Camerarius an Moritz von Hutten, 12.06.15XX: Unterschied zwischen den Versionen

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An den Verhältnissen des Camerarius habe sich nichts geändert. Wenn zur Zeit etwas Schlimmes geschehe, empfinde es Camerarius als nicht so bedrückend, weil er sich mehr um das Allgemeinwohl sorge. Wie Hutten wisse, würden kleinere Sorgen durch größere vertrieben.
An den Verhältnissen des Camerarius habe sich nichts geändert. Wenn zur Zeit etwas Schlimmes geschehe, empfinde es Camerarius als nicht so bedrückend, weil er sich mehr um das Allgemeinwohl sorge. Wie Hutten wisse, würden kleinere Sorgen durch größere vertrieben.


[[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Daniel (Stiebar von Rabeneck)]] habe ihm heute den (diesem Schreiben beiligenden) Brief aus [[Erwähnter Ort::Würzburg]] zur Weiterleitung an Hutten geschickt. Camerarius habe ihn dem Verwalter ihrer Kasse (''quaestorculus'') übergeben. Camerarius glaube, er heiße Brunner.
[[Erwähnte Person::Daniel Stiebar von Rabeneck|Daniel (Stiebar von Rabeneck)]] habe ihm heute den (diesem Schreiben beiligenden) Brief aus [[Erwähnter Ort::Würzburg]] zur Weiterleitung an Hutten geschickt. Camerarius habe ihn dem Verwalter ihrer Kasse (''quaestorculus'') übergeben. Camerarius glaube, er heiße [[Erwähnte Person::Unbekannt (Brunner)|Brunner]].


Grüße an [[Erwähnte Person::Unbekannt (Seckendorff)|Seckendorff]], falls dieser bei Hutten sei. Es würde Camerarius große Freude bereiten, wenn er erfahren würde, dass es ihm gut gehe, denn als Kinder hätten sie beide zusammengelebt; und wie Camerarius später erfahren habe, schätze ihn Seckendorff noch immer und sei ein redlicher Mann.
Grüße an [[Erwähnte Person::Unbekannt (Seckendorff)|Seckendorff]], falls dieser bei Hutten sei. Es würde Camerarius große Freude bereiten, wenn er erfahren würde, dass es ihm gut gehe, denn als Kinder hätten sie beide zusammengelebt; und wie Camerarius später erfahren habe, schätze ihn Seckendorff noch immer und sei ein redlicher Mann.

Version vom 24. Oktober 2017, 16:00 Uhr



Werksigle OCEp 0550
Zitation Camerarius an Moritz von Hutten, 12.06.15XX, bearbeitet von Manuel Huth (24.10.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0550
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 110-111
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Moritz von Hutten
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum 12.06. (o.J.) (Prid. Id. Iunii)
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Debeo tibi gratiam pro munere liberali, quam, ut sentio, persolvo tardius
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Werksigle OCEp 0550
Zitation Camerarius an Moritz von Hutten, 12.06.15XX, bearbeitet von Manuel Huth (24.10.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0550
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Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 110-111
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Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Moritz von Hutten
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Bemerkungen zum Datum 12.06. (o.J.) (Prid. Id. Iunii)
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Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Debeo tibi gratiam pro munere liberali, quam, ut sentio, persolvo tardius
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Regest

Camerarius danke Hutten für sein großzüziges Geschenk (möglicherweise ist die Sendung von Frankenwein gemeint, s. u.). Auch wenn dieser Dank spät komme, sei das immerhin besser als gar nicht zu danken. Aber Hutten solle kein wortreiches oder feierliches Dankesschreiben erwarten, sondern tatsächlich erkennen, dass ihn Camerarius nicht wegen des erhaltenen Geschenkes, sondern wegen seiner Tugend achte und schätze.

Aber wisse Hutten auch, was das für die Zukunft bedeute? Oder glaube Hutten etwa, Camerarius sei mit dem Erzeugnis nur einer Weinlese zufrieden? Er habe ja schon geschrieben, dass Hutten ihm gleichsam tributpflichtig sei, und dies tue Camerarius (nun) umso lieber, als man in diesem Jahr auf eine guten Wein hoffen dürfe. Und wer wisse schon, was danach geschehe? Camerarius höre schon Horaz, wie er ihnend mahnend dasselbe sagen wolle wie der Frau, zu der er in einem Gedicht sprach: "Pflücke den Tag und vertraue so wenig wie möglich auf den folgenden!" (Horaz, Oden, 1, 11, 8) Aber Scherz beiseite (Camerarius wisse, dass Hutten seine Witze nichts gegen seine Scherze habe): Wie stark seien die Grundlagen des Staates und des Friedens erschüttert worden?

Könnte Camerarius nur mit Hutten über diese Dinge reden! Camerarius habe nämlich nicht nur einmal die einzigartige Urteilsfähigkeit Huttens erkennen können. Wer hätte nämlich erwartet, dass jener junge Mann (Identität unklar) mit solcher Umsicht, Energie und Vernunft seinen Aufgaben nachkommen werde? Camerarius glaube, dass dieser junge Mann vom das Schicksal dazu getrieben worden sei, Dinge in Bewegung zu setzen, an die feige Menschen nicht mal zu denken wagten. Aber wo werde es enden? Camerarius frage sich auch jetzt noch, was überhaupt die Anfänge seien, das Ende jedenfalls sei noch lange nicht absehbar. Aber dies wollten sie Gott überlassen.

An den Verhältnissen des Camerarius habe sich nichts geändert. Wenn zur Zeit etwas Schlimmes geschehe, empfinde es Camerarius als nicht so bedrückend, weil er sich mehr um das Allgemeinwohl sorge. Wie Hutten wisse, würden kleinere Sorgen durch größere vertrieben.

Daniel (Stiebar von Rabeneck) habe ihm heute den (diesem Schreiben beiligenden) Brief aus Würzburg zur Weiterleitung an Hutten geschickt. Camerarius habe ihn dem Verwalter ihrer Kasse (quaestorculus) übergeben. Camerarius glaube, er heiße Brunner.

Grüße an Seckendorff, falls dieser bei Hutten sei. Es würde Camerarius große Freude bereiten, wenn er erfahren würde, dass es ihm gut gehe, denn als Kinder hätten sie beide zusammengelebt; und wie Camerarius später erfahren habe, schätze ihn Seckendorff noch immer und sei ein redlicher Mann.

Falls Hutten die Hilfe des Camerarius in irgendeiner Sache benötige, solle er nicht so lange warten, bis Camerarius sie anbiete, sondern rundheraus fragen.

Bitte um Nachricht bezüglich des Bruders Philipp von Hutten.

(Manuel Huth)