Camerarius an Lazius, 12.02.1553
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0768 |
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Zitation | Camerarius an Lazius, 12.02.1553, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (20.11.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0768 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10431(1, Nr. 26 (Blatt 70r-v) und 31 (Blatt 83r) |
Ausreifungsgrad | Konzept |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 362-364 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Wolfgang Lazius |
Datum | 1553-02-12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | prid. Id. Februarij (o.J.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum huc nuper venissem, dimittente nos Academia Lipsica |
Link zur Handschrift | https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111894-5 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Reise); Geschichtsschreibung; Babenberger Fehde (Anfang 10. Jh.); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Handschrift | gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | AH, 17.07.2023: Der Rest des Autographs findet sich unter Nr. 31 und ist damit nicht verloren!!!
Wurde korrigiert, US 20.11.23 |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:US; Benutzer:AK |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 20.11.2023 |
Werksigle | OCEp 0768 |
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Zitation | Camerarius an Lazius, 12.02.1553, bearbeitet von Manuel Huth, Ulrich Schlegelmilch und Anne Kram (20.11.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0768 |
Besitzende Institution | München, BSB |
Signatur, Blatt/Seite | Clm 10431(1, Nr. 26 (Blatt 70r-v) und 31 (Blatt 83r) |
Ausreifungsgrad | Konzept |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 362-364 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Wolfgang Lazius |
Datum | 1553-02-12 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | prid. Id. Februarij (o.J.); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum huc nuper venissem, dimittente nos Academia Lipsica |
Link zur Handschrift | https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00111894-5 |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Reise); Geschichtsschreibung; Babenberger Fehde (Anfang 10. Jh.); Briefe/Redaktionelle Überarbeitung |
Datumsstempel | 20.11.2023 |
Hinweise zur Datierung
Aus Camerarius' Erwähnung, dass er sich wegen der Pest in Leipzig in Nürnberg aufhalte, kann der Brief mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Jahr 1553 datiert werden. Damit korrespondiert auch die Erwähnung der einige Jahre zurückliegenden Edition von Lazius' Stadtgeschichte Wiens aus dem Jahr 1546.
Regest
Camerarius sei neulich hierher (nach Nürnberg) gekommen, da ihn die Universität Leipzig wegen einer Epidemie (propter contagionem pestilentiae) freigestellt habe. Dabei sei er auf ein Buch gestoßen, das Lazius vor einigen Jahren veröffentlich habe und die Geschichte seiner Stadt (Wien) enthalte. Er habe sich sehr geärgert, dass er dieses Buch so lange nicht gelesen habe, und seine Ausführungen deshalb so gierig wie ein Verhungernder gelesen und sei gänzlich darin versunken. Als er aber danach über Einzelheiten genauer nachgedacht habe, sei er bei der Ausführung über die alten Fürsten seiner Heimat (Bamberg) etwas hängen geblieben.
Hinsichtlich derer habe er folgendes im Gedächtnis: Bamberg sei nach einer gewissen Baba (s. Anm.) benannt worden. Er wisse aber, dass das Chronicon Urspergense dargestellt habe, dass Graf Adalbert von Babenberg das Opfer eines Betruges von Hatto (I.) von Mainz wurde und in die Gewalt Ludwigs VI. (s. Anm.) gelangte. Dies müsse im Jahr 910 geschehen sein. Das Grab von Adalbert Babenberg könne man im allgemein als Kloster Theres bezeichneten Kloster am Main sehen. Denn eine Inschrift besage, dass die Stadt (Bamberg) im Herrschaftsbereich Adalberts gewesen sei. Man glaube, dass Bamberg seit dieser Zeit keine eigenen Fürsten mehr hatte und unter die Herrschaft des Kaisers gelangte und der Kontrolle durch den Adel entzogen wurde. Als aber Kaiser Heinrich II. (HRR) dort eine Kirche erbauen ließ und ein Bistum (collegium episcopale) gründete, sei Bamberg dem Bischof und dem Domkapitel (collegium) unterworfen gewesen. Diese Unterwerfung habe sozusagen ihren Höhepunkt erreicht, als es vor 150 Jahren unter Anton von Rotenhan einen Aufstand gab (Bamberger Immunitätenstreit ab 1430). Da man in Lazius' Buch aber lesen könne, dass viele Jahre nach Ludwig III. die Grafen Albert und Leopold von Babenberg (s. Anm.) die östliche Grenze an der Donau beschützten, habe er sich gefragt, wer diese seien, und bedauert, dass er die Geschichte seiner Heimat nicht kenne und nicht wisse, welche Fürsten es dort gab. Denn Lazius scheine anzudeuten, dass sie eine Vorrangstellung in Österreich innehatten und viele bedeutende Persönlichkeiten im Adel hervorbrachten. Er bitte Lazius, ihm mitzuteilen, was er darüber wisse.
Man dürfe sie nicht dafür tadeln, dass sie sich um die Erinnerung an alte Zeiten kümmerten, wenn man mit ihrem eigenen Staat übel verfahre. Wenn er im Gegenzug etwas für Lazius tun könne, werde er sich darum bemühen.
Lebewohl.
(Anne Kram)
Anmerkungen
- "nach einer gewissen Baba": Gemeint ist Baba di Spoleto, die angebliche Frau des Markgrafen Heinrich von Friesland, der Bamberg nach ihr benannt haben soll.
- "in die Gewalt Ludwigs VI.": Im Original und im Druck steht Ludwig III., der 910 aber schon verstorben war. Offensichtlich handelt es sich hier um einen Schreibfehler. In Camerarius‘ Brief an Stibar vom 10.4.1526, der dieselbe Geschichte behandelt, wird Ludwig das Kind als König genannt.
- die Grafen Albert und Leopold von Babenberg: Gemeint sein könnten hier Leopold II. (Österreich) und sein Bruder Albert I. von Bogen, die auch in der Schlacht von Mailberg 1082 zusammen kämpften, oder sein deutlich bekannterer Sohn Leopold III. (Österreich) und dessen Sohn Adalbert.