Camerarius an Turnèbe, 12.03.1560: Unterschied zwischen den Versionen
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Als Camerarius in seinen Schreibkalender schaute, fand er dort den Namen [[Briefpartner::Adrien Turnèbe|Turnèbes]]. | Als Camerarius in seinen Schreibkalender schaute, fand er dort den Namen [[Briefpartner::Adrien Turnèbe|Turnèbes]]. Da sich ohnehin die Möglichkeit ergab, den Brief durch einen guten und Turnèbe nicht unbekannten Freund ([[Erwähnte Person::Unbekannt]], s. Anm.) zustellen zu lassen, machte sich Camerarius umso fleißiger ans Schreiben. Er wisse nicht, ob Turnèbe den griechischen Brief bereits erhalten habe, den Camerarius ihm erst vor kurzem gesandt hatte (s. Anm.) | ||
[Alles weitere auf Griechisch]: Über die anderen Dinge, die zu hören sehr betrübend und beunruhigend sei, sollten sie doch lieber schweigen (εὔστομα δὴ κεῖσθω nach Herodot) und sie nicht mehr erwähnen aus Zorn über die schändlichen Worte, die der unruhestiftende Wahn der Ungebildeten von allen Seiten hervorzubringen suche. Er komme weder umhin, sich zu beklagen, noch halte er es für unangebracht, wenn man ihn über die Zerstörung der heimischen Kunst klagend antreffe, unfähig, allen seinen Schmerz für sich zu behalten. Jedoch müssten sich die Guten heilen lassen, ohne zu schreien. | |||
Welche andere Möglichkeit der Heilung aber solle sich auftun, was sei auch unverschämter als wenn Turnèbe es nicht ausgehalten hätte, die anderen sich aber noch immer plagen müssten? | Welche andere Möglichkeit der Heilung aber solle sich auftun, was sei auch unverschämter als wenn Turnèbe es nicht ausgehalten hätte, die anderen sich aber noch immer plagen müssten? | ||
[Lateinisch:]: Er erwarte neue Bücher von Turnèbe, denn er könne die Musen, gleichwohl sie verachtet seien, nicht ruhen lassen. Über den Rest werde ihn, wie er hoffe, ihr Freund unterrichten, der bald zurückkommen werde; wenn Turnèbe diesem einen Brief mitgeben wolle, täte er Camerarius einen großen Gefallen. | |||
(Alexander Hubert) | (Alexander Hubert) | ||
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*"einen guten und Turnèbe nicht unbekannten Freund": [[Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560]] ist zu entnehmen, dass Turnèbe zu jener Zeit Kontakt zu [[Erwähnte Person::Hubert Languet]] hatte, der, wie aus [[Camerarius an Turnèbe, 31.08.15XX]] hervorgeht, durchaus Briefe zwischen den | *"Als Camerarius in seinen Schreibkalender schaute...": Der Satz kann nur bedeuten, daß der Tag der Briefabfassung der Namenstag des Turnèbe war. Allerdings gelten als Namenstage des Hadrianus der 9. Januar und der 8. September. | ||
*" | *"einen guten und Turnèbe nicht unbekannten Freund": [[Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560]] ist zu entnehmen, dass Turnèbe zu jener Zeit Kontakt zu [[Erwähnte Person::Hubert Languet]] hatte, der, wie aus [[Camerarius an Turnèbe, 31.08.15XX]] hervorgeht, durchaus Briefe zwischen den Camerarii und Turnèbe zugestellt hat. Somit könnte es sich auch hier um ihn handeln. | ||
*"den griechischen Brief..., den Camerarius ihm erst vor kurzem gesandt hatte": Dies bezieht sich wohl auf [[Erwähntes Werk::Camerarius an Turnèbe, 1559]]. [[Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560]] lässt annehmen, dass Turnèbe darauf aufgrund einer Krankheit noch nicht hatte antworten können, so dass Camerarius den vorliegenden Brief nachschickt. |
Version vom 11. November 2018, 14:16 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0804 |
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Zitation | Camerarius an Turnèbe, 12.03.1560, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (11.11.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0804 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 446-447 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Adrien Turnèbe |
