Camerarius an Cracow, 05.01.1564
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0948 |
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Zitation | Camerarius an Cracow, 05.01.1564, bearbeitet von Manuel Huth (03.02.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0948 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 073-076 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Cracow |
Datum | 1564/01/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Non. Ianuar. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum nuper accingerer ad iter |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Trauerfall); Biographisches (Reise) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 3.02.2022 |
Werksigle | OCEp 0948 |
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Zitation | Camerarius an Cracow, 05.01.1564, bearbeitet von Manuel Huth (03.02.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0948 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 073-076 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg Cracow |
Datum | 1564/01/05 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | Non. Ianuar. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum nuper accingerer ad iter |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Trauerfall); Biographisches (Reise) |
Datumsstempel | 3.02.2022 |
Regest
Als Camerarius Franz Kram auf dessen Bitte hin nach Dresden (zu Cracow) begleiten wollte, habe er einen Brief seines Schwiegersohns Esrom Rüdinger erhalten mit der Nachricht, Cracows Frau (Sara) sei gestorben. Camerarius und Kram hätten dies für ein schlechtes Vorzeichen (omen) gehalten, wenn ihre Ankunft auf einen Zeitpunkt gefallen wäre, in der auch (Ulrich von) Mordeisen einen vergleichbaren Verlust zu betrauern habe (sc. den Tod der Margarete von Mordeisen). Die Nachricht habe Camerarius traurig gestimmt (und ihn dazu bewogen, die Reise abzubrechen).
Wortreiche Reflexionen über die Wechselhaftigkeit des Schicksals angesichts der Tatsache, dass Camerarius' freudige Hoffnungen auf ein Treffen in Dresden durch die traurige Nachricht zunichte gemacht wurden.
Kurz bevor Camerarius die Reise antreten wollte, sei er aus seiner Heimat (Bamberg) zurückgekehrt. Dorthin sei er wegen vieler Angelegenheiten gereist, habe aber nichts erreicht und alles gleichsam fluchtartig und in verwickelterem Zustand als vorher hinterlassen. Auch jetzt noch erwachse ihm eine Sorge nach der anderen. Aber er halte sich an das horazische Sprichwort, jeden Tag als den letzten zu betrachten (vgl. Hor. c. 1, 11).
Was halte Cracow davon, dass Camerarius Verse mache oder zu machen versuche? Denn vermutlich habe er schon Camerarius' Werk über ihre Verluste (de cladibus nostris) gesehen. Camerarius habe trotz verschiedener anderweitiger Verpflichtungen auch einige Epitaphien ungewöhnlicher Form verfasst, wie sie Theokrit nach dem Vorbild des Epicharm gestaltet habe. Diese Epitaphien habe er (Ulrich von) Mordeisen versprochen; und wegen der Trauer Cracows habe er noch einige andere hinzugefügt, aber viele anderweitige Beschäftigungen hätten ihn von der Vollendung abgehalten.
(Das folgende unsicher:) Vielleicht werde jemand sagen, dass diese Dinge (vermutlich: die erwähnten Todesfälle) nicht nach einem Plan einträten, und vielleicht sei dies auch so. Denn wie oft geschähen Dinge, deren Eindruck (impressio) der Verstand nicht erfasse? Der antike Dichter (Agathon) scheine es ihm vortrefflich ausgedrückt zu haben: "Dies wird man wohl für wahrscheinlich halten, daß den Sterblichen viel Unwahrscheinliches und Unvermutetes zustößt."
Entschuldigung für den langen Brief mit Verweis auf ihre lange Freundschaft. Hoffentlich brächten die Ausführungen des Camerarius Cracow ja etwas Trost. Sicherlich finde Cracow Hilfe bei Gott. Lebewohl.
(Manuel Huth)