Camerarius an Bernhard VII. (Anhalt), 11.12.1563
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 1419 |
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Zitation | Camerarius an Bernhard VII. (Anhalt), 11.12.1563, bearbeitet von Jochen Schultheiß (02.06.2021), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1419 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (nativ.; Steph.), 1564 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D5r-D7v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Bernhard VII. (Anhalt) |
Datum | 1563/12/20 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung am Ende des Briefes: die antecedente brumam Anni (...) M.D.LXIII: 11.12.1563 |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quo magis crescere importunitatem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (nativ.; Steph.), 1564 |
Kurzbeschreibung | Den Beginn des Briefes bildet ein Nachruf auf den Onkel des Adressaten, Georg von Anhalt. An diesen wird über den ganzen Widmungsbrief hinweg immer wieder erinnert. Ferner streicht Camerarius den hohen Wert der herausgegebenen und übersetzten Schriften Gregors von Nyssa heraus. |
Anlass | |
Register | Briefe/Widmungsbriefe; Editionsphilologie; Übersetzungstheorie; Predigtsammlung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 2.06.2021 |
Werksigle | OCEp 1419 |
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Zitation | Camerarius an Bernhard VII. (Anhalt), 11.12.1563, bearbeitet von Jochen Schultheiß (02.06.2021), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1419 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (nativ.; Steph.), 1564 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D5r-D7v |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Bernhard VII. (Anhalt) |
Datum | 1563/12/20 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Datierung am Ende des Briefes: die antecedente brumam Anni (...) M.D.LXIII: 11.12.1563 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Quo magis crescere importunitatem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Gregor von Nyssa, Λόγοι δύο (nativ.; Steph.), 1564 |
Kurzbeschreibung | Den Beginn des Briefes bildet ein Nachruf auf den Onkel des Adressaten, Georg von Anhalt. An diesen wird über den ganzen Widmungsbrief hinweg immer wieder erinnert. Ferner streicht Camerarius den hohen Wert der herausgegebenen und übersetzten Schriften Gregors von Nyssa heraus. |
Register | Briefe/Widmungsbriefe; Editionsphilologie; Übersetzungstheorie; Predigtsammlung |
Datumsstempel | 2.06.2021 |
Regest
Je mehr Camerarius die Rücksichtslosigkeit der Menschen wachsen sehe, desto mehr müsse er sich an die Milde (clementia) des Onkels des Empfängers, Fürst Georg von Anhalt erinnern. Insbesondere die nahenden Weihnachten geben Anlass, seiner Religiosität zu gedenken. Vor allem sei ihm als Pfarrer und als Vorsitzender auf den Kirchenkonventen an der Reinheit des Glaubens (sincera et incorrupta atque pura integritas doctrinae) gelegen gewesen. Nichts sollte seiner Ansicht nach hinzugemischt werden, was nicht der Richtschnur der himmlischen Wahrheit (veritatis celestis regula) entspreche. Von Merseburg aus, wo ihm die Aufsicht über die kirchlichen Angelegenheiten übertragen war, habe er weit über die Region hinaus gewirkt. Camerarius lobt seinen Einsatz für die Kirche.
Auch wenn Camerarius das Weihnachtsfest gerne mit einem eigenen Geistesprodukt hätte begehen wollen, was früher schon geschehen sei, stünden dem nun zu viele Hindernisse entgegen. Stattdessen habe er einige homiletische Schriften des Bischofs Gregor von Nyssa erhalten können. Dieser rage durch seine Gelehrsamkeit und Frömmigkeit (praestans pietate et eruditione doctrinae) hervor. Camerarius habe sich insbesondere darum bemüht, dass die Themen, die in der feierlichen Predigt gern wiederholt werden, auch hier (apud nos, in Deutschland?) gedruckt würden. Camerarius habe mit Eifer erreicht, dass das, was er selbst nicht habe hervorholen können, nun von anderer Seite hinlänglich zu Gebote stehe (Anm. 1). Wenn auch er etwas zu der großen Leistung des Autors beigesteuert habe, so durch seine lateinische Übersetzung der Inhalte, die Gregor in griechischer Sprache elegant und wortreich erklärt habe. Über ein solches Geschenk würde sich Georg von Anhalt sehr freuen, und er wäre sehr angetan, (wenn er wüsste), dass eine solche Fülle in den Erkenntnishorizont der Kirche gelangt ist (cognitioni Ecclesiasticae hanc copiam accessisse). Georg habe nämlich die Weisheit der alten Schriften sehr hoch eingestuft. Auch im Gespräch mit ihm habe es Camerarius erlebt, wie er antiken Aussagen seine Zustimmung erteilte. Hierin unterscheide er sich von denen, die das, was sie gelesen haben, nur tadeln wollten. Camerarius bemüht hierzu eine Anekdote über Zenon von Kition. Dies schreibe Camerarius auch, weil er vermute, dass es Schmäher dieses Werkes geben werde. Seine Leistung diene jedoch den gewogenen Lesern, die nicht nur klug, sondern auch gemäßigt (in ihrem Urteil) seien. Camerarius hege keinen Zweifel daran, dass seine Leistung von der Milde Bernhards gebilligt werde. Seine Zuversicht baue Camerarius auf das innige Verhältnis, das er zum Onkel des Adressaten hatte. Dieses beruhe auf der gemeinsamen Schulzeit bei Georg Helt.
Camerarius schließt mit der Bekundung der Absicht, dem anhaltischen Fürstenhaus immer dienen zu wollen. Hierbei erwähnt Camerarius auch Bernhards Bruder (Joachim Ernst), seinen anderen Onkel Joachim und den Großonkel Wolfgang (Anm.2).
(Jochen Schultheiß)
Anmerkung
- Anm. 1: Hiermit beschreibt Camerarius wohl seine textkritische Methode, bei der er auch andere Editionen zur Textkonstitution heranzieht.
- Anm. 2: Ein Großvatersbruder mit Namen Wolfgang ist nicht auszumachen. Vielleicht denkt Camerarius hier an Bernhards Vetter Wolfgang, Fürst von Anhalt-Köthen.