Camerarius, Expositio de apostolis, 1566
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Expositio eorum, quae de apostolis Iesu Christi singilatim recte & utiliter commemorari posse visa sunt, bearbeitet von Jochen Schultheiß (01.05.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Latein |
Werktitel | Expositio eorum, quae de apostolis Iesu Christi singilatim recte & utiliter commemorari posse visa sunt |
Kurzbeschreibung | Biographische Darstellung zu den Aposteln. Eingangs fordert Camerarius programmatisch die Zusammenführung von humanistischer Herangehensweise und theologischer Fragestellung. Ferner behandelt er vorab die Quellenlage. |
Erstnachweis | 1566 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem Erstdruck. |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1565/12/21 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1566/12/31 |
Schlagworte / Register | Biographie; Theologie |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Werk), 1566; Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566a |
Erstdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | |
Volltext | http://texte.camerarius.de/ |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 1.05.2019 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | |
Zitation | Expositio eorum, quae de apostolis Iesu Christi singilatim recte & utiliter commemorari posse visa sunt, bearbeitet von Jochen Schultheiß (01.05.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/ |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Latein |
Werktitel | Expositio eorum, quae de apostolis Iesu Christi singilatim recte & utiliter commemorari posse visa sunt |
Kurzbeschreibung | Biographische Darstellung zu den Aposteln. Eingangs fordert Camerarius programmatisch die Zusammenführung von humanistischer Herangehensweise und theologischer Fragestellung. Ferner behandelt er vorab die Quellenlage. |
Erstnachweis | 1566 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem Erstdruck. |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1565/12/21 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1566/12/31 |
Schlagworte / Register | Biographie; Theologie |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Werk), 1566; Camerarius, Historiae Iesu Christi expositio (Druck), 1566a |
Carmen | |
Gedicht? | nein |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 1.05.2019 |
Widmung und Entstehungskontext
Das Werk ist Joachim Friedrich, Kurfürst von Brandenburg, gewidmet.
Aufbau und Inhalt
Wie die Christusvita beginnt Camerarius auch seine Darstellung zu den Aposteln mit methodischen Vorüberlegungen (88-89). Camerarius weist eingangs auf eine grundsätzliche Problematik hin, die entsteht, wenn Autoren die Geschichte von Personen niederschreiben, die sich in der Vergangenheit durch ihre Frömmigkeit hervorgetan haben. Dies täten sie häufig mit dem Ziel, dass die beschriebenen Akteure mehr Zuneigung als andere Menschen finden mögen und dass bei ihnen eine gewisse Wirkungskraft offensichtlich würde, die das gewöhnliche menschliche Maß übersteige. Solche Schriftsteller folgten entweder dem guten Ruf, der das Gehörte zu übertreiben pflege, oder sie steigerten das Überlieferte aus Beflissenheit, um die Gemüter der Leser mit Religiosität zu füllen und um die Vorbilder bedeutungsvoller zu machen. Bei vielem, woran in solchen Werken erinnert werde, merke der vorsichtige und erfahrene Leser, dass die Glaubwürdigkeit der Erzählung durch ein solches Bemühen um Steigerung an nicht wenigen Stellen beträchtlich gemindert werde und dass die Darstellung häufig kühn und widersprüchlich sei. Wenngleich bei allen eine Hochachtung für Menschen und Ereignisse aus früheren Zeiten herrsche, dürfe es doch nicht so weit kommen, dass man meine, Erfundenes überrage die Natur des Gegenwärtigen. Dennoch halte es Camerarius nicht für nötig, die die sorgsame Umsicht zu tadeln, wenn man solche Schriften betrachtet und beurteilt. Diese seien allerorten herausgegeben worden und würden noch herausgegeben würden. Sie würden, als ob man sie von Hand zu Hand gereicht bekommen habe (?), entweder durch die Bücher anderer oder durch eine Reihe von Gesprächen, die auf Griechisch παράδοσις genannt würden, durchwoben (88-89; Anm. 1). Es sei bekannt, dass es schon immer aufgrund der Bereitwilligkeit und der Neugier der Menschen vorgekommen sei, dass durch Leichtgläubigkeit Irrtümer angehäuft würden. Irgendwelche Leute hätten dann leichtgläubig zugestimmt (89). Wenn diese schließlich Keimlinge von wundersamen Geschichten aufnähmen, entstünde das verderbliche Unheil der Meinungskonflikte und Sekten. Deshalb müsse das Alter(tum) (antiquitas) von allen hochgeschätzt werden, es müsse jedoch "heilig, unverdorben und rein" (sancta, incorrupta, sincera) erhalten bleiben. Wenn es jemals geboten gewesen sei, in Abhandlungen über Religiöses nach dem Alten zu fragen, dann scheine dies gerade zur gegenwärtigen Zeit der Fall zu sein. Insbesondere stelle sich jetzt die Notwendigkeit, danach zu fragen, wenn man nicht mit ansehen wolle, wie alles vom Aberglauben durcheinandergebracht oder durch gottlose Schrankenlosigkeit zugrunde gerichtet werde.
