Camerarius an Erasmus, 30.09.1524

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Erasmus, 30.09.152430 September 1524 JL
 Briefdatum
Erasmus an Camerarius, 11.12.152411 Dezember 1524 JL
Erasmus an Camerarius, um den 05.02.1528Februar 1528 JL
Werksigle OCEp 2729
Zitation Camerarius an Erasmus, 30.09.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (26.10.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_2729
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10357, Nr. 153
Ausreifungsgrad Konzept
Erstdruck in Erasmus, Opus epistolarum, 1529
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 605
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen Allen 1924, S. 555-559, Nr. 1501
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Erasmus von Rotterdam
Datum 1524/09/30
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datum ermittelt lt. Allen, S. 555 (das Konzept bricht vor dem Datum ab, im Druck steht "prid. Cal. Decemb.")
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Wittenberg
Zielort Basel
Gedicht? nein
Incipit Etsi non putavi hactenus me quicquam scribere ad te oportere
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Korrespondenzbeginn; Empfehlungsschreiben
Handschrift
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen Abgleich mit handschriftentabelle von Ulrich (auch wegen OCEp Nummer) -> erledigt, US 3.10.17: Nummer in 2729 geändert.

Unklar ist mir das Datum - nicht 30.11.? - US 3.10.17 MH: Hatte ich von Allen übernommen, ich muss das gelegentlich nochmal genauer nachvollziehen.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:US
Gegengelesen von
Datumsstempel 26.10.2017
Werksigle OCEp 2729
Zitation Camerarius an Erasmus, 30.09.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Ulrich Schlegelmilch (26.10.2017), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_2729
Besitzende Institution München, BSB
Signatur, Blatt/Seite Clm 10357, Nr. 153
Ausreifungsgrad Konzept
Erstdruck in Erasmus, Opus epistolarum, 1529
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 605
Sonstige Editionen Allen 1924, S. 555-559, Nr. 1501
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Erasmus von Rotterdam
Datum 1524/09/30
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum Datum ermittelt lt. Allen, S. 555 (das Konzept bricht vor dem Datum ab, im Druck steht "prid. Cal. Decemb.")
Sprache Latein
Entstehungsort Wittenberg
Zielort Basel
Gedicht? nein
Incipit Etsi non putavi hactenus me quicquam scribere ad te oportere
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Korrespondenzbeginn; Empfehlungsschreiben
Datumsstempel 26.10.2017


Zielort mutmaßlich. Das handschriftliche Konzept ist unvollständig (vgl. Allen, S. 555).

Regest

Es handelt sich um einen langen, rhetorisch ausgefeilten und schmeichelhaften Brief.

Anlass für die Abfassung dieses Schreibens sei ein Brief des Erasmus an (Philipp) Melanchthon gewesen, in dem Camerarius an zwei Stellen erwähnt worden sei (sc. Erasmus an Melanchthon, 06.09.1524 MBW – Regesten online, Nr. 341). Erasmus wird überschwänglich gepriesen, Dank für den Empfang (bei dem Besuch in Basel) und den Gruß im Brief an Melanchthon.

Camerarius füchte allerdings, dass Erasmus nicht länger gut von Camerarius denke. Daran seien einige Männer schuld, die einen Brief (Martin) Luthers und einen Brief des Erasmus veröffentlicht hätten. Luther tue die Veröffentlichung Leid. Melanchthon und Camerarius beklagten sie. Camerarius befürchtet, mit der Veröffentlichung in Verbindung gebracht zu werden, weil er der Überbringer der Schreiben war und Erasmus die (von ihm erwartete) Veröffentlichung (der Schreiben) in seinem Brief an Melanchthon unmittelbar hinter dem Namen des Camerarius erwähnt hatte.

Camerarius beteuert, dass er den Brief Luthers auftragsgemäß nach Basel zu Erasmus und den Brief des Erasmus zu Luther gebracht habe. Nicht einmal den unbeschriebenen mit dem Terminus (das Siegel des Erasmus) versehenen Briefumschlag habe er irgendjemandem außer Melanchthon gezeigt, bevor er das Schreiben nach Wittenberg gebracht und dort Luther gezeigt hätte. Camerarius distanziert sich wortreich von solch indiskreten Praktiken. Erasmus habe ja selbst sehen können, dass das Siegel des Briefes von Luther noch intakt gewesen sei. Und er schwöre, dass auch Luther sehen konnte, dass der Brief des Erasmus versiegelt war.

Camerarius wisse möglicherweise ganz genau, wer die Briefe veröffentlicht habe. Aber er wolle nicht andere anklagen, nur um sich selbst zu verteidigen. Zudem wolle er sich nicht auf unsichere Gerüchte verlassen.

Lebewohl.

Empfehlung des Überbringers (mutmaßlich N. von Haubitz oder Christoph von Carlowitz; vgl. Allen, S. 599).

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • "einen Brief Martin) Luthers und einen Brief des Erasmus": Es handelt sich ein Schreiben Luthers, das um den 15.04.1524 verfasst wurde (Allen 1924, S. 444-447, Nr. 1443) und das Antwortschreiben des Erasmus vom 08.05.1524 (Allen 1924, S. 451-453, Nr. 1445).
  • Kunkler 2000, S. 71-72.