Niger an Camerarius, 03.08.1536: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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=== Regest ===
=== Regest ===
Niger freue sich sehr über [[Erwähntes Werk::Camerarius an Niger, 01.06.1536|den Brief des Camerarius]] wegen der Erwähnungen der alten Freunde [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus|(Eobanus) Hessus]] und [[Erwähnte Person::Jakob Micyllus|(Jakob) Micyll]], sowie des mitgeschickten Epitaphs auf [[Erwähnte Person::Euricius Cordus|(Euricius) Cordus]], außerdem weil sie Zeugnisse Camerarius' Wohlwollen ihm gegenüber seien. Zwar habe er dem Wohlwollen nie gezweifelt, doch habe es ihn sehr gefreut, den angenehmen "Duft" der Briefe einzuatmen sowie ein lebendiges Abbild (von Camerarius) vor Augen haben zu können, da doch lange Zeit und große Distanz den Briefaustausch verhindert hätten.
Niger freue sich sehr über [[Erwähntes Werk::Camerarius an Niger, 01.06.1536|den Brief des Camerarius]] wegen der Erwähnungen der alten Freunde [[Erwähnte Person::Helius Eobanus Hessus|(Eobanus) Hessus]] und [[Erwähnte Person::Jakob Micyllus|(Jakob) Micyll]], sowie des mitgeschickten Epitaphs auf [[Erwähnte Person::Euricius Cordus|(Euricius) Cordus]], außerdem weil der Brief Zeugnisse von Camerarius' Wohlwollen ihm gegenüber seien. Zwar habe er an dem Wohlwollen nie gezweifelt, doch habe es ihn sehr gefreut, den angenehmen "Duft" der Briefe einzuatmen sowie ein lebendiges Abbild (von Camerarius) vor Augen haben zu können, da doch lange Zeit und große Distanz den Briefaustausch verhindert hätten.


Er habe von Camerarius' Umzug zu den Schwaben (i.e. nach [[Erwähnter Ort::Tübingen]]) erfahren und sei sich ganz sicher, dass es ihm weder am Willen noch an den Fähigkeiten mangeln werde, dort für den Ruhm der Literatur einzutreten. Dass ihm sowie den Seinen dies zum Nutzen gereichen werde, wünscht Niger von ganzem Herzen.
Er habe von Camerarius' Umzug zu den Schwaben (i.e. nach [[Erwähnter Ort::Tübingen]]) erfahren und sei sich ganz sicher, dass es ihm weder am Willen noch an den Fähigkeiten mangeln werde, dort für den Ruhm der Literatur einzutreten. Dass ihm sowie den Seinen dies zum Nutzen gereichen werde, wünscht Niger von ganzem Herzen.


Im Hinblick auf das, was Camerarius über seinen Gesundheitszustand schrieb, sei Niger aufgrund seiner enormen Verehrung für ihn schwer betrübt. Er hoffe auf gute Besserung, wenn Camerarius auf den Rat des [[Erwähnte Person::Johannes Meckbach|(Johannes) Meckbach]] und der anderen Ärzte hin das Bad aufsuche und den geistigen auch körperliche Übungen vor dem Frühstück und Abendessen hinzufüge. Diese nämlich seien für eine beständige Gesundheit unabdingbar. Unablässige Studien stünden nämlich auf wunderliche Weise der körperlichen Gesundheit im Wege und schwächten sie unmerklich. Folglich solle sich Camerarius bemühen, den Geist von den Studien freizustellen und einige Mühe auf seinen Körper zu verwenden.
Im Hinblick auf das, was Camerarius über seinen Gesundheitszustand schrieb, sei Niger aufgrund seiner enormen Verehrung für ihn schwer betrübt. Er hoffe auf gute Besserung, wenn Camerarius auf den Rat des [[Erwähnte Person::Johannes Meckbach|(Johannes) Meckbach]] und der anderen Ärzte hin das Bad aufsuche und den geistigen auch körperliche Übungen vor dem Frühstück und Abendessen hinzufüge. Diese seien für eine beständige Gesundheit unabdingbar. Unablässige Studien stünden nämlich auf wunderliche Weise der körperlichen Gesundheit im Wege und schwächten sie unmerklich. Folglich solle sich Camerarius bemühen, den Geist von den Studien freizustellen und einige Mühe auf seinen Körper zu verwenden.


Wie er gehört habe, werde [[Erwähnte Person::Johannes Sinapius|(Johannes) Sinapius]] im Herbst zu Camerarius (i.e. nach Tübingen) kommen. Wenn es Sinapius gelänge, die angebotene Stelle (an der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Tübingen)|Universität Tübingen]]) abzulehnen, und wenn man Niger zu guten Konditionen (dorthin) berufen sollte, dann werde er sich gern den Schwaben anschließen, um ihre alte Freundschaft wieder aufleben lassen, und weil er ein Leben an einer Universität anstrebe (''gymnasiorum, in quibus vehementer vivero amo, cupiditate adductus'').
Wie er gehört habe, werde [[Erwähnte Person::Johannes Sinapius|(Johannes) Sinapius]] im Herbst zu Camerarius (i.e. nach Tübingen) kommen. Wenn es Sinapius gelänge, die angebotene Stelle (an der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Tübingen)|Universität Tübingen]]) abzulehnen, und wenn man Niger zu guten Konditionen (dorthin) berufen sollte, dann werde er sich gern den Schwaben anschließen, um ihre alte Freundschaft wieder aufleben lassen, und weil er ein Leben an einer Universität anstrebe (''gymnasiorum, in quibus vehementer vivero amo, cupiditate adductus'').