Eine solche Vorrede zu halten, sei Camerarius nötig erschienen, als er beschlossen habe, nach den älteren und jüngeren Werken verschiedener Autoren auch selbst etwas über die Apostel des Herrn Jesus Christus zu schreiben. Niemand solle meinen, Camerarius wolle alles, was vor ihm geschrieben worden sei, geringschätzen oder verwerfen. Dass dies aber mit Urteilsvermögen gelesen werden sollte und dass nicht alles gleich für wahr und sicher gehalten werden sollte, diese Ermahnung dürfte wohl nicht unnütz und überflüssig sein.
Im Folgenden geht Camerarius auf die Quellenlage ein (89-90). Es sei bekannt, dass bereits zur Zeit der Apostel sowohl in Reden/Predigten (sermones) Verschiedenes überliefert worden sei, dass Bücher von mehreren Autoren geschrieben wurden und dass dies in der folgenden Zeit immer freizügiger praktiziert worden sei, bis es zur schlimmsten Verderbnis der Wahrheit gekommen sei (100). Damit der Zusammenhalt innerhalb der Kirche (congregatio Ecclesiae Iesu Christi) erhalten bleibe, habe es dazu kommen müssen, dass in einem Ausleseprozess das Wahre erhalten und das Falsche abgelehnt werde. Camerarius beschreibt die Aussonderung der apokryphen Schriften (100-101). Er legt sein Vorgehen im Umgang mit den Quellen dar. Stets müsse die Übereinstimmung mit der Lehrmeinung der Kirche gewahrt bleiben (102-103). Camerarius zeigt sich zuversichtlich, dass sein Werk als nützlich erachtet werde.
Die "Expositio" umfasst die Viten der folgenden Apostel. In der Reihenfolge wolle sich Camerarius nach dem Evangelisten Lucas richten (118). Petrus an die erste Stelle zu setzen, sei allgemein üblich. Die Angabe der Namen erfolgt nach Camerarius:
- Simon Petrus (103-116).
- Andreas (116-121).
- Jacobus (Sohn des Zebedeus) (121-124).
- Johannes (124-136).
- Philippus (136-139).
- Bartholomaeus (139-143).
- Matthaeus (143-150).
- Thomas (150-154).
- Jakobus, mit dem Beinamen Iustus (154-161).
- Simon Zelotes (161-163).
- Iudas, auch Lebbaeus und Thaddaeus (163-165).
- Matthias (165-167).
- Paulus (168-195).
- Barnabas (195-199).
Auch in diesem Werk führt Camerarius abwägende Vergleiche seiner Quellen durch. Neben biblischen Schriften zieht Camerarius weitere Quellen heran: Epiphanius, Clemens von Alexandria, Eusebius (aus dem 3. Buch seiner "Kirchengeschichte" übersetzt Camerarius einen Passus zu Simon Petrus, 107), Rufinus (Übersetzer der "Kirchengeschichte" des Eusebius), Philon, Socrates Scholasticus, Epitoma Stephani (? 138)
Anmerkungen
- Anm. 1: An welche Gruppe von Werken Camerarius hier denkt, ist nicht klar ersichtlich.