Camerarius an Hessus, 13.08.1536
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0179 |
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Zitation | Camerarius an Hessus, 13.08.1536, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (10.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0179 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E5v-E7r |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 391-394 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum | 1536/08/13 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Idib. Sextilis |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Plurimis meis hinc ad te missis litteris |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 20.10.22: Philippismus: wohl nicht Philippismus im religiösen Sinne. Vielleicht eher „enge Beziehung zu Melanchthon ?“. Vielleicht aber auch bezogen auf Hessi Bestreben, nach Hessen zurückzukehren? Am 1.9. 1536 traf er in Marburg an der Universität ein. Daher wohl auf "ut spero, iam tuus princeps": Philipp (Hessen), der hoffentlich schon dein neuer Landesfürst ist.
Zu Hessi Rückkehr nach Hessen: vgl. Narratio Hessi, §XXVI (Burkard 2003, S. 120f.) |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:VG |
Datumsstempel | 10.07.2024 |
Werksigle | OCEp 0179 |
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Zitation | Camerarius an Hessus, 13.08.1536, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (10.07.2024), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0179 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae Eobani, 1557 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E5v-E7r |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 391-394 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Helius Eobanus Hessus |
Datum | 1536/08/13 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Idib. Sextilis |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Tübingen |
Zielort | Erfurt |
Gedicht? | nein |
Incipit | Plurimis meis hinc ad te missis litteris |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 10.07.2024 |
Zielort erschlossen.
Regest
Von mehreren Briefen, die Camerarius verfasst habe, habe nur einer mit Sicherheit Hessus erreicht. Wortreiche Entschuldigung dafür, dass Camerarius seltener als Hessus schreibe. Was aber wäre gerechter, als dass C. für die Freundschaft zu H. kämpfe? Er habe aber lediglich einen einzigen Brief als Antwort auf fast 600 (wohl übertragen gemeint) erwidert.
Zu Hessus’ Philippismos (unklar): Er glaube nicht, dass der Adel oder die Kirche ihm deswegen lästig fallen würden. Für Hessus spreche nämlich sehr viel. Es tue Camerarius leid, dass Hessus auf die Gesellschaft Georg Sturtz’ verzichten müsse. Hessus solle eine glückliche Reise in seine Heimat (Hessen) antreten.[1] Camerarius fühle sich (in Tübingen) gar nicht heimisch, wo er künftig wohnen und vielleicht auch sterben werde.
Hessus mache Camerarius Hoffnung auf ein baldiges Treffen, da Hessus zusammen mit Philipp (Melanchthon) (nach Tübingen) kommen werde (Vgl. OCEp 0119). Wegen der vielen Verpflichtungen (Melanchthons) sei diese Hoffnung allerdings unsicher. Es sei bereits eine hervorragende Gelegenheit durch dessen[2] Zögern verpasst worden, als er in der Heimat des Hessus (Hessen) gewesen war,[3] aber er hoffe, jetzt sei Hessus’ Fürst (Philipp von Hessen) als Friedensstifter zwischen Camerarius’ Fürst (Ulrich (Württemberg)) und den Ulmern[4] dagewesen.[5] In seiner Begleitung sei der Arzt Meckbach gewesen, ihr alter Freund. Mit ihm habe Camerarius fast einen ganzen Tag verbracht.
Solange Camerarius auf Philipp (Melanchthon) warte,[6] breche er noch nicht in die Thermen auf. Klagen über körperliche und seelische Schmerzen wegen des Todes von Christoph Coler und Appelles. Lob der beiden. Sorge um das Wohl des Staates. Erasmus (Ebner) sei schon Ratsmitglied.[7] Camerarius habe Hessus seine Epitaphien[8] geschickt, um die alte Sitte zu bewahren und sich nicht um τὴν ἀνθεινὴν ἐξουδένωσιν (vgl. Literaturangabe) zu scheren. Hessus solle auch selbst welche verfassen. Hessus möge zu Camerarius kommen. Die Ankunft eines Poeten würde Camerarius in dieser kulturlosen Gegend freuen.
Sorgen wegen des Krieges in Frankreich. Lebewohl und Grüße.
(Manuel Huth / Vinzenz Gottlieb)
Literatur und weiterführende Links
- Heerwagen 1867, 17 Anm. 81 (Zu einer griechischen Anspielung (Bl. E 6 v) auf die Sammlung "epistolae floridae" des Erasmus).
- Camerarius, Narratio de Helio Eobano Hesso, 1553, Bl. C8r und Burkard 2003, S. 120f. (Zu Hessus' Rückkehr in seine Heimat)
Anmerkungen
- ↑ H. ist also noch in Erfurt, was auch den mutmaßlichen Zielort darstellt.
- ↑ Gemeint ist Melanchthons Zögern. Camerarius will sagen, dass Camerarius sich mit Eoban und Melanchthon zum Jahresende 1534 hätten in Erfurt treffen können, als Melanchthon nach Kassel gereist war. Melanchthon hat diese Reise Camerarius aber gar nicht mitgeteilt, oder zu spät (nicht überliefert). Vgl. MBW Nr. 1510.2 sowie 1525 und Hessus an Camerarius, 13.01.1535. Hinweis von Torsten Woitkowitz.
- ↑ Entweder eine Anspielung auf das Religionsgespräch mit Martin Bucer, das im Dezember 1534 in Kassel stattfand (vgl. MBW, Nr. 1510-1514) oder auf das Marburger Religionsgespräch Ende September/Anfang Oktober 1529 (vgl. MBW, Nr. 820-833; Werner 2010, S. 109). Letzteres ist unwahrscheinlich, da es zu lange zurückliegt.
- ↑ Möglicherweise eine Bezeichnung für die Mitglieder des Schwäbischen Bundes, die unter anderem in Ulm zusammenkamen.
- ↑ Das Treffen fand im Mai 1536 in Göppingen statt: Vgl. Anm. zu MBW Nr. 1729.
- ↑ Melanchthon wurde in Tübingen erwartet, um bei der Universitätsreform zu helfen. Aufgrund seiner vielen Verpflichtungen konnte er allerdings erst im September 1536 dorthin reisen (vgl. MBW, Nr. 1785).
- ↑ senator: Ebner wurde 1536 Jüngerer Bürgermeister seiner Heimatstadt (vgl. Fleischmann 2008, S. 366).
- ↑ Vielleicht Camerarius, Χριστοφόρῳ Κολήρῳ, 1538.