Camerarius an Crato, 25.05.1567: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Eine ausführliche Erschließung des Briefwechsels zwischen Johannes Crato und Joachim Camerarius ist bereits vom Projekt "Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700)" geplant. In die Datenbank "Opera Camerarii" wurden daher nur die Rohdaten aufgenommen (also keine Regesten und Semantisierungen). Genauere Informationen zu diesem Brief finden Sie unter folgendem Link: http://www.aerztebriefe.de/id/00005106
Abschrift: [[Paris, BSG]], Ms 1456, Bl. 465v-466v (https://archive.org/details/MS1456). Mutmaßlicher Zielort: Breslau oder Wien.
 
=== Regest ===
Während sich Camerarius hier (in [[Erwähnter Ort::Nürnberg]]) teilweise freiwillig, teilweise unfreiwillig aufhalte, habe er zwei Briefe von Crato erhalten und zwei an ihn verschickt ([[OCEp 1190]] und [[OCEp 1187]]). Aber in Bezug auf Cratos Reisen habe er sich getäuscht. Crato sei jetzt vermutlich beim Kaiser ([[Erwähnte Person::Maximilian II. (HRR)|Maximilian II.]]). Cratos familiäre Verhältnisse und die privaten Probleme, über die er geschrieben habe, ließen Camerarius Mitleid empfinden. Er bete zu Gott. Er habe bemerkt, dass Crato seine Sorgen im Vergleich zu den Problemen des Staates gering erscheinen. Wortreiche Zeitenklage und Hoffnung auf Gott.
 
Camerarius habe eigentlich nach [[Erwähnter Ort::Leipzig]] zurückkehren wollen, aber Einiges habe ihn davon abgehalten. Sein chronisches und unheilbares (Nieren-)leiden mache Reisen sehr beschwerlich. Innerhalb eines Monats wolle er die Reise antreten. Wie er erfahren habe, sei seine Anwesenheit in der [[Erwähnte Körperschaft::Universität (Leipzig)]] erforderlich. Hier habe er fast die ganze Zeit mit Schreiben verbracht und Geschichten (<i>historica</i>) aus verschiedenen Büchlein gesammelt. Gewöhnlich heiße Crato alle Schriften von Camerarius gut, aber nach der Edition werden sie bestimmt auch anderen gefallen, wenn es überhaupt noch Menschen gebe, die gemäß der pythagoreischen Lehre die Musen für besser als die Sirenen halten. Er habe begonnen, die [[Erwähntes Werk::Camerarius, De rebus Turcicis, 1598|<i>Narrationes de rebus turcicis</i>]] auszuarbeiten. Er glaube weder allgemein bekanntes noch nutzloses Wissen gesammelt zu haben. Während er dies schreibe, sei ihm das Bild des neuen türkischen Sultans ([[Erwähnte Person::Selim II. (Osmanisches Reich)|Selim II.]]) gebracht worden. Während er es ansehe, werde er von Trauer über die Vergangenheit und Angst vor der Zukunft erfüllt, wenn er daran denke, welches Unheil diese Barbaren über die Welt brachten. Zeitenklage.
 
Lebewohl.
 
(Manuel Huth)
 
=== Literatur und weiterführende Links ===
* https://www.aerztebriefe.de/id/00005106

Aktuelle Version vom 14. November 2022, 16:10 Uhr



Chronologisch vorhergehende Briefe
Briefe mit demselben Datum
Chronologisch folgende Briefe
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 24.04.156724 April 1567 JL
Camerarius an Crato, 11.04.156711 April 1567 JL
Camerarius an Crato, 22.12.156622 Dezember 1566 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 25.05.156725 Mai 1567 JL
 Briefdatum
Camerarius an Crato, 20.11.156720 November 1567 JL
Camerarius an Crato, 25.11.156725 November 1567 JL
Camerarius an Crato, mutmaßlich 15681568 JL
Werksigle OCEp 1188
Zitation Camerarius an Crato, 25.05.1567, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (14.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1188
Besitzende Institution Wroclaw, UB
Signatur, Blatt/Seite R 246, Bl. 46, Nr. 41
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 382-384
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1567/05/25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Jahr nur im Druck
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Breslau;Wien
Gedicht? nein
Incipit Dum hic partim volens desideo
Link zur Handschrift http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=55576
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Reise); Biographisches (Krankheit)
Handschrift gesehen
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen VG, 14.11.22: "Narrationes de rebus turcicis": da das ein Druck von 1598 ist, vielleicht besser die enthaltenen Werke verlinken (OC 0947-48).
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK
Gegengelesen von Benutzer:VG
Datumsstempel 14.11.2022
Werksigle OCEp 1188
Zitation Camerarius an Crato, 25.05.1567, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (14.11.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1188
Besitzende Institution Wroclaw, UB
Signatur, Blatt/Seite R 246, Bl. 46, Nr. 41
Ausreifungsgrad Original
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 382-384
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Johannes Crato
Datum 1567/05/25
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Jahr nur im Druck
Sprache Latein
Entstehungsort Nürnberg
Zielort Breslau;Wien
Gedicht? nein
Incipit Dum hic partim volens desideo
Link zur Handschrift http://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra/docmetadata?id=55576
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Reise); Biographisches (Krankheit)
Datumsstempel 14.11.2022


Abschrift: Paris, BSG, Ms 1456, Bl. 465v-466v (https://archive.org/details/MS1456). Mutmaßlicher Zielort: Breslau oder Wien.

Regest

Während sich Camerarius hier (in Nürnberg) teilweise freiwillig, teilweise unfreiwillig aufhalte, habe er zwei Briefe von Crato erhalten und zwei an ihn verschickt (OCEp 1190 und OCEp 1187). Aber in Bezug auf Cratos Reisen habe er sich getäuscht. Crato sei jetzt vermutlich beim Kaiser (Maximilian II.). Cratos familiäre Verhältnisse und die privaten Probleme, über die er geschrieben habe, ließen Camerarius Mitleid empfinden. Er bete zu Gott. Er habe bemerkt, dass Crato seine Sorgen im Vergleich zu den Problemen des Staates gering erscheinen. Wortreiche Zeitenklage und Hoffnung auf Gott.

Camerarius habe eigentlich nach Leipzig zurückkehren wollen, aber Einiges habe ihn davon abgehalten. Sein chronisches und unheilbares (Nieren-)leiden mache Reisen sehr beschwerlich. Innerhalb eines Monats wolle er die Reise antreten. Wie er erfahren habe, sei seine Anwesenheit in der Universität (Leipzig) erforderlich. Hier habe er fast die ganze Zeit mit Schreiben verbracht und Geschichten (historica) aus verschiedenen Büchlein gesammelt. Gewöhnlich heiße Crato alle Schriften von Camerarius gut, aber nach der Edition werden sie bestimmt auch anderen gefallen, wenn es überhaupt noch Menschen gebe, die gemäß der pythagoreischen Lehre die Musen für besser als die Sirenen halten. Er habe begonnen, die Narrationes de rebus turcicis auszuarbeiten. Er glaube weder allgemein bekanntes noch nutzloses Wissen gesammelt zu haben. Während er dies schreibe, sei ihm das Bild des neuen türkischen Sultans (Selim II.) gebracht worden. Während er es ansehe, werde er von Trauer über die Vergangenheit und Angst vor der Zukunft erfüllt, wenn er daran denke, welches Unheil diese Barbaren über die Welt brachten. Zeitenklage.

Lebewohl.

(Manuel Huth)

Literatur und weiterführende Links