Camerarius an Komerstadt, 09.06.1546
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0556 |
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Zitation | Camerarius an Komerstadt, 09.06.1546, bearbeitet von Manuel Huth (17.11.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0556 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 121-124 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg von Komerstadt |
Datum | 1546-06-09 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr mutmaßlich: 1546 (im Druck: 5. Id. Iunii, o.J.); s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Bona sum in spe aliqua ex parte praestantiam meminisse |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Familie); Biographisches (Trauerfall); Biographisches (Schulvisitationen) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 17.11.2023 |
Werksigle | OCEp 0556 |
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Zitation | Camerarius an Komerstadt, 09.06.1546, bearbeitet von Manuel Huth (17.11.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0556 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 121-124 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg von Komerstadt |
Datum | 1546-06-09 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Jahr mutmaßlich: 1546 (im Druck: 5. Id. Iunii, o.J.); s. Hinweise zur Datierung |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Bona sum in spe aliqua ex parte praestantiam meminisse |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Familie); Biographisches (Trauerfall); Biographisches (Schulvisitationen) |
Datumsstempel | 17.11.2023 |
Hinweise zur Datierung
Camerarius hatte im November des Jahres 1545 vom Tod seines Bruders erfahren. In der folgenden Zeit bemühte er sich um die Unterstützung verschiedener Freunde, um das Landgut seines Bruders erben zu können. Erst 1553 konnte er die Sicherung des Landgutes erreichen (Vgl. Woitkowitz 2003, S. 42 und 142). Vermutlich ist der Brief im Jahr 1546 geschrieben worden, da Camerarius erwähnt, er habe Stramburger um Unterstützung gebeten, was er noch Ende 1545 getan hatte, vgl. OCEp 0568.
Regest
Vermutlich erinnere sich Komerstadt noch an die Klagen, die Camerarius ihm gegenüber ausgesprochen hatte, als sie in Leipzig spazieren gingen. Nun sei Camerarius wegen eben jener Angelegenheit (in Bamberg) gewesen, um mehr über das herauszufinden, was dort vor sich gehe. Wie er erfahren habe, sei N.N. (sc. Weigand von Redwitz; wohl nur im Druck anonymisiert) so aufgebracht - sei es wegen seines schlechten Charakters oder weil andere ihn aufhetzten -, dass man gar nicht mehr damit rechnen dürfe, sich gütlich zu einigen. Camerarius sei sich keines Vergehens gegenüber diesem Fürsten bewusst und ertrage das Unrecht und die Gewalt nur schwer. Viel schlimmer sei aber, dass das Erbe seines Bruders Hieronymus wegen dieses ungerechtfertigten Hasses vermindert werde und die Angelegenheit sich nicht abwickeln lasse, sondern im Gegenteil noch verwickelter würde und mit großen finanziellen Verlusten für Camerarius verbunden seien. Er selbst könne nicht durchsetzen, dass er das Erbe erhalte, und wünschte nur, er könnte einen Teil des Erbes für seine Nachkommen bewahren. Aber dies wolle er Gott überlassen. Ihn störe insbesondere, dass das Fortkommen seiner Studien behindert werde.
Camerarius habe (Johann) Stramburger gebeten, seine (juristische) Meinung (in einem Brief niederzuschreiben und) dorthin (i.e. nach Bamberg) zu schicken. Auch dem praefectus (wohl Christoph von Karlowitz) habe er einen Brief und andere Dokumente geschickt (vgl. auch OCEp 0509 und OCEp 0512). Könnte Komerstadt sie doch nur einsehen!
Er bitte um nichts, außer dass sogar seine Feinde nicht völlig blind vor Hass und Missgunst seien und anerkennten, dass (sein Anliegen) gerechtfertigt sei. Wenn aber die Anerkennung seiner Sache (causae approbatio) gefährlich wäre, wisse Camerarius nicht, was er tun solle. Es liege eine unerträgliche Vorverurteilung vor. Denn nicht nur Camerarius könne man wegen einer freimütigen Äußerung gegen die Fehler seines Zeitalters als Unruhestifter bezeichnen, sondern viele andere würden ja derart verunglimpft. Camerarius habe diese Freiheit (der Rede) gesucht, indem er seine Heimat (Bamberg) verließ, obwohl er dort Reichtum und Würden hätte erwerben können.
Camerarius habe sich in seiner Not also dazu entschlossen, seinen Fürsten (Moritz von Sachsen) um Hilfe zu bitten. Auch Komerstadt möge Camerarius helfen und sich beim Fürsten für ihn verwenden. Camerarius werde es dem Fürsten durch seinen Einsatz für die Universität vergelten. Er sei dem Fürsten nur ungern damit zur Last gefallen und auch Komerstadt wisse, wie zurückhaltend Camerarius ihm (= Komerstadt) gegenüber sei, wenn es ums Bitten gehe. Aber seine Notlage habe ihn dazu gezwungen. Er empfehle sich also Komerstadt an.
Bei seiner Rückkehr (nach Leipzig) habe er einen Brief von Johannes Rotenhan gefunden, sowie weitere Schreiben, die er anbei schicke, auch wenn er glaubte, sie bereits übersandt zu haben. Komerstadt werde daraus ersehen können, dass Rotenhan dem Fürsten (Moritz von Sachsen) dienen wolle. Auch (Jan) Tarnowski selbst habe einen Brief an Camerarius geschrieben, den Camerarius an Komerstadt weitersende. Camerarius habe sogleich einen Boten (unbekannt) gefunden, dem er die Autographe übergeben habe. Komerstadt möge sie gelegentlich zurückschicken.
Camerarius werde die Schulvisitation und -ordnung (bezieht sich wohl auf die Fürstenschule in Meißen oder Schulpforta) treu und zuverlässig erledigen.
Lebewohl. Camerarius habe hier genug zu tun, werde sich aber trotzdem (weiterhin) um den Staat kümmern. Erneutes Lebewohl.
(Manuel Huth)
Literatur und weiterführende Links
- Woitkowitz 2003, S. 148, Anm. 3