Camerarius an Carinus, 01.01.1535: Unterschied zwischen den Versionen
JS (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
JS (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
}} | }} | ||
===Regest=== | ===Regest=== | ||
Widmungsbrief an den jungen und vielversprechenden Ludwig Carinus. Camerarius lobt den hohen Wert der Werke aus den antiken Sophistenschulen. Er selbst habe die Schriften einst von Vincentius Obsopoeus erhalten. Dieser wiederum habe die Schriften aus einem "sehr alten Codex" (''e pervetusto codice'') des Christoph Pistorius abgeschrieben (''descripsisset''). Camerarius habe Opspoeus darum gebeten, eine lateinische Übersetzung des Πρεσβευτικόν zu erstellen. Als dieser aber krank wurde und die Druckerei nach der Übersetzung verlangte, habe Camerarius eine eigene eingereicht. Es folgt eine kurze Angabe über den Inhalt der Schriften, die auch Wertungen zu den Werken enthält. Libanios habe allen der Glanzpunkte der Rhetorik (ληκύθους = das Gelbe vom Ei) aufgewandt, so dass außer Achill keinem weiteren Redner Paltz eingeräumt habe. Bei Homer sei zwar "alles viel dichter" (multo sunt omnia apud Homerum pressiora), trotzdem sei nach Camerarius' Geschmack auch bei Libanios manches "dünn" (''tenuia'') und stehe nicht in Übereinstimmung mit den Charakteren (''a persona dicentis abhorrentia'') | Widmungsbrief an den jungen und vielversprechenden Ludwig Carinus. Camerarius lobt den hohen Wert der Werke aus den antiken Sophistenschulen. Er selbst habe die Schriften einst von Vincentius Obsopoeus erhalten. Dieser wiederum habe die Schriften aus einem "sehr alten Codex" (''e pervetusto codice'') des Christoph Pistorius abgeschrieben (''descripsisset''). Camerarius habe Opspoeus darum gebeten, eine lateinische Übersetzung des Πρεσβευτικόν zu erstellen. Als dieser aber krank wurde und die Druckerei nach der Übersetzung verlangte, habe Camerarius eine eigene eingereicht. <br /> | ||
Es folgt eine kurze Angabe über den Inhalt der Schriften, die auch Wertungen zu den Werken enthält. Libanios habe allen der Glanzpunkte der Rhetorik (ληκύθους = das Gelbe vom Ei) aufgewandt, so dass außer Achill keinem weiteren Redner Paltz eingeräumt habe. Bei Homer sei zwar "alles viel dichter" (multo sunt omnia apud Homerum pressiora), trotzdem sei nach Camerarius' Geschmack auch bei Libanios manches "dünn" (''tenuia'') und stehe nicht in Übereinstimmung mit den Charakteren (''a persona dicentis abhorrentia'').<br /> | |||
Seine παραφράσεις der beiden zugrunde liegenden Homerstellen stuft er als "kindlich stammelnd" ein (pueriliter balbutientes καὶ ὑποψελλίζοντες). Ziel sei es gewesen, andere Gelehrte zu vergleichbaren Unternehmungen anzuregen. |
Version vom 7. März 2017, 19:19 Uhr
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
|
|
kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp Carinus (E), 01.01.1535 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Carinus, 01.01.1535, bearbeitet von Jochen Schultheiß (07.03.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_Carinus_(E),_01.01.1535 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Aristides, Πρεσβευτικός, 1535 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 3-12 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Ludwig Carinus |
Datum | 1535/01/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung am Ende des Briefes. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Aristides, Πρεσβευτικός, 1535 |
Kurzbeschreibung | Widmungsbrief an den jungen und vielversprechenden Ludwig Carinus, der als Vorwort zu den folgenden Editionen und Übersetzungen dient. |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 7.03.2017 |
Werksigle | OCEp Carinus (E), 01.01.1535 |
---|---|
Zitation | Camerarius an Carinus, 01.01.1535, bearbeitet von Jochen Schultheiß (07.03.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_Carinus_(E),_01.01.1535 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Aristides, Πρεσβευτικός, 1535 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 3-12 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Ludwig Carinus |
Datum | 1535/01/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung am Ende des Briefes. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Aristides, Πρεσβευτικός, 1535 |
Kurzbeschreibung | Widmungsbrief an den jungen und vielversprechenden Ludwig Carinus, der als Vorwort zu den folgenden Editionen und Übersetzungen dient. |
Datumsstempel | 7.03.2017 |
Regest
Widmungsbrief an den jungen und vielversprechenden Ludwig Carinus. Camerarius lobt den hohen Wert der Werke aus den antiken Sophistenschulen. Er selbst habe die Schriften einst von Vincentius Obsopoeus erhalten. Dieser wiederum habe die Schriften aus einem "sehr alten Codex" (e pervetusto codice) des Christoph Pistorius abgeschrieben (descripsisset). Camerarius habe Opspoeus darum gebeten, eine lateinische Übersetzung des Πρεσβευτικόν zu erstellen. Als dieser aber krank wurde und die Druckerei nach der Übersetzung verlangte, habe Camerarius eine eigene eingereicht.
Es folgt eine kurze Angabe über den Inhalt der Schriften, die auch Wertungen zu den Werken enthält. Libanios habe allen der Glanzpunkte der Rhetorik (ληκύθους = das Gelbe vom Ei) aufgewandt, so dass außer Achill keinem weiteren Redner Paltz eingeräumt habe. Bei Homer sei zwar "alles viel dichter" (multo sunt omnia apud Homerum pressiora), trotzdem sei nach Camerarius' Geschmack auch bei Libanios manches "dünn" (tenuia) und stehe nicht in Übereinstimmung mit den Charakteren (a persona dicentis abhorrentia).
Seine παραφράσεις der beiden zugrunde liegenden Homerstellen stuft er als "kindlich stammelnd" ein (pueriliter balbutientes καὶ ὑποψελλίζοντες). Ziel sei es gewesen, andere Gelehrte zu vergleichbaren Unternehmungen anzuregen.