige Abreise (festinatio) bereue.

Grüße an (Johann) Knoder. Versicherung seiner Dienstbeflissenheit. Lebewohl. Grüße an die Freunde.

(Michael Pöschmann / Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "ein Vertreter aus Württemberg: zur Identifikation mit Wolf von Dinstetten vgl. MBW – Regesten online, Nr. 6065.2 und Kugler, Bernhard: Christoph, Herzog zu Wirtemberg. Bd. 1, Stuttgart 1868, S. 156.
  • "über die man bereits in Camerarius‘ Anwesenheit beraten habe": Camerarius hatte im April Johannes Brenz (und vielleicht auch Volland) getroffen (vgl. [1]). Wahrscheinlich hatte man bereits zu dieser Zeit versucht, eine gemeinsame Position für das Konzil zu finden. Ein weiteres Treffen mit Württemberger Theologen fand im August 1551 in Langensalza statt (vgl. [2] und PKMS 5, Nr. 131 und 172).