Camerarius an Komerstadt, 10.06.-15.12.1544
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0555 |
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Zitation | Camerarius an Komerstadt, 10.06.-15.12.1544, bearbeitet von Manuel Huth (17.11.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0555 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 118-121 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg von Komerstadt |
Datum | 1545 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; ermitteltes Datum: zwischen dem 10.06.1544 und dem 15.12.1544; s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1544/06/10 |
Unscharfes Datum Ende | 1545/03/15 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Dominus Iohannes Stramburgius |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Reichstag 1545 (Worms); Briefe/Bittschreiben |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | [[Notizen::Enddatum im Seitennamen 15.12.1544, im Formular 15.12.1545, bitte korrigieren - US 31.3.19
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Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 17.11.2023 |
Werksigle | OCEp 0555 |
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Zitation | Camerarius an Komerstadt, 10.06.-15.12.1544, bearbeitet von Manuel Huth (17.11.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0555 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 118-121 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Georg von Komerstadt |
Datum | 1545 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; ermitteltes Datum: zwischen dem 10.06.1544 und dem 15.12.1544; s. Hinweise zur Datierung |
Unscharfes Datum Beginn | 1544/06/10 |
Unscharfes Datum Ende | 1545/03/15 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Dominus Iohannes Stramburgius |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Reichstag 1545 (Worms); Briefe/Bittschreiben |
Datumsstempel | 17.11.2023 |
Entstehungsort ermittelt.
Hinweise zur Datierung
Im Brief heißt es, man müsse damit rechnen, dass Stramburger auf den Reichstag nach Worms gerufen werde. Er wurde am 10.06. für den 1.10.1544 festgesetzt, fand dann aber erst am 15.12. statt. Aus dem Satz "Schon vor zwei Jahren und auch letztes Jahr sei Stramburger nicht (in Leipzig) gewesen" geht hervor, dass Camerarius seinen Brief zu einer Zeit innerhalb eines Jahres schreibt, bis zu der Stramburger noch nicht länger von der Universität entfernt war.
Stramburger war herzoglicher Gesandter auf dem Nürnberger Reichstag 1543 (vgl. PKMS 1, S. 756), und auf dem Reichstag in Speyer 1544 (vgl. PKMS 2, S. 1060) und ist Mitte März 1545 zum Reichstag nach Worms aufgebrochen (vgl. den Brief Stramburgers an Camerarius vom 18. März 1545 aus Eisenach, Kodex München, BSB, Clm 10360, Nr. 46).
Hieraus lässt sich schließen, dass der vorliegende Brief in den ersten Wochen des Jahres 1545 geschrieben worden ist. Schon am 4. Februar 1545 hat Stramburger in Dresden von Herzog Moritz eine Vollmacht wohl bezüglich der Reise nach Worms erhalten (vgl. PKMS 2, Nr, 651 Anm. 3). Mit dem 11. Februar 1545 ist eine in Dresden ausgestellte herzogliche Instruktion für Stramburger und Christoph von Karlowitz zu einer Gesandtschaft an Karl V. in Worms datiert (vgl. PKMS 2, Nr. 651). Einen Tag später heißt es, dass, falls Stramburger verhindert sei, Karlowitz einen anderen Reisebegleiter auswählen soll (vgl. PKMS 2, Nr. 652 Anm. 1). Am 25. Februar steht zwar in einem herzoglichen Schreiben, dass Christoph von Werthern mit Karlowitz nach Worms reisen wird (vgl. PKMS 2, Nr. 653), doch musste sich schließlich auch Stramburger auf die Reise begeben. In der ersten Februarhälfte 1545 dürfte Stramburger von der ihm zugedachten Reise nach Worms erfahren haben. Der vorliegende Brief wird somit im Februar 1545 geschrieben worden sein.
(Hinweis von Torsten Woitkowitz)
Regest
Johann Stramburger sei neulich vom Hofe (Moritz' von Sachsen) zurückgekehrt und habe Camerarius berichtet, dass Komerstadt ihn ehrenvoll erwähnte. Dank.
Hier (in Leipzig) habe die Universität dank Camerarius' Einsatz bereits vielversprechende Fortschritte gemacht - trotz großer Widerstände.
Camerarius betont seinen Willen, der Universität Nutzen zu bringen, verweist aber auf Probleme, mit denen er sich dabei konfrontiert sehe. Was die gravierendsten seien, könne Komerstadt von Stramburger (der vielleicht auch der Bote des Briefes ist?) erfahren (vgl. OCEp 0567). Wegen der Uneinigkeit zwischen den Fakultäten und wegen der jüngsten commotiones (unklar; commotio = Aufruhr) sei noch viel zu tun, zumal die Reformen nur langsam Erfolg zeitigten. Camerarius klage niemanden an, aber viele investierten - ein Teil von ihnen aus eigensüchtigen Motiven, andere unverschuldet - weder Gedanken noch Anstrengung in das Vorankommen der Universität.
Schon vor zwei Jahren und auch letztes Jahr sei Stramburger nicht (in Leipzig) gewesen. Dies habe der Universität bestimmt einen großen Schaden zugefügt. Camerarius wisse jedenfalls, dass sich die Studenten heftig über Stramburgers Abwesenheit beklagt hatten. Camerarius teile dies Komerstadt mit, dem ja offenbar das Schicksal und Wohl der Universität am Herzen liege, da es Gerüchte gebe, Stramburger solle nach Worms auf den Reichstag geschickt werden. Stramburger habe nämlich bereits seinen Jura-Studenten über sein Lehrdeputat hinausgehende Leistungen (novas operas quasi extra ordinem; i.e. zusätzliche Lehrveranstaltungen) versprochen. Sollte Stramburger sie in ihren Hoffnungen enttäuschen müssen, werde dies die Studenten verstimmen, was dem Wachstum der Universität (der Zunahme an Studentenzahlen) abträglich sein dürfte. Camerarius finde also keinen Grund, warum man Stramburger mit der Gesandtschaftsreise betrauen sollte, zumal der Fürst (Moritz von Sachsen) sicherlich auch andere finden könne, die die Aufgabe genauso gut ausführen könnten. Komerstadt möge diesen Hinweis bitte gut aufnehmen.
Über seine augenblicklichen Studien und anderen Probleme werde Camerarius später noch einen eigenen Brief schreiben. Für den Moment habe er nur den Schaden von der Universität abhalten wollen, der durch Stramburgers Abwesenheit entstehen würde. Camerarius wusste nicht, an wen außer Komerstadt er sich wenden sollte. Camerarius wolle gar nicht von der schwachen Gesundheit Stramburgers reden, die durch die lange Reise gefährdet würde. Es dürfte aber tatsächlich ein großer Schaden entstehen, wenn Stramburger seine Lehrtätigkeit unterbrechen müsse.
Die Entscheidung wolle er Komerstadt überlassen. Versicherung der Dienstbeflissenheit.
Lebewohl.
(Manuel Huth)
Literatur und weiterführende Links
- Woitkowitz 2003a, S. 68f.