Camerarius, Aiax lora gestans (lat.), 1556
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0630 |
Zitation | Aiax lora gestans. Interpretatio ad verbum, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0630 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Übersetzer |
Übersetzter Autor | Sophokles |
Sprache | Latein |
Werktitel | Aiax lora gestans. Interpretatio ad verbum |
Kurzbeschreibung | Als wörtlich deklarierte Übersetzung (interpretatio ad verbum) zum sophokleischen "Aiax". Die Version erfolgt Vers für Vers. |
Erstnachweis | 1556 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung des Druckes |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1556/08/01 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1556/08/31 |
Schlagworte / Register | Übersetzung; Tragödie; Herrscherbild |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Commentatio explicationum omnium tragoediarum Sophoclis (Druck), 1556; Estienne, Σοφοκλέους αἱ ἑπτὰ τραγῳδίαι, 1568 |
Erstdruck in | Camerarius, Commentatio explicationum omnium tragoediarum Sophoclis (Druck), 1556 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 107-174 |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 3.02.2020 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0630 |
Zitation | Aiax lora gestans. Interpretatio ad verbum, bearbeitet von Jochen Schultheiß (03.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0630 |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Übersetzter Autor | Sophokles
|
Sprache | Latein |
Werktitel | Aiax lora gestans. Interpretatio ad verbum |
Kurzbeschreibung | Als wörtlich deklarierte Übersetzung (interpretatio ad verbum) zum sophokleischen "Aiax". Die Version erfolgt Vers für Vers. |
Erstnachweis | 1556 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung des Druckes |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1556/08/01 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1556/08/31 |
Schlagworte / Register | Übersetzung; Tragödie; Herrscherbild |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Commentatio explicationum omnium tragoediarum Sophoclis (Druck), 1556; Estienne, Σοφοκλέους αἱ ἑπτὰ τραγῳδίαι, 1568 |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Bearbeitungsdatum | 3.02.2020 |
Aufbau und Inhalt
Als wörtlich deklarierte Übersetzung (interpretatio ad verbum) zum sophokleischen Aiax. Die Version erfolgt Vers für Vers. Nach Ryan 2017, S. 149 (mit Fußnote) handelt es sich bei beiden Übersetzungen um recht wörtliche.
Die Markierung von Versen mit Diple-Zeichen ist bei den Übersetzungen von 1556 teils identisch mit denen der Textedition von 1534, teils verschieden. Insgesamt wird in der Übersetzung ein höherer Versanteil gekennzeichnet als in der Ausgabe des griechischen Textes (vgl. Ryan 2017, S. 152-154 mit einem Versuch der Deutung des Befundes).
Forschungsdiskussion
Ryan 2017, 154 kommt bezüglich der Markierung von Textstellen zu dem Ergebnis, dass insbesondere Passagen zu den Themen ὕβρις, ἄτη, σωφροσύνη und κακός gekennzeichnet werden (z.B. in der längsten markierten Passage in der Menelaos-Rede, vv. 1071-1083). Sie deutet dies als eine moralistische Deutung, die sich in der Übersetzung von 1556 deutlicher abzeichne als in der Textausgabe von 1534. Sie zieht daraus die Folgerung, dass sich die Balance zwischen einer aristotelischen und einer christlichen Deutung verschoben habe. Statt einen aristotelischen Einfluss, den Michael Lurje herausarbeitet, zu betonen, stellt Ryan (2017, S. 156) in Camerarius' Sophokles-Übersetzungen eine wachsende Berücksichtigung der Interpretation des Pseudo-Longinos fest. Dieser gehe jedoch durchaus mit einer christlichen Tendenz einher. Ryan schließt mit der Deutung, dass Camerarius' Position weder dezidiert aristotelisch noch dezidiert christlich sei. Vielmehr spiegle sich bei ihm eine Entwicklung zwischen diesen beiden Polen wider (vgl. Ryan 2017, S. 165).
Lateinische Begriffe, die in der Übersetzung gewählt würden, bewirkten eine Moralisierung der Charaktere (Ryan 2017, S. 156-165). Ebenso schlage sich in der lateinischen Terminologie im Aiax der christliche Herrscherdiskurs nieder (Ryan 2017, S. 164).