Camerarius, Prooemium Chronologiae Nicephori, 1561

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Prooemium Chronologiae Nicephori, conversae in sermonem Latinum, & explicatae, bearbeitet von Jochen Schultheiß (07.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.
Status Verfasser
Sprache Latein
Werktitel Prooemium Chronologiae Nicephori, conversae in sermonem Latinum, & explicatae
Kurzbeschreibung Camerarius bietet zunächst eine Apologie für seine Flucht während des Schmalkaldischen Kriegs und seinen der Bildung verpflichteten Lebensweg. Die Lebenswahl des Wissenschaftlers wird gegen die des Staatsmannes verteidigt.
Erstnachweis 1561
Bemerkungen zum Erstnachweis Datierung des Erstdruckes.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) 1561/01/01
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) 1561/12/31
Schlagworte / Register Prooemium; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Biographisches (Familie); Divination und Prodigien
Paratext zu
Paratext? ja
Paratext zu Nikephoros, Chronologia, 1561
Überliefert in
Druck Nikephoros, Chronologia, 1561
Erstdruck in
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? nein
Incipit Cum ante annos aliquot urbe excesissem
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft noch nicht am Original überprüft
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 7.01.2019
Opus Camerarii
Werksigle
Zitation Prooemium Chronologiae Nicephori, conversae in sermonem Latinum, & explicatae, bearbeitet von Jochen Schultheiß (07.01.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/
Name Joachim Camerarius I.




Sprache Latein
Werktitel Prooemium Chronologiae Nicephori, conversae in sermonem Latinum, & explicatae
Kurzbeschreibung Camerarius bietet zunächst eine Apologie für seine Flucht während des Schmalkaldischen Kriegs und seinen der Bildung verpflichteten Lebensweg. Die Lebenswahl des Wissenschaftlers wird gegen die des Staatsmannes verteidigt.
Erstnachweis 1561
Bemerkungen zum Erstnachweis Datierung des Erstdruckes.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) 1561/01/01
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) 1561/12/31
Schlagworte / Register Prooemium; Schmalkaldischer Krieg (1546-1547); Biographisches (Familie); Divination und Prodigien
Paratext zu
Paratext? ja
Paratext zu Nikephoros, Chronologia, 1561
Überliefert in
Druck Nikephoros, Chronologia, 1561
Volltext http://texte.camerarius.de/
Carmen
Gedicht? nein
Incipit Cum ante annos aliquot urbe excesissem
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Bearbeitungsdatum 7.01.2019


Widmung und Entstehungskontext

Das Proömium ist an Wolfgang (Pfalz-Zweibrücken) gerichtet.

Aufbau und Inhalt

Als Camerarius vor vielen Jahren gezwungen war, seinen Wirkungsort zu verlassen, um mit seiner Familie dem drohenden Krieg zu entkommen, habe er Zuflucht in Erfurt gefunden (S. 3). An diesem Ort der Bildung, an dem auch er studiert hatte, hat er viel Wohlwollen von seinen Freunden sei es aus der Stadt oder benachbarten Orten erfahren. Insbesondere der Arzt Georg Sturtz hat sich mit Wohltaten um Camerarius verdient gemacht (Anm. 1). Camerarius lobt die Konstanz des freundschaftlichen Verhältnisses, das auf gemeinsamen Bildungsinteressen beruht.
Ihn dieser bedrängten Lage habe er sich auch sehr um die mentale Unversehrtheit seiner Familie kümmern müssen (3-4). Camerarius verteidigt diese Form der Nachsicht gegen den Vorwurf der Weichlichkeit. Er verurteilt die Verrohung der Sitten, der Wohlwollen und Zuneigung zum Opfer fallen. eine solche rücksichtlose Haltung gegenüber der eigenen Familie haben auch schon die Griechen verurteilt. Sich selbst, sein Leben, seinen Besitz und seine Familie zu vernachlässigen zeugt nicht von Tapferkeit, vielmehr von Feigheit und Ängstlichkeit. Mag es ehrenhaft sein, das Private dem Gemeinwohl hintanzustellen, wenn das Vaterland ruft, so ist es doch tadelnswert, wenn jemand die Seinen aus freien Stücken im Stich lässt. Trotz allem war der Gemeinwesen nicht gänzlich zerstört, weshalb es auch keinen Grund gab, es ganz und gar aufzugeben. Dennoch wurde die Bildung, der Bereich, in dem Camerarius wirkte, so sehr heimgesucht, dass es für Leute wie ihn keine Möglichkeit mehr gab, Beistand oder Verteidigung zu leisten. Er selbst hat nie andere Aufgaben im Staat übernehmen wollen, weder im Bereich der Beratung noch im Bereich des aktiven Mitwirkens. Dies ist aber nicht seiner Vorsicht oder Schlauheit zuzuschreiben, vielmehr seiner Unfähigkeit und Furchtsamkeit. In der Jugend ist er von vielen seiner Freunde, die es weit gebracht haben, getadelt worden. Die Bescheidenheit seines Gemüts hat bewirkt, dass sich sein Lebensweg nun in der Wissenschaft niedergeduckt hat (S. 5). Wenn ein wohlwollender Gott Frieden und Ruhe schenken würde, dann könnten die Bemühungen des Camerarius auch nützen. In Anbetracht der schwierigen Zeiten für den Staat, in die sein Leben fällt, ist Camerarius auch froh, nicht nach einer hohen und ruhmreichen Position im Staat gestrebt zu haben. Camerarius schätzt die Lage des Staates sogar so desaströse ein, dass er Zweifel daran hegt, dass ihm überhaupt jemand mit seiner Weisheit oder Tugend dienen kann. Es folgt eine emotionale Klage über die Missstände der Zeit. Camerarius führt eine Vielzahl an Vorzeichen an, die von Unheil künden; hierunter auch eines, das Kaiser Karl V. um Gegenstand hat (S. 5-7). Auf alle diese Prodigien hin ist stets Unglück über den Staat hereingebrochen. Dies steht auch für den gegenwärtigen Zeitpunkt zu befürchten. Camerarius führt antike Beispiele aus der Antike an, bei denen Vorzeichen politischen Untergang angezeigt haben (S. 7-8).
Ohne Überleitung geht die Thematik über zu der Abfolge verschiedener Weltreiche vom Alten Orient bis zu den Römern (S. 7-9).

Anmerkungen

  • Anm. 1: Das beschriebene Ereignis muss noch zu Georg Surtzens Lebzeiten stattgefunden haben. Surtz starb am 7. April 1548. Camerarius hielt sich auf seiner Flucht aus Leipzig vor dem Schmalkaldischen Krieg im Februar und im März 1547 in Erfurt auf.

Überlieferung

Forschungsliteratur