Camerarius an Sodalität (Wittenberg), 01.10.1524
Briefe mit demselben Datum | ||||||
kein passender Brief gefunden |
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0126 |
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Zitation | Camerarius an Sodalität (Wittenberg), 01.10.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (06.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0126 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T5v-T7v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Sodalität (Wittenberg) |
Datum | 1524/10/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Anno 1524. Cal. Octob. |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Bamberg |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | ja |
Incipit | O, mihi dum licuit gratiss. Turba sodales |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefgedicht |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 6.04.2020 |
Werksigle | OCEp 0126 |
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Zitation | Camerarius an Sodalität (Wittenberg), 01.10.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (06.04.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0126 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. T5v-T7v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Sodalität (Wittenberg) |
Datum | 1524/10/01 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | Anno 1524. Cal. Octob. |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Bamberg |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | ja |
Incipit | O, mihi dum licuit gratiss. Turba sodales |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefgedicht |
Datumsstempel | 6.04.2020 |
Zielort ermittelt.
Regest
Briefgedicht in 49 elegischen Distichen.
Diesen Gruß schicke Camerarius, solange es noch möglich sei, an die Sodalität, die er ja auf Gottes Befehl verlassen müsse. Denn sie sollten nicht glauben, dass er freiwillig gehe. So möge Gott ihn vor Unheil schützen und Melanchthons Laren mögen ihm die Chance zur Rückkehr geben (denn er wolle nicht unbescheiden darum bitten, bleiben zu dürfen), sodass er zumindest seine alten Freunde persönlich umarmen und verabschieden könne, wenn schon seinen alten Sitz verlasse.
Er bezeuge ihre gemeinsamen Studien, und so solle ihre gut begonnene gegenseitige Wertschätzung bitte nicht enden; sie selbst hätten die Tränen auf seinen Wangen beim Abschied gesehen. Selbst Main und Rhein fragen sich nach dem Grund seiner Trauer. Der Tod seiner Mutter vielleicht? Doch nein, es ist die Sehnsucht. Vater und Schwester bedauerten ebenso, dass er sie zurücklasse, und trotz des Vaters Trostversuche bleibe seinem Herzen keine Freude.
Verweigere ihm ein zorniger Gott die Gesellschaft der Wittenberger und verbanne ihn in die alte Heimat? Glücklich sei er, wenn deren Sorge und Sehnsucht seiner entsprächen. Wenn sein Gesicht in seiner Abwesenheit bei ihnen präsent bleibe, seien die Übel, die ihm begegneten und die er verschweige, damit sie sich keine Sorgen machten, leichter zu ertragen. Es helfe ihm, die Namen seiner abwesenden Kollegen in Gedanken durchzugehen, wie ein Verliebter den Namen seines Mädchens. Hier denke er, der einst in Leipzig gelebt habe, an Sebald (Sebaldum, / Munsteria genitum Noride & urbe, domo.), an Caspar, an Franciscus und Jan, und an Wallenrode (Ballorhod(us)), dessen virtus ebenso groß wie sein Schwiegersohn adelig sei. Ebenso erinnere er sich an Kilian und Frank sowie in Trauer an die Muse von Pachnolithus (Reifenstein?). Capella solle zusehen, dass es nicht scheine, als lehne er Camerarius ab, indem er mit seinen Briefen zu lange warte. Syrus, Maior und Spicerus sollen ihn in guter Erinnerung behalten. Auch Jan, Diener (minister) des großen Philipp möge wohlleben. Justinus aus Frankfurt mit dem Namen des alten Gesetzesammlers wolle Camerarius ebenso wenig übergehen. Nesen erreiche sein Brief wohl nicht mehr (denn der war am 6.7.1524 verstorben, Anm. d. Bearb.).
Sie und alle anderen, die zu erwähnen allzu langwierig würde, mögen gut und unbeschwert leben und ihn in guter Erinnerung behalten. Eher solle die Welt untergehen, als er sie vergessen werde.
(Alexander Hubert)