Camerarius an Opsopoeus, 1535
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0447 |
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Zitation | Camerarius an Opsopoeus, 1535, bearbeitet von Jochen Schultheiß (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0447 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. S8v-T1v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 317-318 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Vincentius Opsopoeus |
Datum | 1535 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; Camerarius spricht davon, er habe Opsopoeus die angeforderten Verse für sein Werk De arte bibendi zugesandt. Da der Widmungsbrief des Opsopoeus zu diesem Gedicht auf den Januar 1536 datiert, ist eine Absendung des vorliegenden Briefes am Ende des Jahres 1535 wahrscheinlich (bestätigt von Torsten Woitkowitz). |
Unscharfes Datum Beginn | 1535/12/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1535/12/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Ansbach |
Gedicht? | nein |
Incipit | Si igitur ita fert animus, neque audire vis amicum consulentem fideliter |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Poetik; Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | nicht gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 29.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0447 |
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Zitation | Camerarius an Opsopoeus, 1535, bearbeitet von Jochen Schultheiß (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0447 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. S8v-T1v |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 317-318 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Vincentius Opsopoeus |
Datum | 1535 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; Camerarius spricht davon, er habe Opsopoeus die angeforderten Verse für sein Werk De arte bibendi zugesandt. Da der Widmungsbrief des Opsopoeus zu diesem Gedicht auf den Januar 1536 datiert, ist eine Absendung des vorliegenden Briefes am Ende des Jahres 1535 wahrscheinlich (bestätigt von Torsten Woitkowitz). |
Unscharfes Datum Beginn | 1535/12/01 |
Unscharfes Datum Ende | 1535/12/31 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Ansbach |
Gedicht? | nein |
Incipit | Si igitur ita fert animus, neque audire vis amicum consulentem fideliter |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Poetik; Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 29.03.2023 |
Entstehungs- und Zielort: Vorschlag Torsten Woitkowitz.
Regest
Wenn Opsopoeus es so wolle und nicht auf den Rat des Freundes höre, dann solle er so handeln, wie er es für richtig halte. Es geschehe auf seine Gefahr. Camerarius wolle ihn nicht mehr zurückhalten. Er solle jedoch bedenken, was der schreckliche Krieg alles mit sich bringe (Anm. 1).
Opsopoeus' Brief habe Camerarius zu spät erhalten. Er sei von Opsopoeus auf den 3. April datiert, Camerarius habe ihn jedoch erst am 13. Juni erhalten. Camerarius äußert seine Betroffenheit über den Tod des Vaters des Kanzlisten (Anm. 2). Dieser werde jedoch den Verlust aufgrund seiner Weisheit verarbeiten können. Opsopoeus solle ihm einen Gruß ausrichten.
Was seine Heliodor-Ausgabe anbelange, wolle Camerarius Opsopoeus beglückwünschen. Gegenwärtig sei Camerarius jedoch von fremden und eigenen Angelegenheiten gänzlich in Beschlag genommen. Camerarius wünsche, er könnte mit dem Adressaten und dem Kanzlisten sich darüber unterhalten, worum es sich dabei handle; darüber zu schreiben sei zu unsicher.
Camerarius habe einen Aufenthalt in einem nahegelegenen Heilbad hinter sich. Dies sei keine natürliche, sondern eine beheizte Quelle. Das Bad habe zwar beträchtliche Erwartungen geweckt, jedoch keine spürbare Hilfe gebracht.
Die Verse, um die Opsopoeus gebeten habe, habe Camerarius ihm zugesandt (Anm. 3). Mit ihnen werde Opsopoeus sein Büchlein jedoch nur verunstalten. Mit seinem Werk werde Opsopoeus allerdings nur schwer den Leser von seiner Nüchternheit überzeugen können (Quem si emiseris, non persuadebis facile omnibus id, quod scribis, de sobrietate tua). Auch die Aussage Catulls sei nicht ernstzunehmen, wonach der Dichter selbst integer sein müsse, seine Verse hingegen nicht (Catull c. 16, 5-6, in Camerarius' Wortlaut: castum esse decet pium poetam ipsum, versiculos nihil necesse est). Hierzu fügt er ein weiteres Zitat Ovids, das die Dichterkonzeption Catulls untermauert, indem es ebenso den Unterschied zwischen Leben und Werk eines Dichters herausstreicht (trist. 2, 253, in Camerarius' Wortlaut: crede mihi, distant mores a carmine nostri). Gegen diese Äußerungen gibt Camerarius zu bedenken, dass in der Allgemeinheit davon ausgegangen werde, dass die innere Haltung mit der sprachlichen Äußerung übereinstimme (Cum oratione enim sententiam animi congruere existimatur). Aber, wie Camerarius bemerke, kümmere sich Opsopoeus nicht um die Meinung des Volkes (Sed vulgus, ut intelligo, non curas.). Nun habe er erreicht, was er gewollt habe (Habes igitur quod petiisti).
(Jochen Schultheiß)
Anmerkungen
- In der Ausgabe von 1595 ist der Adressat nicht genannt und der Brief wurde gegenüber der Ausgabe von 1568 verändert abgedruckt.
- Anm. 1: Um welchen Sachverhalt es zu Gedichtbeginn geht, ist heute nicht mehr zu erschließen. Möglicherweise geht es hier schon um die Publikation von "De arte bibendi", vor deren Konsequenzen Camerarius Opsopoeus warnt.
- Anm. 2: Mit dem Kanzlisten ist hier möglicherweise Sebastian Heller gemeint, seit 1533 Kanzler Markgraf Georgs von Brandenburg-Ansbach (Hinweis Torsten Woitkowitz).
- Anm. 3: Hiermit sind das lateinische und das griechische Epigramm gemeint, die seit dem Erstdruck als Paratexte des Gedichts "De arte bibendi libri tres" abgedruckt werden. In Camerarius' Briefwechsel ist noch ein weiteres griechisches Begleitepigramm zu Opsopoeus' Werk über die "Kunst des Trinkens" überliefert. Bei diesem ist es jedoch nicht zu einer Publikation gekommen.
Forschungsliteratur
- Fontaine 2020, S. XVII-XIX zum Briefwechsel zwischen Camerarius und Opsopoeus bezüglich der "Ars bibendi".