Camerarius an Stiebar, 09.01.1552: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Regest ===
Auch wenn Camerarius' schlimme Befürchtungen durch die jüngsten Gerüchte zerstreut wurden, wollte er dennoch Stiebar keine unzuverlässigen Nachrichten schreiben.
Vermutlich habe Stiebar seinen letzten Brief erhalten.
Camerarius könne bekräftigen, dass ihr Fürst ([[Erwähnte Person::Moritz (Sachsen)|Moritz von Sachsen]]) bisher an keinen aufständischen Handlungen teilgenommen habe und Camerarius auch nicht wolle, dass er durch etwas dazu genötigt werde. Als einziger strebe er Frieden für Deutschland an, weil er die für die Belagerung ([[Erwähnter Ort::Magdeburg|Magdeburgs]]) ausgehobenen Truppen entlassen habe. Was die Zukunft bringe, wisse Camerarius nicht. Er habe nämlich gehört, dass es andernorts große Kriegszurüstungen gebe und dass nicht einmal der Beginn eines Feldzuges verheimlicht werde. Er würde mehr – unzuverlässige wie zuverlässige Nachrichen – darüber schreiben, wenn er nicht darauf vertraue, dass Stiebar es genauer von dem Mann ([[Erwähnte Person::Philipp Melanchthon]]; s. Anm.) erfahren könne, dem Camerarius als ehemaligen Lehrer Stiebars Grüße übermitteln sollte, wie Stiebar geschrieben hatte. Wenn er sich nicht täusche, wolle (Melanchthon) innerhalb von acht Tagen nach [[Erwähnter Ort::Nürnberg]] reisen und dort eine Weile bleiben. Camerarius rate Stiebar zu einem Treffen (in Nürnberg). Stiebar könne von [[Erwähnte Person::Hieronymus Baumgartner d.Ä.|Hieronymus (Baumgartner)]] leicht in Erfahrung bringen, wo sie sich treffen könnten.
Sorgen angesichts der gefährlichen Situation in Deutschland. Man müsse Zuflucht in der Gnade Gottes suchen.
Segenswunsch.
[[Erwähnte Person::Franz Kram]] [[Gesprächspartner::Franz Kram| ]] sei in diesen Tagen bei Camerarius gewesen. Er habe sich mit einem ehrenhaften und wohlhabenden Mädchen ([[Erwähnte Person::Anna Kram|Anna Schiltel]]) verlobt. Er lasse Stiebar grüßen.
Grüße von der Familie des Camerarius. Lebewohl.
(Manuel Huth)
=== Anmerkungen ===
* "dass Stiebar es genauer von dem Mann": Dass mit dem Mann Melanchthon gemeint ist, legt auch die Tatsache nahe, dass Melanchthon in einem Brief aus Nürnberg vom 09.02.1552 ([https://melanchthon.hadw-bw.de/regesten.html MBW], Nr. 6339) von einem Treffen mit Stiebar berichtet. Hintergrund der Reise ist das Konzil von Trient, dessen Besuch Melanchthon geplant hatte. Er kam jedoch nur bis Nürnberg, wo er sich bis Mitte März aufhielt, um dann nach Wittenberg zurückzukehren.
=== Literatur und weiterführende Links ===
=== Literatur und weiterführende Links ===
* [[Woitkowitz 2003]], S. 235-236; 249
* [[Woitkowitz 2003]], S. 235-236; 249

Aktuelle Version vom 29. Juni 2023, 19:25 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 29.12.155129 Dezember 1551 JL
Camerarius an Stiebar, 18.12.155118 Dezember 1551 JL
Camerarius an Stiebar, 17.10.155117 Oktober 1551 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 09.01.15529 Januar 1552 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 29.01.155229 Januar 1552 JL
Camerarius an Stiebar, 10.02.155210 Februar 1552 JL
Camerarius an Stiebar, 01.03.15521 März 1552 JL
Werksigle OCEp 1072
Zitation Camerarius an Stiebar, 09.01.1552, bearbeitet von Manuel Huth (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1072
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 216-217
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1552/01/09
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 5. Id. Ianuarii
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Etsi ea rumoribus dissipantur
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Politische Neuigkeiten; Fürstenaufstand (1552); Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552); Belagerung Magdeburgs (1550-1551)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:VG
Datumsstempel 29.06.2023
Werksigle OCEp 1072
Zitation Camerarius an Stiebar, 09.01.1552, bearbeitet von Manuel Huth (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1072
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 216-217
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1552/01/09
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 5. Id. Ianuarii
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Etsi ea rumoribus dissipantur
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Politische Neuigkeiten; Fürstenaufstand (1552); Konzil von Trient, II. Trienter Periode (1551-1552); Belagerung Magdeburgs (1550-1551)
Datumsstempel 29.06.2023


Regest

Auch wenn Camerarius' schlimme Befürchtungen durch die jüngsten Gerüchte zerstreut wurden, wollte er dennoch Stiebar keine unzuverlässigen Nachrichten schreiben.

Vermutlich habe Stiebar seinen letzten Brief erhalten.

Camerarius könne bekräftigen, dass ihr Fürst (Moritz von Sachsen) bisher an keinen aufständischen Handlungen teilgenommen habe und Camerarius auch nicht wolle, dass er durch etwas dazu genötigt werde. Als einziger strebe er Frieden für Deutschland an, weil er die für die Belagerung (Magdeburgs) ausgehobenen Truppen entlassen habe. Was die Zukunft bringe, wisse Camerarius nicht. Er habe nämlich gehört, dass es andernorts große Kriegszurüstungen gebe und dass nicht einmal der Beginn eines Feldzuges verheimlicht werde. Er würde mehr – unzuverlässige wie zuverlässige Nachrichen – darüber schreiben, wenn er nicht darauf vertraue, dass Stiebar es genauer von dem Mann (Philipp Melanchthon; s. Anm.) erfahren könne, dem Camerarius als ehemaligen Lehrer Stiebars Grüße übermitteln sollte, wie Stiebar geschrieben hatte. Wenn er sich nicht täusche, wolle (Melanchthon) innerhalb von acht Tagen nach Nürnberg reisen und dort eine Weile bleiben. Camerarius rate Stiebar zu einem Treffen (in Nürnberg). Stiebar könne von Hieronymus (Baumgartner) leicht in Erfahrung bringen, wo sie sich treffen könnten.

Sorgen angesichts der gefährlichen Situation in Deutschland. Man müsse Zuflucht in der Gnade Gottes suchen.

Segenswunsch.

Franz Kram sei in diesen Tagen bei Camerarius gewesen. Er habe sich mit einem ehrenhaften und wohlhabenden Mädchen (Anna Schiltel) verlobt. Er lasse Stiebar grüßen.

Grüße von der Familie des Camerarius. Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "dass Stiebar es genauer von dem Mann": Dass mit dem Mann Melanchthon gemeint ist, legt auch die Tatsache nahe, dass Melanchthon in einem Brief aus Nürnberg vom 09.02.1552 (MBW, Nr. 6339) von einem Treffen mit Stiebar berichtet. Hintergrund der Reise ist das Konzil von Trient, dessen Besuch Melanchthon geplant hatte. Er kam jedoch nur bis Nürnberg, wo er sich bis Mitte März aufhielt, um dann nach Wittenberg zurückzukehren.

Literatur und weiterführende Links