Datum | 1560/03/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 4. Id. Martii. Anno 60 |
Unscharfes Datum Beginn | 1560/03/12 |
Unscharfes Datum Ende | 1560/03/12 |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum forte, ut solemus, hodie |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Werkanfrage |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Warum unscharfes Datum? US
Anmerkung 1 zum Datum hinzugefügt, US -> Auswirkung auf ungesichertes Datum? US Absatz "Welche andere Möglichkeit" mir etwas unklar US |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:JS; Benutzer:US |
Datumsstempel | 11.11.2018 |
Werksigle | OCEp 0804 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Turnèbe, 12.03.1560, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (11.11.2018), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0804 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 446-447 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Adrien Turnèbe |
Datum | 1560/03/12 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 4. Id. Martii. Anno 60 |
Unscharfes Datum Beginn | 1560/03/12 |
Unscharfes Datum Ende | 1560/03/12 |
Sprache | Latein;Griechisch |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum forte, ut solemus, hodie |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Werkanfrage |
Datumsstempel | 11.11.2018 |
Regest
Als Camerarius in seinen Schreibkalender schaute, fand er dort den Namen Turnèbes. Da sich ohnehin die Möglichkeit ergab, den Brief durch einen guten und Turnèbe nicht unbekannten Freund (Unbekannt, s. Anm.) zustellen zu lassen, machte sich Camerarius umso fleißiger ans Schreiben. Er wisse nicht, ob Turnèbe den griechischen Brief bereits erhalten habe, den Camerarius ihm erst vor kurzem gesandt hatte (s. Anm.)
[Alles weitere auf Griechisch]: Über die anderen Dinge, die zu hören sehr betrübend und beunruhigend sei, sollten sie doch lieber schweigen (εὔστομα δὴ κεῖσθω nach Herodot) und sie nicht mehr erwähnen aus Zorn über die schändlichen Worte, die der unruhestiftende Wahn der Ungebildeten von allen Seiten hervorzubringen suche. Er komme weder umhin, sich zu beklagen, noch halte er es für unangebracht, wenn man ihn über die Zerstörung der heimischen Kunst klagend antreffe, unfähig, allen seinen Schmerz für sich zu behalten. Jedoch müssten sich die Guten heilen lassen, ohne zu schreien.
Welche andere Möglichkeit der Heilung aber solle sich auftun, was sei auch unverschämter als wenn Turnèbe es nicht ausgehalten hätte, die anderen sich aber noch immer plagen müssten?
[Lateinisch:]: Er erwarte neue Bücher von Turnèbe, denn er könne die Musen, gleichwohl sie verachtet seien, nicht ruhen lassen. Über den Rest werde ihn, wie er hoffe, ihr Freund unterrichten, der bald zurückkommen werde; wenn Turnèbe diesem einen Brief mitgeben wolle, täte er Camerarius einen großen Gefallen.
(Alexander Hubert)
Anmerkungen
- "Als Camerarius in seinen Schreibkalender schaute...": Der Satz kann nur bedeuten, daß der Tag der Briefabfassung der Namenstag des Turnèbe war. Allerdings gelten als Namenstage des Hadrianus der 9. Januar und der 8. September.
- "einen guten und Turnèbe nicht unbekannten Freund": Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560 ist zu entnehmen, dass Turnèbe zu jener Zeit Kontakt zu Hubert Languet hatte, der, wie aus Camerarius an Turnèbe, 31.08.15XX hervorgeht, durchaus Briefe zwischen den Camerarii und Turnèbe zugestellt hat. Somit könnte es sich auch hier um ihn handeln.
- "den griechischen Brief..., den Camerarius ihm erst vor kurzem gesandt hatte": Dies bezieht sich wohl auf Camerarius an Turnèbe, 1559. Turnèbe an Camerarius, 23.05.1560 lässt annehmen, dass Turnèbe darauf aufgrund einer Krankheit noch nicht hatte antworten können, so dass Camerarius den vorliegenden Brief nachschickt.