Version vom 2. Juni 2019, 16:30 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Niger, 01.06.15361 Juni 1536 JL
Niger an Camerarius, nach dem 15.03.153015 März 1530 JL
 Briefdatum
Niger an Camerarius, 03.08.15363 August 1536 JL
 Briefdatum
Niger an Camerarius, 20.08.153620 August 1536 JL
Niger an Camerarius, 12.11.154712 November 1547 JL
Niger an Camerarius, 21.12.155321 Dezember 1553 JL
Werksigle OCEp 0272
Zitation Niger an Camerarius, 03.08.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Michael Pöschmann (02.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0272
Besitzende Institution Erlangen, UB
Signatur, Blatt/Seite Trew, Niger Nr. 1
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K8v-L1r
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Antonius Niger
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1536/08/03
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.J.; ermitteltes Jahr lt. Volger, S. 123; s. auch Hinweise zur Datierung
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Padua
Zielort Tübingen
Gedicht? ja
Incipit Incredibili me voluptate affecerunt literae tuae
Link zur Handschrift http://www.trew-letters.com/CJTrew.aspx
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Epitaphium
Handschrift nicht gesehen
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:HIWI4
Gegengelesen von Benutzer:MH
Datumsstempel 2.06.2019
Werksigle OCEp 0272
Zitation Niger an Camerarius, 03.08.1536, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Michael Pöschmann (02.06.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0272
Besitzende Institution Erlangen, UB
Signatur, Blatt/Seite Trew, Niger Nr. 1
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae Eobani, 1561
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. K8v-L1r
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Antonius Niger
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1536/08/03
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.J.; ermitteltes Jahr lt. Volger, S. 123; s. auch Hinweise zur Datierung
Sprache Latein
Entstehungsort Padua
Zielort Tübingen
Gedicht? ja
Incipit Incredibili me voluptate affecerunt literae tuae
Link zur Handschrift http://www.trew-letters.com/CJTrew.aspx
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Krankheit); Epitaphium
Datumsstempel 2.06.2019


Hinweise zur Datierung

Es handelt sich um die Antwort auf einen Brief vom 01.06.1536 (vgl. Camerarius an Niger, 01.06.1536).

Regest

Niger freue sich sehr über den Brief des Camerarius wegen der Erwähnungen der alten Freunde (Eobanus) Hessus und (Jakob) Micyll, sowie des mitgeschickten Epitaphs auf (Euricius) Cordus, außerdem weil der Brief Zeugnisse von Camerarius' Wohlwollen ihm gegenüber seien. Zwar habe er an dem Wohlwollen nie gezweifelt, doch habe es ihn sehr gefreut, den angenehmen "Duft" der Briefe einzuatmen sowie ein lebendiges Abbild (von Camerarius) vor Augen haben zu können, da doch lange Zeit und große Distanz den Briefaustausch verhindert hätten.

Er habe von Camerarius' Umzug zu den Schwaben (i.e. nach Tübingen) erfahren und sei sich ganz sicher, dass es ihm weder am Willen noch an den Fähigkeiten mangeln werde, dort für den Ruhm der Literatur einzutreten. Dass ihm sowie den Seinen dies zum Nutzen gereichen werde, wünscht Niger von ganzem Herzen.

Im Hinblick auf das, was Camerarius über seinen Gesundheitszustand schrieb, sei Niger aufgrund seiner enormen Verehrung für ihn schwer betrübt. Er hoffe auf gute Besserung, wenn Camerarius auf den Rat des (Johannes) Meckbach und der anderen Ärzte hin das Bad aufsuche und den geistigen auch körperliche Übungen vor dem Frühstück und Abendessen hinzufüge. Diese seien für eine beständige Gesundheit unabdingbar. Unablässige Studien stünden nämlich auf wunderliche Weise der körperlichen Gesundheit im Wege und schwächten sie unmerklich. Folglich solle sich Camerarius bemühen, den Geist von den Studien freizustellen und einige Mühe auf seinen Körper zu verwenden.

Wie er gehört habe, werde (Johannes) Sinapius im Herbst zu Camerarius (i.e. nach Tübingen) kommen. Wenn es Sinapius gelänge, die angebotene Stelle (an der Universität Tübingen) abzulehnen, und wenn man Niger zu guten Konditionen (dorthin) berufen sollte, dann werde er sich gern den Schwaben anschließen, um ihre alte Freundschaft wieder aufleben lassen, und weil er ein Leben an einer Universität anstrebe (gymnasiorum, in quibus vehementer vivero amo, cupiditate adductus).

Segenswunsch und Gruß an Erhard Schnepff und den Doktor Johannes (s. Anm.), den Leibarzt des Füsten (Ulrich von Württemberg), wenn er in Tübingen sei.

(Michael Pöschmann)

Anmerkungen

Literatur und weiterführende Links